Olpe/Altenhundem. Bedarfsplan des Kreises: Mögliche Einschnitte am St.-Josefs-Hospital Altenhundem werfen Schatten voraus. Finanzierungs-Streit mit Krankenkassen.
Die Situation der Gesundheitsversorgung im Kreis Olpe ist derzeit fast täglich Thema, hervorgerufen durch den Krankenhausplan des Landes. In dessen Zusammenhang wurde bekannt, dass das Krankenhaus in Altenhundem vor einer Umstrukturierung steht, bei der mindestens die Geburtshilfe auf der Strecke bleiben wird. Doch nicht nur die Krankenhäuser müssen sich nach Planungen „von oben“ richten, sondern auch der Rettungsdienst. Und fast parallel zum Krankenhausplan muss der Kreis Olpe sich derzeit auch um einen neuen Bedarfsplan für den Rettungsdienst kümmern. Verabschiedet werden soll er in der nächsten Kreistagssitzung, die am 30. September terminiert ist. Diskutiert wurde der Entwurf jüngst auch im Kreisausschuss.
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Landrat Theo Melcher (CDU) wies darauf hin, dass noch einige Unwägbarkeiten zu klären seien, allerdings nicht kreis-spezifisch, sondern auf höherer Ebene. Denn es gebe bundesweit die von allen Krankenkassen geführte Diskussion, wer bei sogenannten Fehleinsätzen die Rettungsdienst-Einsätze zahle. Der Begriff, so Melcher, sei freilich irritierend, verberge sich dahinter doch kein tatsächlicher Fehler: „Da geht es um Fälle, wenn der Rettungsdienst gerufen wird, aber kein Transport stattfindet. Das können bösartige Rufe sein, die gottseidank sehr selten sind. Aber was vorkommt, ist, dass jemand auf der Straße liegt und jemand die Rettung ruft, die Person sich aber weigert, mitzufahren, weil sie sich nicht krank genug fühlt“, schilderte der Landrat. Derzeit gelte eine Kostenaufteilung für die Leitstelle von 65 Prozent für die Krankenkassen und 35 Prozent für den Kreis. „Volkswirtschaftlich ist es egal, aber für die kommunalen Träger nicht, deshalb werde ich mich mit Leidenschaft dafür einsetzen, dass sich nichts ändert“, so Melcher. „Im Zweifel müssen dann Gerichte entscheiden.“ Er hoffe, dass bis zum 30. September im Kreistag nähere Informationen vorlägen, die er dann weitergeben könne.
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Doch auch die Diskussion über das Krankenhaus Altenhundem, inzwischen eine Einrichtung der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), fand Niederschlag. Bernd Banschkus von der SPD wollte wissen, welche Auswirkung eine Schließung des Standorts für den Rettungsdienst-Bedarfsplan hätte. Melcher: „Das wäre dann neu aufzuarbeiten und in einen neuen Bedarfsplan zu integrieren. Ich kann da keine Prognose wagen, aber Tatsache ist, dass schon jetzt ein Großteil der Transporte nach Olpe erfolgt, weil Lennestadt keine Versorgung rund um die Uhr zusichern kann.“ Genauer: Zu Rettungseinsätzen fährt dann zwar ein Rettungswagen der Wache Lennestadt, die ans Altenhundemer Krankenhaus angedockt ist, die verletzte Person wird nach der Erstversorgung am Unfallort jedoch nicht ins Altenhundemer Krankenhaus gebracht, sondern nach Olpe. Melcher: „Ich kann nur der Hoffnung Ausdruck geben, dass, wenn wir zusätzliche Rettungsmittel brauchen, diese auch bekommen.“ Denn der Fachkräftemangel sei auch hier stark zu spüren. Fred Hansen von den Grünen: „Das Problem mit der GFO wird mit jeder Beschlussvorlage größer.“ Er wollte wissen, ob der Olper Krankenhausträger inzwischen zugesagt habe, im Kreistag Rede und Antwort zu stehen, was der Landrat vorgeschlagen hatte. Melcher berichtete, die Zusage der GFO liege vor, das Ministerium allerdings noch nicht.