Lennestadt. Durch die energetische Sanierung der Grundschule Oedingen spart die Stadt jedes Jahr 140.000 Liter Heizöl ein. Die nächste Sanierung läuft schon.

Ferien sind, wenn Schüler und Lehrer ihr Schulgebäude den Handwerkern überlassen – so wie derzeit in Oedingen und Meggen. Diese beiden Grundschulen stehen diesmal im Fokus des alljährlichen Ferien-Sanierungsprogramms der Stadt Lennestadt. Zarte Kosmetik mit Pinsel und Farbe, also ein neuer Anstrich, das war einmal. Wenn die Handwerker heute anrücken, dann geht es ans Eingemachte. Denn das Habeck‘sche Heizungsgesetz nervt nicht nur Privathausbesitzer, sondern auch die Kommunen als Immobilieneigner.

Allerdings hat die Stadt Lennestadt – immerhin wurde sie erst im März als Klimaschutzkommune rezertifiziert – schon viel früher erkannt, dass die energetische Gebäudesanierung und der Einsatz erneuerbarer Energien Sinn macht, damit des Steuerzahlers hart verdientes Geld nicht im wahrsten Sinne des Wortes „verheizt“ wird.  Zuletzt, 2023, hat die Stadt die alte Doppel-Kessel-Ölheizung der Oene-Elspe-Tal-Schule durch eine moderne Pellet-Heizung ersetzt. 500.000 Euro, abzüglich einer 35-prozentigen Förderung durch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), hat dies gekostet. „Die 80.000 Liter fassenden Öltanks mussten früher zweimal im Jahr befüllt werden“, so Paul Kleffmann, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus. Durch diverse Dämmmaßnahmen in den letzten Jahren konnte der Ölverbrauch von 160.000 zuletzt auf 20.000 Liter pro Jahr gedrosselt werden.

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Durch die neue Pelletheizung und im Zusammenhang mit den zurzeit laufenden Sanierungsmaßnahmen soll der CO2-Verbrauch noch weiter sinken. Alle acht Klassenräume, die Pausenhalle, Verwaltungs- und Betreuungsräume bekommen zeitgemäß gedämmte Akustikdecken mit LED-Beleuchtung – Kostenpunkt rund 200.000 Euro.

Derzeit ist die Schule eine einzige Baustelle und es braucht schon ein gutes Stück Fantasie, um daran zu glauben, dass hier in drei Wochen wieder Schulbetrieb herrschen soll. Paul Kleffmann ist zuversichtlich: „Der letzte Anstrich wird erst nach den Ferien kommen“, aber ansonsten werde man fertig. Die energetische Sanierung der Betreuungsräume komme erst in den Herbstferien an die Reihe.

Klassenzimmer in Oedingen: Offene Decken und viele Kabel, aber bis zum Schulstart soll alles fertig sein.  
Klassenzimmer in Oedingen: Offene Decken und viele Kabel, aber bis zum Schulstart soll alles fertig sein.   © Volker Eberts / FUNKE Foto Services | Volker Eberts

Der gesetzliche Anspruch auf eine OGS-Betreuung hat schon manchen Rathaus-Kämmerer in die Bredouille gebracht. Die Umwandlung der Grundschulen in Altenhundem und Meggen in OGS-Schulen, verbunden mit neuen Heizungen oder teuren Infrastrukturmaßnahmen, wie der neue Aufzug in Altenhundem, hat die Stadt allein knapp fünf Millionen Euro gekostet. Die Umwandlung der Grundschule Grevenbrück zur OGS-Schule steht noch an und wird auch kein Schnäppchen werden.

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Neben den OGS-Projekten müssen die acht Grundschulen, die Sekundarschule in Meggen, das Städtische Gymnasium in Altenhundem und die Realschule in Grevenbrück auch unterhalten werden. Irgendwo sind immer eine neue, teure Heizung oder neue Fenster fällig, wie zum Beispiel im Hauptgebäude der Franziskus-Grundschule in Meggen. Allein 2,2 Millionen Euro gebe die Stadt in diesem Jahr für die bauliche Unterhaltung sämtlicher Schulgebäude aus, rechnet Paul Kleffmann vor.

Im schon fertigsanierten Altbau der Grundschule in Meggen ist die OGS-Betreuung untergebracht.  
Im schon fertigsanierten Altbau der Grundschule in Meggen ist die OGS-Betreuung untergebracht.   © Volker Eberts / FUNKE Foto Services | Volker Eberts

An der Pinwand in der Turnhalle der Grundschule in Meggen steht: „Die Turnhalle bleibt in den Ferien generell geschlossen.“ Das stimmt nicht ganz. Auch nach den Sommerferien ist noch an keinen Spiel- und Turnbetrieb zu denken. Die Halle wird derzeit für 350.000 Euro grundsaniert, bekommt eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung zur Beheizung, einen neuen Schwingboden sowie eine neue, natürlich zeitgemäß gedämmte Decke mit Ballprallschutz. Dass die Schülerinnen und Schüler hier nach den Sommerferien nicht sporten können, liege nicht am Tempo der Handwerker. Kleffmann: „Das Hauptproblem sind die Lieferzeiten.“ So müsse man zum Teil auf Standardtore und -türen 44 Wochen lang warten.