Attendorn. Falke hatte sich auf Burg Schnellenberg verheddert. Zwei Bergsteiger schufen Abhilfe. Das Schicksal des Tiers ist aber noch nicht geklärt.

Es waren atemberaubende Szenen, die sich am Freitagnachmittag an der Burg Schnellenberg in Attendorn abspielten: Ein Turmfalke hatte sich an einer schmiedeeisernen Stütze eines Wasserspeiers an der Dachrinne des Turms verheddert und kam aus seiner Bredouille nicht mehr heraus. Ein niederländisches Ehepaar, das zu Gast in der Burg war, hatte das hilflose Jungtier in gut 25 bis 30 Metern Höhe aus ihrem Hotelzimmer auf der Turmrückseite gehört und sofort Thomas Bilsing, Chef des Hotel- und Gastronomiebetriebs, verständigt. Der wiederum rief die Attendorner Feuerwehr, die gemeinsam mit dem Attendorner Ordnungsamt zwar anrückte, allerdings auch nicht weiterhelfen konnte, weil schlicht das Equipment für diese Höhenrettung fehlte. Auch ein Industriekletterer konnte dem Tier nicht helfen.

An dieser Stütze der Regenrinne an der Burg Schnellenberg hatte sich der Turmfalke verheddert.
An dieser Stütze der Regenrinne an der Burg Schnellenberg hatte sich der Turmfalke verheddert. © privat | Privat

Daraufhin rief Bilsing Frank Burghaus an, der dem örtlichen Alpenverein, Sektion Gummersbach, Ortsgruppe Attendorn, angehört. Burghaus, beruflich als Kulturamtsleiter der Stadt aktiv, hatte bereits zum Stadtjubiläum im Jahr 2022 Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) von der Burg abgeseilt und war nun wieder zur Stelle. Gemeinsam mit seinem Kollegen René Brehm aus Lüdenscheid stieg Burghaus den Turm empor.

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Oben angekommen, kletterte Brehm durch ein Dachfenster im Turm und hangelte sich anschließend mit einem Seil zu dem Turmfalken. Der Lüdenscheider befreite das Tier und packte den Vogel in eine Tragetasche. Bilsing, der zunächst mit einer Teleskopstange selbst noch versuchte hatte, das Tier zu befreien, rief nach der erfolgreichen Rettung sofort einen Falkner aus Hünsborn an, der den Vogel zur medizinischen Behandlung fortbrachte.

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„Der Falke wäre ansonsten elendig verreckt und hätte erschossen werden müssen“, freute sich Burghaus über die gelungene Höhenrettung. Die ganze Befreiungsaktion dauerte etwa drei Stunden. Glücklich war auch Burg-Chef Thomas Bilsing: „So etwas habe ich in all den Jahren hier auch noch nicht erlebt. Das war schon eine außergewöhnliche Stelle, an der sich das Tier verfangen hatte.“ Ob das Tier, dessen Fuß völlig kaputt ist, jedoch wiederhergestellt werden kann oder doch erlöst werden muss, entscheidet nun der Tierarzt.

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