Wenden-Heid. Fünf Kinder zieht Carina Greb aus Wenden-Heid gemeinsam mit ihrem Partner groß. Sie erzählt, was das Leben in der Großfamilie besonders macht.
„Seit knapp 17 Jahren bin ich durchgängig schwanger oder am stillen“, erzählt Carina Greb fröhlich. „Ich fühle mich wie eine echte Glucke.“ Zusammen mit ihrem Partner Fadil Kujaj hat die 38-Jährige bereits fünf Kinder groß gezogen. Die älteste Tochter wird dieses Jahr 16, der Jüngste ist erst zwei Jahre alt. Die Großfamilie lebt im ländlich-idyllischen Wenden-Heid, unweit von ihrem Haus grasen Kühe auf den Weiden. Wie sieht der Alltag bei Ihnen Zuhause aus?
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Ungeplante, aber gewollte Großfamilie
Carina Greb stammt gebürtig aus Gummersbach-Wiehl und ist mit einer Schwester aufgewachsen. Sie zieht mit Anfang 20 für ein Lehramtsstudium an der Uni Siegen mit ihren zwei Hunden nach Wenden. Beim Gassigehen lernt sie ihren zukünftigen Partner Fadil Kujaj kennen. Das Thema Großfamilie existiert damals, für sie nicht: „Ich hatte nicht geplant, Kinder zu kriegen. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und hatte Angst, dass ich mir nur Sorgen machen würde“, erinnert sie sich zurück. „Mit Fadil war dann alles anders.“ Ihr Partner ist mit fünf Geschwistern groß geworden. Das Paar renoviert eine alte Scheune zu einem einladenden und geräumigen Zuhause, der Kinderwunsch wächst. Noch während Carina Greb ihr Staatsexamen macht, kommt die erste Tochter zur Welt. Sie nennen sie Amira Lee, was „die Prinzessin“ bedeutet. Schnell steht fest, dass es nicht bei dem einen Kind bleiben soll. „Ich habe immer gesagt, entweder keins oder viele, damit sich die Kinder in unserer oft herausfordernden Welt gegenseitig haben“, so die fünffache Mutter. Die zweite Tochter Lirijona wird während ihres Referendariats geboren.
„Ich bin einfach dankbar, dass ich fünf gesunde Kinder habe. Solange das so bleibt, werde ich mich nie beschweren.“
Tagsüber Mutter von zwei Kleinkindern und nachts studieren – Carina Greb schafft trotzdem ihren Abschluss und wird Lehrerin. In den darauffolgenden Jahren erblicken die drei gemeinsamen Kinder Amon, Luana und Dilon das Licht der Welt. Die 38-Jährige arbeitet drei Vormittage die Woche an der GHS Hauptschule in Bergneustadt, versorgt die fünf Kinder und schmeißt den Haushalt. Trotz des hohen Arbeitspensums, das auch ihr Partner mit seiner Vollzeitstelle hat, strahlt sie vor Dankbarkeit und Lebensfreude. „Uns geht es so gut. Ich bin einfach dankbar, dass ich fünf gesunde Kinder habe. Solange das so bleibt, werde ich mich nie beschweren.“ Im Gegenteil: Carina Greb könnte sich vorstellen, künftig noch mehr Kinder zu bekommen oder Pflegekinder aufzunehmen: „Ich hätte gerne noch mehr.“
Immer aktiv
Als Großfamilie mit fünf Kindern stechen sie im dörflichen Wenden-Heid hervor, die Nachbarn unterstützen sie viel. Carina Greb bezeichnet ihre Kinder als unkompliziert und freundlich. Trotzdem: Wenn sie mit der ganzen Familie unterwegs ist, kennt sie es, komisch angeschaut zu werden: „In Deutschland ist eine Großfamilie einfach unüblich, da fragen die Leute schon mal, ob ich Kinderbetreuung mache. Es ist mir aber egal, was die Leute denken.“ Sie genießt es, zu Hause von lieben Menschen umgeben zu sein. Auch die älteste Tochter Amira Lee ist glücklich über ihre große Familie: „Ich finde es cool, so viele Geschwister zu haben. Wir unternehmen viel, alleine wäre das langweilig. Zusammen ist es lustiger.“
Die fünffache Mutter legt Wert darauf, dass sich ihre Kinder frei entfalten können. Jedes hat verschiedene Hobbies und Interessen wie Klavierspielen, Reiten, Nähkurse, BMX-Radfahren oder auch die Pflege von Schnecken. Auch gemeinsame Unternehmungen und längere Reisen gehören zum Familienalltag dazu.
Reisen, um die Welt zu entdecken
So verbrachte die Familie die Wintermonate bereits häufig auf Reisen, inklusive Homeschooling. Carina Greb empfindet es als sehr wichtig, ihren Kindern die Welt zu zeigen: „Sie sollen erfahren, wie offen und herzlich die Menschen sind, wenn wir ihnen genauso begegnen. Was wir aussenden, kehrt auch zurück.“