Rahrbach. Der Höhepunkt der närrischen Session 2025 in Rahrbach muss ausfallen. Das ist der Grund für die frühzeitige Absage der Prunksitzung.
Zweieinhalb Wochen noch, dann beginnt am 11. 11. für die Karnevalisten im Kreis Olpe die fünfte, für echte Narren die schönste Jahreszeit. Für die Karnevalsgesellschaft Rahrbach soll es eine besondere werden. Aber ausgerechnet in ihrem silbernen Jubiläumsjahr, die Gesellschaft wurde 2000 gegründet, müssen die Karnevalisten im Rahrbachtal eine bittere Pille schlucken. Die für den 22. Februar 2025 geplante Jubiläums-Prunksitzung findet nicht statt. Der Grund ist die Renovierung der Schützenhalle in Rahrbach, die Anfang September startete (wir berichteten).
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Lange hatten alle Verantwortlichen gehofft, dass die Hallen-Renovierung bis zum Februar 2025 abgeschlossen werden kann. Aber daraus wird nun nichts, die Arbeiten dauern länger. Und so musste die KG Rahrbach 2000 ihre Prunksitzung schweren Herzens absagen. KG-Präsident Andreas Eickhoff: „Für uns ist das gerade in unserem Jubiläumsjahr sehr bitter. Gerade für das Jubiläum hatten wir uns viel vorgenommen.“ Die Entscheidung zur Absage fiel vor wenigen Tagen in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der „Taverne 1313“. „So etwas kann der Vorstand nicht allein entscheiden. Dafür brauchten wir das Votum der Mitglieder“, begründet Andreas Eickhoff das Vorgehen.
Im Vorfeld hatte der Vorstand nach einem Plan B gesucht, Alternativen standen im Raum. „Der Schützenverein hatte uns vorgeschlagen, dass die Prunksitzung in kleinerem Rahmen und in einem kleineren Raum in der Halle stattfinden könne. Aber das hätte nicht funktioniert“, so Eickhoff. „Wir brauchen die ganze Halle. Außerdem hätten da noch Baugeräte herumgestanden. Das Risiko, dass dort was passiert, wäre zu groß.“
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Aus Welschen Ennest wurde „Nachbarschaftshilfe“ angeboten. Die Prunksitzung hätte in der Schützenhalle in Welschen Ennest stattfinden können. Der Haken dabei. „Sie hätte eine Woche früher als üblich, also schon am Samstag, 15. Februar, stattfinden müssen, da am 22. Februar in Welschen Ennest Damensitzung ist“, betont Andreas Eickhoff. Denn die Rahrbacher Narren wollen von ihrem traditionellen Sitzungstermin, immer am Samstag vor Altweiberfastnacht, nicht abrücken.
Weitere Alternativen wären ein späterer Sitzungs-Termin oder auch ein kleiner Umzug gewesen, wenn die Halle fertig ist. Dem stehen aber die Statuten des „Bundes Westfälischer Karneval“ im Wege, zu dem KG gehört. „Karneval darf – mit wenigen Ausnahmen – nur vom 11. 11. bis Aschermittwoch gefeiert werden“, erläutert Andreas Eickhoff den Sachverhalt. „Wir hätten das alles in Zivil machen müssen, also ohne Uniformen, Kostüme und Kappen. Das geht natürlich nicht. Das hätte ja nichts mehr mit Karneval zu tun gehabt“, winkt Eickhoff ab. Für die frühe Absage gab einen weiteren Grund. Der Verein wollte den aktiven Rahrbacher Karnevalisten und den befreundeten Vereinen aus Schönau, Attendorn und Rhode, die seit Jahren regelmäßig in Rahrbach Karneval feiern und im Programm mitwirken, Planungssicherheit geben. Eickhoff: „Jetzt weiß jeder, woran er ist und kann an Alternativ-Veranstaltungen teilnehmen.“
Trotz der Absage der Prunksitzung soll auch 2025 in der Narrenhochburg Rahrbach kräftig Karneval gefeiert werden. Die Rahrbacher Narren werden wie immer in anderen Orten auftreten. Andreas Eickhoff stellt klar: „Das Training unserer neun Tanzgruppen wird wie geplant im Pfarrheim über die Bühne gehen.“ Und ohne neue Tollität wollen die Rahrbacher das Jubiläumsjahr auch nicht verstreichen lassen. Der neue Prinz und der Ritter oder die Ritterin vom „Rahrbacher Wald“ werden am 22. Februar in der Taverne 1313 gekürt. Damit nicht genug: Bereits am 25. Januar richtet die KG Rahrbach 2000 den Kreiskarneval in der Schützenhalle Grevenbrück aus. „Darauf freuen wir uns sehr“, so Eickhoff. „Da kommen 16 befreundete Vereine. Wir erwarten rund 1000 bis 1200 Leute. Und am 8. November 2025 soll das 25-jährige Jubiläum der KG Rahrbach in der dann renovierten Schützenhalle gebührend und offiziell gefeiert werden. Diese Terminplanung ist für Präsident Andreas Eickhoff persönlich ein weiterer Wermutstropfen. „Am 8. November bin ich leider nicht mehr im Amt. Denn auf der Mitgliederversammlung im März werde ich nicht mehr kandidieren“, sagt Eickhoff mit einem weinenden Auge. „Ich hätte meinen Abschied gerne vor vollem Haus in der Prunksitzung gefeiert. Ich war immerhin 13 Jahre Präsident. Das ist mehr als die Hälfte des Vereinsbestehens. Es ist schade, dass das nun nicht klappt. Aber unsere KG Rahrbach 2000 ist auch für die Zukunft gut aufgestellt.“