Meggen. 20 Schüler aus Lennestadt und Kirchhundem und die Knappenkapelle sorgen am Samstag, 24. August, am Sicilia-Schacht Meggen für ein tolles Erlebnis.
Robotorhaft bewegen sie sich in ihrer dunklen Arbeitskluft fort. In ihren Händen halten sie Lichtstäbe, die Teil der Performance sind. Ihre Blicke sind ernst, der Gang ist erhaben. Die 20 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Lennestadt und Kirchhundem studieren vor der imposanten Kulisse des Sicilia-Schachtes in Meggen einen Flashmob ein, den sie beim großen Serenadenkonzert der Meggener Knappenkapelle am Samstag, 24. August, ab 19 Uhr, im Rahmen der Lennestädter Kulturwoche darbieten werden.
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„Mein Opa hat früher hier bei Sachtleben in Meggen im Bergbau gearbeitet. Er hat mir viele Bilder und Videos gezeigt. Das war schon ein interessanter, aber auch gefährlicher Beruf“, erzählt die 15-jährige Lina aus Maumke während der Proben. Sie nimmt wie viele ihrer Mitschüler an einem besonderen Projekt teil, das durch die Kulturförderung des Kreises Olpe erst zustande gekommen ist. An drei Tagen sorgen Marcus Grolle und Christine Knecht aus Essen, die als Schauspiellehrerin an der Folkwang-Universität der Künste unterrichtet, dafür, dass das Konzert zu einem einmaligen Erlebnis für die Besucher wird.
Fantastische Kulisse
Wenn die im Kreis Olpe einmalige Bergbau-Kulisse, der Sicilia-Schacht in Meggen, in der Dämmerung liegt, haben die Jugendlichen ihren großen Auftritt. Zwischen zwei Darbietungen der Knappenkapelle Meggen, betreten sie wie Bergbau-Arbeiter die große Bühne und führen einen Dialog über den Wandel der Arbeit. „Hier haben die Leute früher gearbeitet?“, fragen die Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren. „Arbeit sieht doch heutzutage ganz anders aus. So mit Handy!“
Sie wollen mit ihrem Auftritt auch das Bewusstsein der Besucher stärken, dass weiterhin Bergbau betrieben wird und Erze abgebaut werden. Dabei tanzen die Schüler, sprechen und bewegen sich entsprechend zur Musik. Genau so, wie sie ihre Performance und Choreografie in den drei Projekttagen entwickelt haben. „Am Anfang war es schon etwas Überwindung, weil viele von uns noch gar keine Bühnenerfahrung haben“, erzählt Tom (15) vom Städtischen Gymnasium der Stadt Lennestadt.
Talentsuche
Und genau das haben sich die Projektleiter Marcus Grolle und Christine Knecht zur Aufgabe gemacht: Die Energie und das Talent aus den Jugendlichen herauszukitzeln und ihnen Lust auf Schauspiel zu machen. „Peinlich wird es erst, wenn es sich für euch peinlich anfühlt. Die Besucher bekommen dann eine Gänsehaut, wenn sie merken, wie sehr ihr in eurer Rolle seid“, gab Christa Maria Jürgens, Leiterin der Musikschule und studierte Opernsängerin, den Schülern bei einem Besuch mit auf den Weg. „Auf der Bühne seid ihr jemand ganz anders.“
„Es ist toll, mit diesem Projekt eine neue Erfahrung zu sammeln, mehr über den Bergbau und seine Geschichte zu lernen, aber auch erste Berührungspunkte mit dem Schauspiel zu erleben.“
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„Es ist toll, mit diesem Projekt eine neue Erfahrung zu sammeln, mehr über den Bergbau und seine Geschichte zu lernen, aber auch erste Berührungspunkte mit dem Schauspiel zu erleben“, freut sich Franka (15) von der Lessing-Realschule Grevenbrück, die genau wie ihre Mitschüler für die Projektzeit vom Unterricht freigestellt ist. Der Eintritt für das Serenadenkonzert am Sicilia-Schacht in Meggen beträgt fünf Euro. Karten sind an der Abendkasse erhältlich.