Herdecke/Wetter. Eigentlich sollten die ersten Arbeiten schon 2024 starten, auch im Freibad am Bleichstein in Herdecke. Das steht jetzt bevor, mit Folgen für DLRG.
Die wesentlichen Aspekte haben die Verantwortlichen aus Stadt und Politik mit den Beteiligten 2024 geklärt, um die Herausforderungen 2025 angehen zu können. Nun wird es – trotz etwas Verzögerung – konkret. Denn eigentlich sollten schon vor einigen Wochen die ersten Arbeiten in den beiden Schwimmbädern am Herdecker Bleichstein beginnen. Dort steht, wie mehrfach berichtet, eine große Sanierung mit vielen Umbaumaßnahmen an. Die beauftragten Planungsfirmen hatten im Juni einen Fahrplan veröffentlicht.
Noch kein Bagger vor Ort
Die ersten Bauarbeiter und Bagger kommen aber erst in einigen Tagen zur Hengsteyseestraße, wie Vertreter der Stadt Herdecke im Gespräch mit der Lokalredaktion erklären. Und bestätigen, dass seit dem Jahreswechsel auch das Hallenbad für längere Zeit geschlossen ist. „Es laufen derzeit noch vorbereitende Tätigkeiten, das gilt auch für das Freibad am Bleichstein“, heißt es aus den Reihen der Verwaltung. Die öffnet wiederum als Ausgleich das Hallenbad an der Grundschule Schraberg nun auch samstags.
Montags-Termin dienstags am Schraberg
Das wirkt sich auf Angebote der heimischen DLRG aus. Die Herdecker Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft hat bisher montags Schwimmkurse für Anfänger und Fortgeschrittene oder Trainingsstunden für Mitglieder im Hallenbad am Bleichstein angeboten. Das müssen die Vereinsverantwortlichen seit Januar nun auf die Schraberg-Zeiten am Dienstag verteilen. „Das klappt ganz gut, zumal wir zum Jahresende 2024 noch einiges wie etwa Seepferdchen-Prüfungen am Bleichstein abschließen konnten und daher dienstags bisher ganz gut zurechtkommen“, sagt Vorsitzender Sebastian Muhs.
Vorausschauend geplant
Mehrere Monate bis ins Jahr 2026 hinein müssen die Ehrenamtler nun improvisieren, die Montags-Termine sind „vorerst auf Eis gelegt. Wenn das Bleichstein-Bad wieder öffnet, machen wir da auch weiter“, so Muhs. Interessierte aus der Innenstadt müssen sich vorerst aber zeitlich umorientieren und auch eine längere Anfahrt zur Grundschule an der Neuen Straße einplanen. Sollten sich im Laufe der nächsten Wochen zahlreiche Schwimmanfänger oder andere bei einem Kurs der DLRG anmelden wollen, könne der Vorsitzende der Ortsgruppe Wartezeiten nicht ausschließen. Doch da sich die Gesellschaft seit längerer Zeit auf ein geschlossenes Hallenbad an der Hengsteyseestraße einstellen konnte, habe sie etwas vorausschauend agiert. „Wir haben in der zweiten Jahreshälfte 2024 nochmal richtig Gas gegeben, was die Abnahme von Prüfungen und auch unsere Rettungsschwimmausbildung angeht.“
Für Letztgenannte braucht es bekanntlich ein tiefes Becken und Sprungmöglichkeiten. Da weder das Hallenbad am Schraberg noch jenes am Bleichstein über solche Voraussetzungen verfügen und diese bald auch im hiesigen Freibad nach dem Umbau fehlen, hat die örtliche DLRG um Unterstützung gebeten. Stadt und Politik sagten diese zu, konkrete Absprachen erfolgten mit den Nachbarn aus der Harkortstadt. „Sebastian Muhs und ich kennen uns schon sehr lange“, sagt Jens Rettschlag, Vorsitzender der Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Wetter. „Für uns war schnell klar, dass wir unseren Freunden aus Herdecke helfen. Das geschieht grundsätzlich schon seit Längerem und immer wieder.“
Getreu dem Motto „geben und nehmen“ bekomme die DLRG Wetter beispielsweise beim Seefest schon mal Stühle oder Tische von den Nachbarn geliehen. Nun die andere Richtung: Sollten Herdecker Rettungsschwimmer demnächst mal tiefer tauchen oder von einem Sprungturm hüpfen wollen, können sie Trainingszeiten der Nachbarn im modernisierten Hallenbad Oberwengern nutzen. Jeden Donnerstag von 18 bis 21 Uhr würde die hiesige Ortsgruppe an der Hoffmann-von-Fallersleben auch befreundeten Gästen aus der Stadt an den Ruhrseen Übungszeiten oder womöglich auch Prüfungen für Abzeichen ermöglichen. „Das ist bis jetzt noch nicht angefragt worden und würde womöglich auch nur ein paar Leute betreffen“, berichtet Jens Rettschlag.
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Das gelte grundsätzlich auch für das Naturfreibad am Harkortsee in Wetter. Auch dort stehen unter freiem Himmel entsprechende Voraussetzungen zur Verfügung, auf dieses Kooperationsangebot müssen die Herdecker wegen des Umbaus am Bleichstein zu ihren Ungunsten wohl dauerhaft zurückgreifen. „Organisatorisch ist jedenfalls alles geklärt und auf offizieller Ebene mit den Stadtverwaltungen besprochen, den Rest regeln wir als benachbarte und befreundete DLRG auf dem kurzen Dienstweg“, sagen Muhs und Rettschlag.
Herdeckes DLRG-Vorsitzender rechnet erst in diesem Sommer mit entsprechenden Anfragen an die Kollegen in Wetter. „Sollten in einigen Wochen oder Monaten neue Interessierte an uns herantreten, würden wir bei Jens Rettschlag und Co. anfragen“, sagt Sebastian Muhs. „2024 haben viele noch bei uns ihr Rettungsschwimm-Abzeichen bekommen, das muss im Übrigen nach zwei Jahren aufgefrischt werden.“ Insofern gehe er in der nächsten Zeit nicht von allzu vielen Anlässen aus, die die Lebensretter-Gesellschaft nach Wetter führen.