Heggen. Ende September schließt Martina Kramer ihr Schreibwaren-Geschäft in Heggen. Hier betreibt sie eine Poststelle. Doch bleibt dieser Service?
Nach rund zehn Jahren schließt Martina Kramer Ende September ihr Schreibwaren-Geschäft an der Hollenbocker Straße in Heggen. Einen Nachfolger hat die Ennesterin, die im Geschäft von ihrem Sohn Julian unterstützt wird, nicht gefunden. Kurz vor Toresschluss gibt es jedoch begründete Hoffnung für alle Hegger, dass zumindest der im Schreibenwaren-Geschäft verankerte Post-Service geöffnet bleibt. Die Deutsche Post plant vorübergehend mit einer eigen betriebenen Interimsfiliale in den Räumlichkeiten an der Durchfahrtsstraße in Heggen, teilt Unternehmenssprecherin Christina Schläger Herrero auf Anfrage mit. Derzeit sei man auf der Suche nach Personal. Ein konkretes Datum, wann die Interimsfiliale eröffnet werde, können die Post deshalb noch nicht nennen. Laut Schläger Herrero soll es perspektivisch nicht bei der Interimslösung bleiben: „Wir sind außerdem bemüht, eine Nachfolgelösung mit einem neuen Filialpartner zu realisieren.“
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Dass sich die Suche nach neuen Filialpartnern schwierig gestaltet, weiß die Post aus jahrelanger Erfahrung. Insbesondere in ländlichen Gebieten mit wenig ausgeprägter Einzelhandels-Infrastruktur sei die Einrichtung von Postfilialen sehr herausfordernd, man müsse immer wieder mit Geschäftsaufgaben rechnen – so wie aktuell im Fall des Schreibwarenhandels von Martina Kramer. Die Noch-Betreiberin freut sich indes, denn „ich habe mich persönlich dafür eingesetzt, dass die Post in den Räumen bleiben kann und habe auch den Kontakt zum Vermieter hergestellt.“
Die Sprecherin der Post betont: „Wir werden weiterhin mit Hochdruck und im engen Dialog mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in den betreffenden Kommunen daran arbeiten, an allen ‚Pflichtstandorten‘ präsent zu sein und unseren Kundinnen und Kunden eine verlässliche Versorgung mit Paket- und Briefdienstleistungen zu bieten. Dazu gehört auch der Aufbau von weiteren Poststationen, die bei unseren Kundinnen und Kunden sehr beliebt sind.“ Solche Stationen gibt es mittlerweile auch vielerorts im Kreis Olpe, unter anderem am Versorgungszentrum in Bamenohl oder in Ennest.
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Unabhängig von der Frage, ob die Post weiter in Heggen bleibt, endet Ende September die Zeit des Schreibwaren-Ladens, in dem Kunden unter anderem Schul- und Bürobedarf, Zeitschriften, Süßigkeiten und Tabak kaufen können. „Dieser Schritt tut mir sehr weh, der Laden ist und war mein Herz“, hatte die Betreiberin schon vor Wochen im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt. Ihr Schritt sei jedoch alternativlos, nicht nur ihr Alter und gesundheitliche Probleme machen Kramer zu schaffen, sondern auch die Tatsache, dass der Umsatz in den vergangenen Jahren spürbar nach unten gegangen sei. Nachdem die Hegger Anfang des Jahres schon „ihre“ Metzgerei Steinhoff im Ort verloren haben, folgt in wenigen Wochen der Schreibwaren-Laden von Martina Kramer. Bleibt zumindest die Hoffnung, dass die Post bleibt: zunächst wohl „nur“ als Interimsfiliale mit reduzierten Öffnungszeiten.
Bewerben bei der Post
Interessierte Verkäuferinnen und Verkäufer, die gerne in der Interimsfiliale arbeiten möchten, können sich im Internet unter www.werde-einer-von-uns.de bewerben. Genauso wie Geschäftsleute, die Interesse an einer Partnerschaft mit der Deutschen Post haben: www.deutschepost.de/partner-werden