Feldmannshof. Die Hofmolkerei „Volle Kanne“ produziert Milch aus der Region für die Region rund um Drolshagen. Was es seit dem Start vor zwei Jahren Neues gibt.
Die Familien Engels und Alterauge mit ihren zwei Milchviehhöfen, die gemeinsame Hofmolkerei im kleinen Weiler Feldmannshof bei Drolshagen und der Kooperationspartner und Lebensmittel-Filialist „Dornseifers Frischemarkt“ – sie alle sind Teil des Herzensprojekts „Volle Kanne“. Es ist die einzige Molkerei im Kreis Olpe. Die Idee: Milch und Milcherzeugnisse werden vor Ort hergestellt, verarbeitet und regional verkauft. Kurze Wege, mehr Geschmack und Bekömmlichkeit durch schonende Verarbeitung und Fokus auf das Tierwohl der Kühe – kurzum: Es ist ein besonderes Konzept in einer Zeit, in der die Milchindustrie häufig auf Masse statt Qualität setzt. Vor rund zwei Jahren wurde die gemeinsame Firma „Volle Kanne“ gegründet. Die hier produzierte traditionelle Frischmilch setzt auf vollen Geschmack und unterscheidet sich von der stärker veränderten sogenannten ESL-Milch, die mit dem Zusatz „Länger haltbar“ wirbt, aber eben auch anders verarbeitet wurde als klassische Frischmilch.
Neues von „Volle Kanne“
Zu den bisherigen Produkten – der frischen Vollmilch, der als bekömmlicher geltenden A2-Vollmilch und Joghurt – sind seit Produktionsstart noch weitere Milcherzeugnisse hinzugekommen: „Volle Kanne“ bietet inzwischen auch fettarme Milch, Sahne und Quark an. „Die Nachfrage von Sahne ist stärker als die von Quark“, merkt Produktionsleiterin Anna Bieker an. „Als regionaler Erzeuger merken wir auch deutlich, dass die Nachfrage in den Ferien sinkt, um danach wieder zu steigen.“ Weitere neue Produkte seien in der Entwicklung, welche genau, bleibe aber noch Betriebsgeheimnis.
Erhältlich sind die Produkte bisher bei einigen Supermärkten in der Region. Neu ist, dass auch regionale Großverbraucher wie Gastronomiebetriebe und Eisdielen mit „Volle Kanne“-Erzeugnissen beliefert werden.
„Der Schlüssel für uns ist, wenn der Verbraucher uns mit seinem Kauf unterstützt. Wir haben alles für das Produkt getan.“
Außerdem seien mehr Investitionen in das Tierwohl getätigt worden. So sorgten Liegeboxen und Kuhbürsten für mehr Komfort bei den Kühen: „Wenn es den Tieren gut geht, geben sie uns auch viel zurück“, ist Michael Alterauge überzeugt. „Der Schlüssel für uns ist, wenn der Verbraucher uns mit seinem Kauf unterstützt. Wir haben alles für das Produkt getan.“
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NRW-Landwirtschaftsministerin machte sich ein Bild vor Ort
Silke Gorißen (CDU), Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, machte sich am Montag ein Bild von der Hofmolkerei und ihren Erzeugnissen vor Ort. Bei einem Hofrundgang und einem anschließenden Zusammensitzen bei Eiskaffee mit der hofeigenen Milch und Kuchen informierte sie sich über die Molkerei. Unterschiedliche Themen wurden gemeinsamen mit den Landwirten diskutiert, darunter Klimaschutz beispielsweise durch eine emissionsarme Ausbringung der Gülle, Tierwohl sowie die regionale Herstellung und Verarbeitung von Milch und Milcherzeugnissen. „Die Hofmolkerei ist klasse, das ist ein tolles Projekt. Der Geschmack der Milch ist der von früher“, lobte Silke Gorißen das Projekt. „Ich sehe es aber als die große Herausforderung, die Wichtigkeit von Regionalität auch an den Verbraucher zu bringen.“
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