Kirchhundem. Keine Genehmigung für die Festumzüge durch die Ortsdurchfahrt beim Kirchhundemer Schützenfest. Der Kreis Olpe nimmt Stellung zu den Gründen.

Wegen der Großbaustelle in der Ortsdurchfahrt (Hundemstraße, L 553) müssen die Kirchhundemer Schützen auf andere Marschwege ausweichen. Der Vorstand hatte bis Dienstag noch geplant, an allen drei Tagen wie gewohnt über die dann asphaltierte Hundemstraße marschieren zu können. Doch der Kreis versagte die Genehmigung dafür. Der Kreis Olpe äußerte sich am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung zu den Gründen für die Nicht-Genehmigung:  „Der Schützenverein Kirchhundem hatte sich gewünscht – sollten die Asphaltierarbeiten weit fortgeschritten sein – den Festzug durch die Baustelle führen zu können. Eine alternative Strecke hatte der Schützenvereins gleich mit angegeben, sollte der Weg durch die Baustelle nicht möglich sein. Der Kreis Olpe als zuständige Genehmigungsbehörde der Straßennutzung und -sicherung hat dazu pflichtgemäß die Polizei, die Gemeinde Kirchhundem und den Landesbetrieb Straßenbau NRW angehört. Nach dieser Anhörung ist die Nutzung der Baustelle aus Haftungsgründen für den Festzug ausgeschlossen worden. Darüber wurde der Schützenverein informiert und stimmte dem zu. Der Kreis Olpe hat daraufhin die vom Schützenverein vorgeschlagene Alternativroute genehmigt“, so der Wortlaut der Mitteilung.

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Deshalb wurde die Wegführung der Schützenfestumzüge angepasst (siehe Infobox). Wichtig ist für alle Zugteilnehmer: „Alle Antrittsorte- und Zeiten für die Schützen bleiben unverändert“, teilte der Verein mit. Auch an dem Festprogramm in der Schützenhalle soll sich nichts ändern: Los geht es am Donnerstag, 8. August, um 19 Uhr mit der Bierprobe auf dem Schützenplatz. Am Freitag stehen nach der Begrüßung der Gäste (19 Uhr) Ehrungen und das Unterhaltungskonzert mit Tanz auf dem Programm, um 22 Uhr erfolgt die Schießkartenausgabe. Der Große Zapfenstreich um 0.30 Uhr findet wegen der Baustellensituation diesmal in der Halle und nicht am Ehrenmal statt.

So marschieren die Schützen in Kirchhundem

Freitag, 9. August
17.15 Uhr Antreten von Vorstand und Offizieren an der Schützenhalle, Marsch über die Straße „An der Legge“ zur Pizzeria La Palma;
17.45 Uhr Antreten der Schützen an der Pizzeria La Palma; Gefallenen -und Totenehrung auf dem Friedhof (nicht am Ehrenmal), Marsch zur Schützenhalle

Samstag, 10. August

9 Uhr Antreten an der Pizzeria La Palma, Abmarsch zum Vogelschießen Richtung Ortsmitte, „ohne Tritt“ Gang über die Bürgersteige zum Kirchplatz, von hier Marsch zur Vogelstange über den Fußweg entlang der Hundem; nach dem Vogelschießen Abmarsch über den Fußweg zurück zum Parkplatz gegenüber der Kirche, dann weiter durch das Waldstück „Hölzchen“ zur Grundschule und zur Schützenhalle.

Sonntag, 11. August

9 Uhr Antreten zum Kirchgang an der Pizzeria La Palma, Marsch über die Fußgängerbrücke an der Sparkasse zum Bahnhofsweg, weiter durch den Tötenweg und über den Mehrgenerationenplatz zur Kirche; nach dem Schützenhochamt Gang „ohne Tritt“ über die Bürgersteige entlang der Baustelle bis in die Flaper Straße, Marsch zur Schützenhalle.

Festzug: 15 Uhr Abmarsch der Korporalschaften. Alter Bahnhof: Marsch zur Pizzeria La Palma; Flapetal: Abmarsch ab Gasthaus Henrichs über „An der Legge“ zur Pizzeria La Palma; Hundemtal: Abmarsch ab Vasbach, „ohne Tritt“ über den Bürgersteig entlang der Baustelle bis zum Mehrgenerationenplatz, weiter über Tötenweg, Bahnhofsweg, Fußgängerbrücke Sparkasse zur Pizzeria La Palma, 15.30 Uhr Antreten an der Pizzeria La Palma und Abmarsch Richtung Siegener Straße bis ehemalige Werkstatt Mertens, hier Wende und Rückmarsch bis zum Rathaus, Marsch über „An der Legge“ Richtung Schützenhalle und durch die Flaper Straße bis zur Ortsmitte, hier Wende und Marsch zur Schützenhalle.

Am Samstag steht nach dem Vogelschießen der Große Frühschoppen mit Königsproklamation in der Schützenhalle und ab 20 Uhr der Schützenball mit Königskrönung im Mittelpunkt, anschließend Musik mit der Liveband „Veischede Live“. Am Sonntag spielt nach dem Schützenhochamt (ab 9.15 Uhr) die Festmusik ab 10.30 Uhr zum Frühschoppenkonzert mit Ehrungen in der Halle auf. Nach dem Festzug ab 15.30 Uhr folgt um 18 Uhr der Kindertanz, um 20 Uhr beginnt der große Schützenball.

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Die Hundemstraße ist aber nicht die einzige Großbaustelle in Kirchhundem, die den Schützenverein in den letzten Wochen und Monaten auf Trab hielt. Nach dem Schützenfest 2023 begann der Schützenverein mit der aufwendigen Sanierung der 1908 erbauten Schützenhalle. Insgesamt 500.000 Euro wurden in das Gebäude investiert.

Die beiden Vorsitzenden Nicolas Hille (links) und Gerrit Jaspers (rechts) sowie Schriftführer Matthias Bette in der frisch sanierten Schützenhalle, hinten die neue Empore.
Die beiden Vorsitzenden Nicolas Hille (links) und Gerrit Jaspers (rechts) sowie Schriftführer Matthias Bette in der frisch sanierten Schützenhalle, hinten die neue Empore. © Volker Eberts / FUNKE Foto Services | Volker Eberts

Dabei ging es ans Eingemachte. Mit dem Bagger wurde der komplette Innenraum ausgekoffert und eine neue Bodenplatte aus Beton eingebaut. Sämtliche Stützpfeiler bekamen neue Fundamente. Hingucker der „neuen“ Halle ist neben dem neuen Massivboden aus Eichenholz die neue moderne Empore aus Stahl. Der Raum unterhalb der Empore kann demnächst mit Glaswänden abgetrennt und separat genutzt werden. Damit verfügt die Halle neben der großen Halle und dem Speiseraum nun über drei chice Veranstaltungsräume in unterschiedlicher Größe. Auch die Sanitäranlagen und die technische Infrastruktur wurden erneuert. Mehr als 2000 Stunden Eigenleistung investierten die Schützenbrüder in das Projekt. Noch fehlen ein paar Kleinigkeiten, aber „die Schützenhalle ist feierfertig“, so Nicolas Hille, der zusammen mit Gerrit Jaspers den Schützenverein (fast 800 Mitglieder) führt. Somit steht einem gelungenem Schützenfest trotz der „Unwägbarkeiten“ durch die Baustelle nichts im Wege. „Lasst uns das Positive sehen: Die Umzüge werden in diesem Jahr gewissermaßen ‚einmalig‘ und früher oder später dürfen wir wieder über eine schlaglochfreie Kreuzung marschieren“, appelliert der Vorstand an die Schützenbrüder.