Attendorn. Am Samstagabend zog ein heftiges Unwetter über Attendorn hinweg. Viele Häuser sind beschädigt – wie die von Katrin Luers und Björn Hütte.

Unwetter in Attendorn

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    Katrin Luers wollte nach einem herrlichen Sommertag, den sie mit ihrem Partner im Garten verbracht hatte, gerade ins Bett gehen, da brach das Chaos über sie herein. Das Unwetter, das am Samstagabend über Teile der Hansestadt hinweg zog und vielerorts massive Schäden anrichtete, traf auch ihr Haus am Daseberg im Ortsteil Biekhofen. Dachpfannen flogen herunter und im Garten, den sie vorher noch auf Vordermann gebracht hatte, hinterließ der heftige Sturm eine Schneise der Verwüstung. Gartenmöbel, Schirm, Stühle – alles kaputt. „Wir haben sogar eine Liege bei uns im Baum gefunden. Der Sturm schob das Mobiliar komplett in eine Ecke unseres Gartens“, erzählt die betroffene Anwohnerin. Eine Gartenhütte der Nachbarn steht nun komplett zerstört mitten im Vorgarten von Luers.

    Ein Unwetter sorgte am Samstagabend für große Schäden in Attendorn. Betroffen war unter anderem Katrin Luers, die in Biekhofen wohnt. 
    Ein Unwetter sorgte am Samstagabend für große Schäden in Attendorn. Betroffen war unter anderem Katrin Luers, die in Biekhofen wohnt.  © privat | Privat

    „Am Ende bin ich aber erstmal froh, dass uns nichts passiert ist“, hat Luers den ersten Schock verdaut. Wie groß der Schaden ist, kann die Eigentümerin noch nicht einschätzen, er wird aber in die Zehntausende gehen. Zunächst, berichtet sie am Montagmorgen im Gespräch mit dieser Redaktion, müsse sie auf einen Sachverständigen der Versicherung warten, der den Schaden in Augenschein nimmt. „So lange dürfen wir nicht auf- oder wegräumen“, erklärt die Anwohnerin. Von einem Dachdecker habe sie jedoch schon ein Angebot vorliegen. Als Katrin Luers am Sonntagmorgen aufwacht, muss sie sich kneifen und fragen, „ob das alles nur ein Traum war.“

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    War es nicht. Davon kann auch Björn Hütte ein Lied singen. Mit seiner Frau, den zwei Kindern und dem Hund lebt er an der Kampstraße, nicht weit entfernt von Katrin Luers. Sein Dach muss komplett erneuert werden. Dachpfannen landeten zum Teil auf den vor dem Haus parkenden Autos, die mutmaßlich einen Totalschaden abgekommen haben. Glücklicherweise überstand die Familie das Unwetter ohne Personenschäden. „Wir haben das Glück, dass wir einen großen Bekanntenkreis haben, der uns direkt unterstützt hat. Das ist Gold wert“, bedankt sich der betroffene Eigentümer. Weil er selbst Handwerker ist, verfügt Hütte über die nötigen Kontakte: So kam bereits am Montagmorgen der Gerüstbauer.

    Ein heftiges Unwetter sorgte in Attendorn dafür, dass etliche Dachpfannen herunterflogen und Autos zerstörten.
    Ein heftiges Unwetter sorgte in Attendorn dafür, dass etliche Dachpfannen herunterflogen und Autos zerstörten. © privat | Privat

    „Dann können wir schnell die restlichen Pfannen abdecken und eine Folie überziehen“, betont Hütte. Das sei elementar, denn sollte es regnen, würden die alten Lehmdecken das Wasser nicht aufhalten. Direkt nach dem Gerüstbauer komme der Dachdecker, der mit dem Wiederaufbau des Dachs beginne. Auch Hütte hat mit seiner Versicherung gesprochen und muss nicht warten, bis ein Gutachter den Schaden in Augenschein nimmt, denn: „Schadensbegrenzung geht jetzt vor Begutachtung“, erklärt er.

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    Der Familienvater stand im Übrigen gerade unter der Dusche, als der Sturm an seinem Haus vorbeizog. „Ich habe Geräusche wahrgenommen, die ich vorher noch nie gehört hatte. Ich bin dann ans Badezimmer-Fenster gegangen und habe gesehen, wie die Dachpfannen runterflogen. Gefühlt hat das drei bis fünf Minuten gedauert, dann war alles vorbei.“ In der Modschlade besitzt Hütte zudem einen Schafstall, auch dessen Dach wurde am Samstagabend komplett zerstört und bereits einen Tag später wieder aufgebaut. So wie Katrin Luers und Björn Hütte geht es vielen Eigentümern aus Attendorn, die nach dem heftigen Unwetter nun darum bemüht sind, dass der Schaden an ihrem Eigentum schnell behoben wird.

    Bauhof im Dauereinsatz

    Feuerwehr und Bauhoff arbeiten seit Samstagnacht Hand in Hand, um die Wege und Straßen im Stadtgebiet nach dem heftigen Sturm wieder begehbar zu machen. Am Sonntag unterstütze ein Baumkontrolleur des Bauhofes die Feuerwehr bei der Arbeit. Am Montag ist der Bauhof mit mehr als 20 Leuten im Dauereinsatz, erklärt Bauhofsleiter Sebastian Hennen: „Wo noch Gefahr im Verzug sein könnte, etwa durch Äste, die drohen herunterzufallen, sind wir im Einsatz. Das wird sicherlich noch Tage dauern, bis wir alles abgearbeitet haben.“ Unterstützung bekommt der Bauhof, der mit zwei LKWs und entsprechenden Gerätschaften unterwegs ist, durch Mitarbeiter des Attendorner Gartenlandschaftsbauers Hannig.