Oberelspe. Vor anderthalb Jahren trifft Jacy Dölz die Entscheidung: Imbiss statt Uni. Sein neuester Coup in Oberelspe ist ein zusätzlicher Pommes-Automat.

„Frittenbude statt Studium – 19-Jähriger eröffnet Imbiss“, lautete damals die Überschrift dieser Zeitung kurz nach der Neueröffnung eines Imbissbetriebs an der B 55 in Oberelspe. Es sprach sich wie ein Lauffeuer herum. Die langen Schlangen vor der Imbissbude an der B55 in Oberelspe waren ein Indiz dafür, dass die Gäste zufrieden sind mit dem Speisenangebot der „Die Frittenbude – geht immer“, die Jacy Dölz kurz nach seinem Fachabitur eröffnete. Und heute? Anderthalb Jahre später hat der 21-Jährige neue Ideen und Pläne und sprüht nur so vor Energie, sagt aber auch: „Ich habe nicht gedacht, dass es so ein Renner wird.“

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Ein Selbstläufer ist die Frittenbude in Oberelspe, auch aufgrund der überdimensionalen und liebevoll „gebauten“ Burger. Aber auch aufgrund der vielen positiven Google-Bewertungen. Nach der damaligen Berichterstattung dieser Zeitung kurz nach der Eröffnung standen Medienhäuser und Fernsehsender Schlange. „Das war schon der Wahnsinn und irgendwann mussten wir Anfragen von Fernsehteams sogar ablehnen, weil wir nun mal beim Fritten machen unser Geld verdienen und nicht unseren ganzen Tagesablauf an die Fernsehteams anpassen konnten“, lacht Carsten Willeke, der seinen Sohn Jacy bei der Frittenbude unterstützt. Und das mittlerweile in Vollzeit. Seinen Job als Kfz-Mechaniker hat er gekündigt und anstatt an Autos zu schrauben, steht er nun am Grill und serviert die Speisen.

Eingespieltes Team

Ein eingespieltes Team ist das Vater-Sohn-Gespann, sogar Bruder Jeremy unterstützt im Familienbetrieb. Rund 60 bis 80 Stunden in der Woche arbeiten sie Seite an Seite und sind bekannt für ihre offene, witzige und direkte Art, die bei den Kunden gut ankommt. Immer einen Spruch auf Lager stacheln sich die beiden auch gerne gegenseitig an. Am Ende lachen beide und sagen: „Wir wollen uns nicht beschweren und freuen uns, wenn wir gutes Feedback erhalten und unsere Gäste satt und zufrieden nach Hause gehen.“

An der B55 in Oberelspe findet sich die neue Frittenbude und erweist sich immer größerer Beliebtheit.
An der B55 in Oberelspe findet sich die neue Frittenbude und erweist sich immer größerer Beliebtheit. © WP | Nadine Niederschlag

Investiert haben sie in den letzten Jahren in den Imbiss. Ein neuer Grill, eine Schnitzelpresse, eine Besteckpoliermaschine – Gerätschaften, um die Kunden schneller bedienen zu können. Denn die Warteschlangen vor der Imbissbude ebben weiterhin nicht ab. „Es ist der Wahnsinn, was hier los ist. Die rennen uns den Laden ein. Wir haben die Kilo-Zahlen an Fleisch verdreifacht und arbeiten zu Stoßzeiten mittlerweile zu viert“, erzählt Jacy Dölz und ergänzt mit grinsendem Blick zu seinem Vater: „wenn ich auf Schlaf verzichte, hätte ich noch Luft nach oben. Das wäre dann Work-Work-Balance.“

Interesse an einer Ausbildung

Der 21-jährige Schmallenberger hat es nicht bereut, dass er nach seinem Fachabitur nicht zur Uni gegangen ist, sondern mit der Frittenbude durchgestartet ist. „Irgendwann plane ich noch eine Ausbildung zu machen. Personell gesehen ist das derzeit jedoch kaum vorstellbar“, erklärt er, dass auch bei ihm gutes Personal Mangelware ist. Und sollte es sich wider Erwarten personell entspannen, möchte Jacy Dölz gerne eine Ausbildung im Bereich Fachinformatik absolvieren.

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Jacy Dölz sprüht nur so vor Energie und hat sogar seinen Bruder Jeremy (17) angesteckt. Beide feilen gerade an einer Idee, haben die nächsten Pläne, die im Kopf kursieren und überlegen einen Snack-Automaten-Laden zu eröffnen. „Wir haben da voll Bock drauf und das kann gut laufen, wenn wir den Blick auf die Großstädte werfen, in denen immer Hochbetrieb in den 24/7-Automaten-Läden herrscht. Das könnte auch hier im Sauerland klappen.“

Den ersten Plan hat der 21-Jährige schon umgesetzt. Gerade angeliefert wurde der neue Frittenautomat. Der „PomMat“ bietet frische Pommes aus dem Automaten an – 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche. In Hauptbetriebszeiten sind die knusprigen Fritten innerhalb von 35 Sekunden fertig, in Nebenzeiten braucht der Automat maximal sechs Minuten. „Am Schützenfest-Wochenende in Oberelspe war der Automat der Renner. Es ist ein Pilotprojekt und wir wollen schauen, wie gut es angenommen wird“, erklärt Carsten Willeke. Bis zu 200 Portionen könne der PomMat selbstständig backen.