Kreis Olpe. Renommierter Rechtsanwalt und Notar war über seinen Beruf hinaus durch Einsatz unter anderem in Sport, Musik und Politik bekannt

Im Alter von 76 Jahren ist Willy Müller am 23. September unerwartet verstorben. Der Rechtsanwalt und Notar im Ruhestand war weit über die Grenzen seines Heimatorts Gerlingen hinaus bekannt. Viele Jahre lang galt Willy Müller, den Freunde nur „Killy“ nannten, als Strafverteidiger Nummer eins in Olpe und Umgebung. Von 1977 bis 2018 war er als Seniorpartner in der Kanzlei tätig, die in der Alten Post in Olpe ihren Standort hatte und in der er auch über seinen Ruhestand hinaus als Ratgeber gerngesehener Gast war.

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Doch auch abseits des Berufs, der für ihn wahrlich auch Berufung war, leistete Willy Müller Großes. So war er ab 1983 Aufsichtsratsmitglied der seinerzeitigen Volksbank Wenden-Drolshagen, übernahm im Jahr 2000 den Vorsitz, galt als Motor der Fusion mit der Nachbarbank in Olpe im Jahr 2011 und blieb bis zu seinem Ausscheiden 2017 an der Spitze des Aufsichtsrats der neuen Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen. Er engagierte sich auch stark im Lions Club Olpe-Kurköln, zur Herzensangelegenheit wurde ihm weiterhin die ehrenamtliche Mitarbeit im Verein, der das Hospiz zur heiligen Elisabeth in Altenhundem als Trägerin führt.

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In seiner Jugend selbst begeisterter Fußballer, führte er von 1982 bis 1989 den FSV in seinem geliebten Heimatdorf Gerlingen als Vorsitzender, unter seiner Ägide wurde das Vereinshaus gebaut und später setzte er sich noch einmal engagiert als Leiter des „Kunstrasenkomitees“ ein. Und auch in der Kommunalpolitik war Willy Müller engagiert. Für die CDU gehörte er von 1975 bis 1979 dem Wendener Gemeinderat an und hinterließ hier insbesondere bei der Gründung und Einrichtung des Kulturdenkmals Wendener Hütte Spuren. Von 1998 bis 1999 rückte er für ein ausgeschiedenes Ratsmitglied noch einmal in den Gemeinderat nach.

Hallen gefüllt

Willy Müller unterhielt einen großen Freundeskreis und war äußerst gut vernetzt. Auch einem Journalisten fiel es nicht leicht, ihm etwas Neues zu erzählen, und wenn ein Gerücht durchs Wendener Land ging, das eine Recherche erforderte, war es fast immer ratsam, bei ihm eine erste Nachfrage zu stellen. Seine Interessen galten der Kunst, dem Reisen und der Musik, und genau mit letzterem Thema erzielte er in der Region Bekanntheit ganz abseits seines Berufs: als Frontmann und Sänger der Band „Breitsaite“ füllte er regelmäßig unter anderem die Olper Stadthalle mit Cover-Versionen der Hochzeit des Bluesrock. Nur vier Monate nach seinem Bandkollegen und Freund Arnulf Nordalm ist nun auch Willy Müller von der Bühne des Lebens abgetreten.

Er hinterlässt seine Ehefrau Hildegund, mit der er noch im August das Fest der goldenen Hochzeit gefeiert hatte, und zwei Kinder, die beide selbst Familien gegründet haben. Das Requiem wird am Freitag, 4. Oktober, ab 15 Uhr in der Pfarrkirche seines Heimatdorfs Gerlingen gefeiert. Die Urnenbeisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.