Frettertal. Vor knapp zwei Jahren beantragte die Stawag den Bau von fünf Windrädern in Finnentrop. Jetzt ist die Genehmigung da. Wann es losgehen soll.

Vor knapp zwei Jahren, im September 2022, reichte die Stadtwerke Aachen AG (Stawag) beim Kreis Olpe die Unterlagen nach Bundesimmissionsschutzgesetz zum Bau von fünf Windrädern im Frettertal ein. Seit Ende vergangener Woche hat die Aktiengesellschaft Gewissheit: Der Kreis Olpe hat den Bauantrag genehmigt. Das bestätigten sowohl Eva Wußing, Sprecherin der Stawag, als auch Stefanie Gerlach, in gleicher Funktion beim Kreis Olpe beschäftigt. Nicht zuletzt wegen des Hacker-Angriffs auf den kommunalen Dienstleister SIT, der bekanntlich etliche Behörden wochenlang mehr oder weniger lahmlegte, musste der Projektierer länger als gedacht auf die Erlaubnis aus dem Olper Kreishaus warten.

Die fünf Windräder werden in einem sogenannten Windenergie-Bereich (WEB) gebaut, also in einer Zone, die unter anderem Abstände zu Wohnbebauungen einhält und Rücksicht auf besondere Schutzgüter nimmt. Konkret handelt es sich um eine Fläche nördlich von Serkenrode bzw. westlich von Schliprüthen, die der noch in Arbeit befindliche neue Regionalplan als WEB vorsieht. Die Stadtwerke Aachen AG hatte seinerzeit 240 Meter hohe Wind-Giganten mit einem Rotordurchmesser von rund 160 Metern und einer Leistungsstärke von 5,5 Megawatt pro Windrad (Anlagentyp General Electric) beantragt. Diesen wurden laut Gerlach nun auch genehmigt. Im Übrigen sahen die ursprünglichen Planungen der Aachener sogar den Bau von sieben Windrädern vor, auf zwei habe man dann laut Wußing aufgrund „technischer Entwicklungen“ am Ende aber verzichtet.

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„Wir bereiten nun die nächsten Schritte vor, wie zum Beispiel die Ausschreibung nach EEG (Anmerkung der Redaktion: Erneuerbare-Energien-Gesetz) und die konkrete Beauftragung. Aktuell gehen wir davon aus, dass wir Mitte 2025 mit den bauvorbereitenden Maßnahmen starten können“, erklärt Wußing auf Nachfrage. Überraschend kommt diese Genehmigung für die Initiative Gegenwind Frettertal nicht. „Jeder, der sich die Baustellen in Oedingen und Halberbracht mal angesehen hat, kann erahnen, was jetzt auf Serkenrode und das Frettertal zukommen kann“, erklärt Georg Schmidt im Namen der Interessensgemeinschaft. Auf der Stöppel bei Halberbracht entstehen vier bis zu 240 Meter hohe Windmühlen, sie ersetzen die mehr als 20 Jahre alten Anlagen, die schon demontiert wurden. Seit Wochen laufen dafür die Vorbereitungen, unter anderem wurde eine breite Baustraße in den Wald gebaut.

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Fakt ist, dass in den nächsten Jahren einige Windräder im Frettertal gebaut werden. Bereits genehmigt hat der Kreis Olpe der SL Windenergie den Bau von drei Windrädern bei Schöndelt, diesem Prozess war ein monatelanger Rechtsstreit vorausgegangen. Zwei weitere Anlagen will das Gladbecker Unternehmen südlich von Fehrenbracht errichten. Darüber hinaus will die Juwi GmbH (ehemals Windwärts Hannover) fünf Windräder am Oberbecken bauen, hier ist eine finale Entscheidung allerdings noch nicht gefallen. Die Gemeinde selbst betreibt keine eigene Windkraft-Planung mehr. Diesen Weg geht im Kreis Olpe lediglich noch die Stadt Attendorn durch Ausweisung sogenannter Konzentrationszonen.