Attendorn. Die Stadtverwaltung wird nach dem Ratsbeschluss jedoch Kontakt mit Ketten wie etwa „Hans im Glück“ aufnehmen. Kritik von CDU und FDP/Grünen.

Im Streit um die mögliche Ansiedlung eines Fast-Food-Betreibers in der Hansestadt (wir berichteten) hat sich der Attendorner Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit knapper Mehrheit auf einen Beschlussvorschlag der Verwaltung geeinigt. Dieser sieht vor, dass Bürgermeister Christian Pospischil Kontakt mit solchen System-Gastronomen aufnehmen soll, denen die Aspekte der Nachhaltigkeit und einer gesündere Ernährungsweise am Herzen liegen. Also beispielsweise mit Ketten wie „Hans im Glück“ oder „Sattgrün“ und eben nicht mit McDonald’s, Burger King oder KFC.

Die SPD-Fraktion hatte ursprünglich dafür geworben, keinen Fast-Food-Betreiber von Beginn an bei der Kontaktaufnahme auszuschließen. Nun sind die Sozialdemokraten jedoch mit dieser einschränkenden Auswahl einverstanden.

Regionale Gastronomen stärken

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Wenig Sympathien für den Antrag, den die SPD bereits im Sommer dieses Jahres gestellt hatte, hegen hingegen die CDU und FDP/Die Grünen. Sie werben dafür, die regionalen Gastronomen zu stärken und zudem das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung zu schaffen. Ulrich Selter (CDU) verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass man auch einen Aufklärungsauftrag habe. „Wir sprechen viel mit Jugendlichen und wollen genau die unterstützen, die ganz bewusst an ihrer Ernährungskultur arbeiten und zukunftsbewusst handeln. Das schaffen wir sicherlich nicht mit der Ansiedlung eines Fast-Food-Betreibers.“

Marius Becker (Grüne) erinnerte daran, dass das Fair-Trade-Siegel ein Alleinstellungsmerkmal Attendorns sei und dass die Stadt, wenn sie schon aktiv Betreiber anschreiben wolle, dies im Sinne der Nachhaltigkeit tun müsse. Gar nichts tun lautet hingegen das Credo der UWG. Denn: „Wir sollten diese Entscheidung dem freien marktwirtschaftlichen Wettbewerb überlassen. Wenn ein Betreiber eines Schnellrestaurants auf die Stadt zukommt, dann müssen wir uns unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit dieser Frage auseinandersetzen. Der Bürgermeister soll niemanden anschreiben“, erklärte UWG-Chef Winfried Richard.

SPD-Ratsmitglied Günter Schulte entgegnete, dass ein Fast-Food-Betreiber der Hansestadt sehr wohl gut tun würde. „Ich verherrliche diese Art der Restaurants zwar nicht, ich verteufel sie aber auch nicht“, betonte der Sozialdemokrat.