Lennestadt. Stadt und Firma legen Streit um Mängel bei. Sanierung der neuen Brücke zwischen Maumke und Meggen soll so schnell wie möglich beginnen.

Gute Nachricht für Radfahrer auf dem SauerlandRadring bzw. Fußgänger an der Lenne zwischen Meggen und Maumke: Die „vergessene Brücke“ über die Lenne soll so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Und das soll bereits in den nächsten Wochen sein, versichert Peter Quinke, Leiter der Stadtwerke in Lennestadt.

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„Endlich“ werden viele Nutzer des Weges denken, denn das Bauwerk wurde schließlich schon im letzten Jahr weitgehend fertiggestellt und dämmerte seitdem hinter Bauzäunen vor sich hin. In der Radfahrgemeinde machte sich Hohn und Spott für diesen neuen „Lost Place“ breit. Vor einigen Tagen wurde ein weiteres Spott-Plakat am Bauzaun befestigt. „Es begab sich zu jener Zeit, dass die Edelherren derer von Lennestadt eine Brücke über ihren Fluss bauen ließen. Archäologen schätzen die Entstehung der Brücke auf das Jahr 2022 – 2023. Völlig im Unklaren bleibt den Wissenschaftlern, warum dieses Bauwerk nie benutzt wurde“, steht auf dem Plakat.

Im Gespräch mit der Redaktion bringt Peter Quinke Licht in das Dunkel über die Brücke. „Es gab Probleme, weil eine Bauleistung mangelhaft war“, so der Stadtwerkechef. Nach Ansicht der Stadtwerke war der Gussasphalt auf der Brücke in Herbst letzten Jahres nicht ordnungsgemäß aufgebracht worden. „Die ausführende Firma sah das aber anders“, so Quinke. Der Disput zwischen Stadt und Unternehmen schwelte vor sich hin, die Brücke blieb geschlossen und konnte nicht genutzt werden.

Die gute Nachricht ist nun, dass beide Seiten sich vor wenigen Tagen geeinigt haben, denn sonst hätte der Disput erst innerhalb eines Gerichtsverfahrens geklärt werden müssen, das sich in der Regel lang hinzieht. Das Kopfschütteln der Bürger und Steuerzahler wäre sicherlich noch heftiger geworden.  „Wir sind jetzt auf einen gemeinsamen Nenner gekommen“, so Quinke.

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Der Mangel soll so schnell wie möglich abgestellt und der Gussasphalt auf der Brücke erneuert werden. Doch das kann nur bei warmer und trockener Witterung, die über ein paar Tage anhält, ausgeführt werden. „Wir stehen alle in den Startlöchern, von uns aus wird es keine weitere Verzögerung mehr geben“, verspricht Peter Quinke. Zwischenzeitlich werden die letzten Tiefbauarbeiten, unter anderem die Anrampungen an den beiden Brückenköpfen, ausgeführt.

„ „Wir stehen alle in den Startlöchern, von uns aus wird es keine weitere Verzögerung mehr geben.““

Peter Quinke, Leiter Stadtwerke Lennestadt

In wenigen Wochen also soll der Verkehr über die neue Brücke endlich rollen bzw. gehen und der SauerlandRadring hat eine Gefahrenstelle weniger. Denn bis dato müssen die Radfahrer hier den steilen Strumberg hoch- und runterfahren bzw. schieben und auch die Querungsstelle mit der Auffahrt zu den Sauerlandpyramiden birgt immer wieder Gefahr für Radler und Fußgänger. 

Um die Route zu entschärfen, beschlossen der Landesbetrieb Straßen NRW in Zusammenarbeit mit der Stadt Lennestadt – die Stadt übernimmt die technische Umsetzung, Straßen NRW die Kosten – vor Jahren schon eine Umfahrung des Strumbergs durch eine Alternativroute. Diese führt in Nähe der Kläranlage Maumke auf die südöstliche Fluss-Seite, weiter durch die Gewerbegebiete und Christinenhütte und Sachtleben und trifft dann wieder auf die Radwegroute. Dafür wurde für rund 100.000 Euro die neue Lennebrücke erstellt. Ob es eine offizielle Einweihung und Freigabe des schmucken Bauwerks geben wird, ist noch nicht bekannt.