Attendorn. Der Attendorner Leichtbau-Spezialist reagiert auf eine schwierige Marktlage und schickt etliche Mitarbeiter in die Kurzarbeit. Die Hintergründe.
Der Attendorner Automobilzulieferer Mubea, der seinen Schwerpunkt auf die Produktion von Leichtbauprodukten setzt, schickt annährend die Hälfte seiner Mitarbeiter aus der Hansestadt in die Kurzarbeit. Von den insgesamt rund 1400 Beschäftigten in Attendorn sind etwa 650 Mitarbeiter betroffen, bestätigt Andrea Holstein, Sprecherin des Attendorner Familienunternehmens, auf Anfrage dieser Redaktion mit. Azubis sind von dieser Maßnahme, die über den Sommer greift, allerdings nicht betroffen. Zudem musste sich Mubea jüngst von etwa 40 Leiharbeitern trennen.
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Grund dafür ist, dass die gesamte Automobilbranche in Europa, die sich bekanntlich im Wandel befindet und verstärkt auf die Elektromobilität setzt, derzeit ein Tal durchschreitet und sich großer Konkurrenz aus dem asiatischen Markt ausgesetzt sieht. Darunter leiden Zulieferer wie Mubea aus dem Sauerland. Andrea Holstein erklärt: „Wir verzeichnen aktuell einen erheblichen Umsatzrückgang im Automobilsektor in Europa, der unter anderem auf Unsicherheiten hinsichtlich der Elektromobilität und gesteigerte Importe von E-Fahrzeugen aus China zurückzuführen ist. Wir müssen daher auf die Kurzarbeit setzen, um unsere Kostenstruktur an diese veränderte Situation und das reduzierte Umsatzniveau anzupassen.“
Kirchhoff: Kommen wieder bessere Zeiten
Von einer insgesamt komplizierten Lage spricht auch Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des Beirates der Kirchhoff-Gruppe, die unter anderem in Attendorn produziert. Seine Mitarbeiter seien aktuell noch nicht von der Kurzarbeit bedroht, erklärt der Attendorner Unternehmer, wohl wissend, dass sich die Lage auf für seine Mannschaft schnell ändern könne. Kirchhoff erklärt auf Nachfrage: „In Iserlohn zum Beispiel haben wir Anlagen für Batterieböden von VW, die derzeit nicht so richtig laufen. Dafür haben wir andere Anlagen, die deutlich besser laufen. Es kommt auf die Mischung an. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Absatz von E-Autos nicht so zieht wie erhofft, die Verunsicherung bei den Verbrauchern ist etwa durch den Wegfall der Prämie spürbar.“
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Dafür laufe jedoch der Absatz von Verbrennern besser als erwartet, so Kirchhoff, der sich allerdings nicht Bange macht und damit rechnet, dass der Absatz batteriebetriebener Fahrzeuge wieder anziehen wird. „Wir alle haben Produktionsanlagen für die E-Mobilität aufgebaut. Das wird kommen, nur etwas verzögert.“ Auf diesen Effekt wird auch Mubea hoffen, das als inhabergeführtes Unternehmen weltweit an mehr als 50 Standorten mit mehr als 17.000 Mitarbeitern vertreten ist. Zunächst jedoch schickt das Unternehmen aufgrund der schwierigen Lage einen Großteil seiner Mitarbeiter aus der Hansestadt in die Kurzarbeit.