Lennestadt/Kirchhundem. NRW fördert Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an Schützenhallen in Lennestadt und Kirchhundem mit sechsstelligen Summen. Das sind die Projekte.

Sechs Schützenvereine in Lennestadt und Kirchhundem haben Grund zum Jubeln. Sie erhalten mehr als 800.000 Euro an Fördergeldern für die Sanierung bzw. Umwandlung ihrer Schützenhallen. Das Geld wird bereitgestellt vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW.

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Der Löwenanteil der Fördermittel in der Gemeinde Kirchhundem wird mit 248.000 Euro an den Schützenverein St. Sebastian Albaum überwiesen, der seine Schützenhalle in ein „integratives Dorfgemeinschaftshaus“ umwandeln will, so heißt es im Förderbescheid des Landes. Im Grund geht es um den „Umbau der Schützenhalle in ein Dorfgemeinschaftshaus, wo ein Raum für kleinere Feiern abgetrennt werden kann“, so Thomas Schauerte, Schriftführer des Vereins. Denn seit der Coronazeit verfügt der 700-Seelen-Ort über keine Gastronomie mehr und die Schützenhalle ist die einzige verbliebene Feierstätte, allerdings mit fast 300 qm für kleiner Familienfeiern, Geburtstage etc. viel zu groß. Das „neue“ Dorfgemeinschaftshaus soll später auch als eine Art „Dorftreff“ dienen und vom Jugendtreff genutzt werden.

Das Maßnahmenpaket ist beachtlich: Der Hallenraum bekommt eine bewegliche Abtrennung, wodurch das vordere Hallendrittel (ca. 80 qm) für kleinere Feiern mit eigener Theke von der großen Halle abgetrennt werden kann. Die Frontseite bekommt einen modernen, lichten Anbau mit Giebel, eine Art Foyer mit Garderobe. Weitere Maßnahmen: Verbesserung der Barrierefreiheit durch Einrichtung eines behindertengerechten WCs, Energetische Sanierung von Heizung und Warmwasser, Austausch Wärmeerzeuger, Aubereitung des Bodenbelags im Festsaal, Neuanlage einer Theke zur Verbesserung der Multifunktionalität, energetische und akustische Ertüchtigung der Saaldecke, Modernisierung der Sanitäranlagen, Errichtung von Duschen, Einrichtung einer Wickelmöglichkeit, Schaffung von Lagermöglichkeiten für Vereine.

Der Verein schätzt die Gesamtkosten auf rund 440.000 Euro, muss also rund 200.000 Euro durch Eigenmittel, Eigenleistung etc. aufbringen. Grünes Licht für diesen Kraftakt hat sich der Verein bereits von seinen Mitgliedern geholt. Schon nach der Sommerpause sollen die Umbauarbeiten starten. Bis zum Schützenfest Ende 2025 soll die Halle dann wieder in einem feierfähigen Zustand sein, auch wenn dann laut Thomas Schauerte noch nicht alles fix und fertig sein werde.

Auch der Schützenverein Altenhundem bekommt 250.000 Euro für die Modernisierung seiner Sauerlandhalle. Damit soll der Thekenbereich mit dem angrenzenden Küchenbereich umgebaut, modernisiert und in einen multifunktional nutzbaren „Dorfgemeinschaftsraum“ umgebaut werden. Dieser bekommt über eine flexible Trennwand einen Zugang zum kleinen Saal. In dem Zusammenhang wird die gesamte Theken- und Küchenlogistik optimiert.

Luftbild von der Sauerlandhalle in Altenhundem. 440.000 Euro will der Schützenverein in die Gebäudeinfrastruktur investieren.
Luftbild von der Sauerlandhalle in Altenhundem. 440.000 Euro will der Schützenverein in die Gebäudeinfrastruktur investieren. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Durch den Einbau eines neuen Aufzugs wird die Halle barrierefrei. Der Energiebedarf soll durch eine bessere Raumaufteilung, neue Fenster und eine moderne Beleuchtung signifikant sinken. Schützenchef Dietmar Drüeke: „Wir freuen uns sehr, dass wir die Förderzusage bekommen haben. Unsere Sauerlandhalle hat eine sehr wichtige Funktion für unseren Ort – sie ist multifunktionaler Treffpunkt und Veranstaltungsort somit ein wichtiger Baustein des Miteinanders in Altenhundem und in der Lennestadt.“ Die Investitionskosten belaufen sich insgesamt auf ca. 450.000 Euro. Die fehlenden 200.000 Euro möchte der Verein durch Eigenleistung, Spenden und Eigenmittel aufbringen. Die Altenhundemer Schützen werden in einer außerordentlichen Generalversammlung am Mittwoch, 7. August, über die Maßnahme und die Finanzierung abstimmen.

Olpe und Attendorn gehen leer aus

Auch die Gemeinde Finnentrop bekommt mit 525.000 Euro einen großen Batzen Geld (Hallendachsanierung Schützenhalle Hülschotten (217.000 Euro), Umbau Schützenhalle Schönholthausen/Ostentrop zum Dorftreff (127.000 Euro), Themenspielplatz in Bamenohl (127.000 Euro)). Die Gemeinde Wenden darf sich über 178.000 Euro für ein „grünes Wohnzimmer“ in Möllmicke und über 227.000 Euro für einen Freizeitgarten in Schönau freuen.

250.000 Euro bekommt auch der Verein Grevenbrück aktiv, der in den Planken, einer Wiese zwischen den beiden Kindergärten an der K 7 und der neuen Vogelstange, einen Mehrgenerationenpark errichten will (wir berichteten mehrfach). Mit der Förderzusage kann der Bau in Kürze starten. Für die Sanierung des Elisabeth-Brunnens in Kirchhundem überweist das Land 19.000 Euro an den Bürgerverein Kirchhundem und für den neuen Spielplatz in Brachthausen 63.000 Euro an die Gemeinde Kirchhundem.

Projekte in den Städten Attendorn und Olpe wurden diesmal nicht gefördert. Jochen Ritter (CDU), Mitglied im zuständigen Ausschuss des Landtags, sagt dazu: „Gut drei Viertel der Fördersumme entfällt auf Vereine im östlichen Teil des Kreises Olpe, der zuletzt von guten Nachrichten nicht verwöhnt war.“

Die Schützenbruderschaft St. Burchard Oedingen bekommt vom Land 32.000 Euro, die ebenfalls in Umbaumaßnahmen an der Schützenhalle fließen sollen, 42.000 Euro gehen an den Schützenverein St. Hubertus Halberbracht, wo ebenfalls wichtige Erhaltungsmaßnahmen notwendig sind. Hier stehen in den nächsten Jahren weitere grundlegende Sanierungsmaßnahmen an, heißt es aus dem Vorstand.

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160.000 Euro gehen an den Schützenverein Rahrbach-Kruberg für die Umgestaltung der Halle. Der Verein hat deshalb zur Mitgliederversammlung am Donnerstag, 25. Juli, um 18 Uhr in die „Taverne 1313“ eingeladen. 94.000 Euro bekommt der Schützenverein Heinsberg, der seine Halle ebenfalls multifunktionaler gestalten möchte.

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