Wenden-Altenhof. Drei Söhne, ein erster Schultag: Melanie Lohr aus Altenhof erzählt aus ihrer Erfahrung, warum bei der Einschulung vor allem Gelassenheit zählt.
Im Kreis Olpe steht am Mittwoch, 21. August, – an vereinzelten Schulen auch am Donnerstag – mit dem Ende der Sommerferien ein großer Tag für viele Vorschulkinder und ihre Eltern an: die Einschulung. Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Melanie Lohr aus Altenhof in der Gemeinde Wenden hat bereits drei Söhne bei der Einschulung begleitet und erzählt von ihren Erfahrungen. Und auch eine Expertin von der Caritas gibt Tipps zu dem Thema.
Vertrauen und entspannt bleiben
Werde ich die Schule schaffen? Kann ich so lange still sitzen bleiben und mich konzentrieren? Werden mich die anderen Kinder mögen? Fragen wie diese stellen sich viele Jungen und Mädchen vor der Einschulung, so auch die Söhne von Melanie Lohr. Vor dem Schulstart führte sie zahlreiche Gespräche mit ihren Kindern, um ihre Sorgen und Ängste zu mildern. „Ich habe ihnen ganz offen gesagt, dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen und sie daraus lernen werden. Damit wollte ich ihnen Versagensängste und ihnen unbedingt den Druck nehmen“, erzählt die 48-Jährige. Die alleinerziehende Mutter machte 2018 die erste Erfahrung mit der Einschulung ihres Sohns Nick (12) an der Grundschule Wenden. Im Jahr danach wurden ihre Zwillinge Tom und Ben (beide 11) gemeinsam in eine Klasse an der gleichen Grundschule eingeschult.
Vor dem Schulstart habe die Wendener Kindertageseinrichtung „Familienzentrum St. Severinus“ ihre Kinder gut vorbereitet: Ein Vorschulprogramm, bei dem zum Beispiel Schnuppervormittage in der Grundschule veranstaltet wurden, habe ihren Söhnen ein wenig von der Aufregung genommen. Trotzdem: Die Einschulung blieb für die Familie ein großer Tag. „Was ich vorher gerne gewusst hätte, ist, wie entspannt das eigentlich abläuft“, so Melanie Lohr. „Als Eltern sollte man sich auf keinen Fall vorher verrückt machen und schon alles besorgen. Nach der Einschulung gab es eine Liste an Materialien, die die Kinder brauchten.“ Sie plädiert dafür, auf das eigene Bauchgefühl zu hören, aber auch den Lehrkräften zu vertrauen. Sie hat selbst Erfahrung als Integrationskraft an der Grundschule gesammelt und meint: „Oft wollen sich die Eltern zu viel in das Schulleben ihrer Kinder einmischen. Aber wenn Gesprächsbedarf ist, können Eltern darauf vertrauen, dass die Lehrkräfte sich melden werden.“
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„Jedes Kind findet seinen Weg.“
Um zu vermeiden, dass Kinder stets vom Elterntaxi zur Schule gebracht werden, hat Melanie Lohr noch folgenden Tipp: „Die Kinder sollen ihren Schulweg selbst bewältigen können. Dafür ist es wichtig, dass wir als Eltern gemeinsam mit dem Kind den Weg ablaufen und genau schauen, wo müssen wir eine Ampel drücken, wo stehen bleiben und so weiter.“ Für den Schulweg und die Schullaufbahn gilt nach ihrer Erfahrung gleichermaßen: „Jedes Kind findet seinen Weg.“
Selbstständigkeit zulassen
Die Selbstständigkeit von Kindern zulassen und ihr Selbstbewusstsein stärken, sind auch aus der Sicht von Silke Wittenberg-Strunk zentrale Aspekte, um die Kleinen für die Einschulung vorzubereiten. Sie arbeitet in der Heilpädagogischen Frühförderung bei Caritas-Aufwind und hält Vorträge für Eltern und Erzieherinnen zum Thema „Fit für die Schule“: „Die Kinder sollen sich zum Beispiel selbstständig an- und ausziehen können, ihren Vor- und Nachnamen kennen und wissen, wo sie wohnen. Es geht darum, sie früh in die Lebenspraxis wie die Hausarbeit einzubeziehen und ihr Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Dadurch werden sie nicht nur selbstbewusster, weil sie merken, dass sie kleine Aufgaben bewältigen können. Auch ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten werden geschult, was ihnen in der Grundschule zugutekommt.“
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