Attendorn. Die Stadt ist im Jahr 2019 damit beauftragt worden, Kontakt zu sogenannten System-Gastronomien aufzunehmen. So ist das aktuelle Stand:

Eine McDonald's-Filiale oder einen Burger King wird es absehbar in Attendorn nicht geben. Zum Leidtragen der SPD-Fraktion, die sich die Ansiedlung eines namhaften Fast-Food-Betreibers in der Hansestadt gut vorstellen kann und einen entsprechenden Prüfantrag bereits im Sommer 2019 gestellt hatte. Mit dieser Idee konnten sich damals allerdings CDU, Grüne und FDP nicht so recht anfreunden. Sie favorisierten eine Stärkung der bereits ansässigen Gastronomen. Die UWG wünschte sich damals, dass die Stadt komplett die Füße still hält.

+++ Keine Nachricht aus dem Kreis Olpe verpassen: Hier für den täglichen Newsletter anmelden! +++

Gänzlich abgeschmettert wurde der SPD-Antrag aber nicht, vielmehr verständigte sich die Politik auf einen Kompromiss. Und zwar in der Gestalt, dass die Stadt Kontakt mit solchen sogenannten System-Gastronomen aufnehmen solle, denen die Aspekte der Nachhaltigkeit und einer gesünderen Ernährungsweise am Herzen liegen. Also beispielsweise mit Ketten wie „Hans im Glück“, "dean and david" oder „Sattgrün“- und eben nicht mit McDonald's oder Burger King. Das lasse sich dann auch besser mit dem Fair-Trade-Gedanken in Attendorn vereinbaren, so der Tenor damals.

Corona macht vorerst einen Strich durch die Rechnung

Ihrem Auftrag ist die Stadt in der Zwischenzeit nachgekommen und hat dabei durchaus vielversprechende Rückmeldungen bekommen. Ein, eventuell sogar zwei dieser System-Gastronomen hätten sich laut Stadtteilmanagerin Kristin Meyer erkennbar interessiert gezeigt. "Doch leider war das ein schlechter Zeitpunkt, denn dann kam die Corona-Pandemie und eigentlich alle Unternehmen haben ihre Expansionsbestrebungen erstmal zurückgestellt", erklärt Meyer auf Nachfrage dieser Redaktion. Man sei mit den Interessenten, deren Namen die Mitarbeiterin aus der Verwaltung öffentlich nicht nennen kann, aber weiter in stetigem Kontakt.

Gut aufgestellt in der Innenstadt

Dass es überhaupt Interessenten aus diesem Gastronomie-Bereich gibt - und dann auch noch für eine vergleichsweise kleine Stadt wie Attendorn mit rund 25.000 Einwohnern-, hänge laut Meyer vor allem mit den bereits bestehenden Gastronomen in der Attendorner City zusammen. "Es ist doch klar, dass ein solcher System-Gastronom sehr auf die Frequenz achtet. Mit unserer Dichte an Angeboten in der Innenstadt sind wir gut aufgestellt und offenbar sehen das die Interessenten auch so", erklärt Meyer beispielsweise mit Blick auf das Benediktiner Wirtshaus an der Niedersten Straße.

Mehr Nachrichten aus dem Kreis Olpe finden Sie unter wp.de/olpe

Übrigens hat sie auch immer ein Blick auf die Entwicklung von Leerständen in der Innenstadt. Denn eines ist klar: Wenn sich tatsächlich eine Kette wie "Hans im Glück" oder "Sattgrün" mit Attendorn konkret beschäftigt, dann braucht es auch eine entsprechende Immobilie im Stadtkern.