Attendorn/Biggesee. Bei einer Ferienfreizeit lernen Kinder auf dem Biggesee das Segeln kennen. Diese Vorschriften müssen junge Neuanfänger unbedingt einhalten.
Die Vorfreude auf den letzten Tag auf hoher See war den Kindern, die an der „Optiwoche“ am Biggesee teilgenommen haben, anzusehen. Bei Kaiserwetter und besten Windbedingungen zog es die jungen Teilnehmer und ihre Betreuer ohne Umwege direkt auf die Boote. Eine Woche lang konnten sich Kinder und Jugendliche mitten auf dem Biggesee ausleben und auspowern. Bei der einwöchigen Ferienfreizeit stand der Spaß immer im Vordergrund, aber auch die fachlichen Grundlagen wurden dabei nie außer Acht gelassen. Kurz vor dem Ende der „Optiwoche“ erzählen die Teilnehmer von ihren ersten Segel-Erfahrungen – auf was sie im jungen Alter unbedingt achten mussten.
Abwechslung im Hochsommer
26 Kinder und Jugendliche, darunter 18 komplette Neuanfänger, erfreuten sich über eine willkommene Abwechslung auf dem Biggesee. „Wir hatten richtig viel Wind und konnten gut segeln“, erzählt die 12-jährige Teilnehmerin Laura Holl. Seitdem sie denken kann, beschäftigt sie sich gemeinsam mit ihrem Bruder Paul (16) mit dem Segeln. „Es macht einfach Spaß, neue Gebiete zu entdecken und es ist einfach toll, weil man eine ganz andere Sichtweise auf die Natur hat“, berichtet sie. Die Schülerin hat über ihre Familie schon früh einen Zugang zu Segelbooten. Im Alter von sieben Jahren kommt sie erstmals mit auf die jährliche „Optiwoche“, wie die Ferienfreizeit am Biggesee genannt wird und findet nach ersten Selbstzweifeln gefallen am Leben auf der hohen See. „Irgendwann wollten wir öfter Segeln gehen, da ist uns der Biggesee ins Auge gestochen. Da durfte ich dann richtig anfangen. Erstmal hatte ich Angst, weil das Wasser und der Wind über dich bestimmen und du mit den Bedingungen umgehen musst. Du brauchst das Gefühl für die Wellen“; erinnert sich Holl zurück. Inzwischen kann sie sich kein schöneres Hobby mehr vorstellen. Ähnlich geht es auch der erst 8-jährigen Carla, die zum allerersten Mal bei der Ferienfreizeit mit dabei ist. „Es gefällt mir hier richtig gut. Man kann sich beim Segeln ausprobieren. Es macht generell einfach viel Spaß“, bereut sie ihre Teilnahme nicht.
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Viel früher hätte die Schülerin auch gar nicht alleine auf ein Boot gehen können. Auf dem Biggesee gibt es klare Vorschriften, die eingehalten werden müssen und auch in der Ferienfreizeit gibt es Richtlinien. Nur wer das Schwimmabzeichen Bronze gemacht hat und mindestens sieben Jahre alt ist, darf alleine ein Boot betreten und steuern. Der Hauptgrund: Bis zum siebten Jahr mangele es Kindern oft noch an der nötigen Koordination, um Segel und Ruder auf See gleichzeitig richtig steuern zu können. Das Segeln erfordere neben guter Fitness, eine gute Koordination, einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn sowie viel Konzentration. Gleichzeitig müssten zu den normalen Vorschriften auch noch die eigenen Hausregeln eingehalten werden. „Es darf kein Kind barfuß und ohne Schwimmweste alleine auf den Steg“, betont Sebastian Holl.
Für Sicherheit gesorgt
Die Veranstalter, bestehend aus mehreren Betreuern, die selber einen Segel-Trainerschein besitzen (C-Lizenz), sorgen für die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen – zusätzlich abgesichert werde die „Optiwoche“ durch die DLRG. Zunächst erhielten alle Teilnehmer Einführungskurse, um die richtigen Techniken richtig umsetzen zu können. „Im Vordergrund steht der Spaß, aber sie haben hier jeden Tag eine Wassereinheit, sodass sie am Ende der Woche selber Segeln können. Sie lernen, mit der Natur umzugehen, aber gleichzeitig auch als Team zu arbeiten“, verdeutlicht der mehrfache Familienvater. Konkret werde sich in der Woche unter anderem mit dem Bootsaufbau und dem reinen Segeln beschäftigt. Am Ende des Tages solle jedes Kind selbstständig dazu in der Lage sein, mit einem kleinen Boot auf der Bigge zu segeln. „Wir werden zu zweit in ein Boot gepackt. Eine Person hat das Steuer in der Hand, die andere das Segel“, beschreibt Teilnehmerin Laura Holl, eine der vielen Aufgaben.
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Im Vergleich zu anderen Trendsportarten sei es gar nicht so einfach, an neuen Nachwuchs zu kommen. Die Hoffnung, neue Gesichter auch langfristig für sich zu gewinnen und mit dem „Segel-Fieber“ zu infizieren, sei groß, so Betreuer Sebastian Holl.