Herdecke. Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein: Eltern suchen Lebensretter für ihre Tochter. Online-Registrierungsaktion für kleine Kämpferin gestartet.

Alva ist ein richtiger Wirbelwind. Sie liebt es zu klettern, herumzutoben und mit ihrem kleinen Bruder zu kuscheln. Alles nicht selbstverständlich – denn Alva kam mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Im Herbst diesen Jahres ereilte dann ein weiterer Schicksalsschlag die Dreijährige und ihre Familie: Alva leidet an einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Wenn die Therapie weiterhin nicht anschlägt, benötigt sie eine Stammzellspende.

Da es sein kann, dass es dann schnell gehen muss, setzt die Familie alle Hebel in Bewegung, um Alvas „genetischen Zwilling“ zu finden. Gemeinsam mit der DKMS organisieren sie eine Online-Registrierungsaktion. Wer helfen möchte, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich über www.dkms.de/alva ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter oder zur Lebensretterin werden.

Geldspenden

Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme jeder Spenderin oder jedes Spenders Kosten in Höhe von 50 Euro entstehen.

DKMS Spendenkonto IBAN: DE21700400608987000777 Verwendungszweck: SXW 080, Alva

Alvas Lebensstart war bereits von vielen Sorgen begleitet. Schon während der Schwangerschaft wurde ein schwerer Herzfehler festgestellt. Doch Alva wollte leben und allen anfänglichen Prognosen zum Trotz entwickelte sie sich gut. Aus wöchentlichen Arztterminen wurden monatliche und schließlich jährliche. Ein Medikament nach dem anderen konnte abgesetzt werden und OPs rückten immer weiter in die Ferne.

Eva, Bene & Alva
Alvas Eltern Eva und Bene wollen ihre Tochter aufwachsen sehen.  © Inloveliz Fotografie | Inloveliz Fotografie

Stattdessen konnte Alva Dinge tun, die Dreijährige so tun. Herumtoben, Quatsch machen, und Plappern wie ein Wasserfall. Seit Anfang des Jahres ist sie stolze große Schwester, im Sommer hat sie Fahrradfahren gelernt und die jährliche Kontrolle des Herzens Anfang August ergab, dass eine OP an ihrem Herzen eventuell gar nicht mehr nötig ist. Alva freute sich auf den anstehenden Umzug, die neue Kita und darauf bald so nah bei Oma und Opa in Herdecke zu wohnen. Nach einigen schönen Jahren in Leipzig hatte sich die Familie entschieden, zurück nach Herdecke zu ziehen. Direkt neben das Haus der Großeltern.

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Am Tag des Umzugs im September ging es Alva jedoch so schlecht, dass ihre Eltern mit ihr in die Klinik fuhren. Der Schock: Alva hat eine Erkrankung des blutbildenden Systems Alva hatte seit ein paar Tagen vermehrt blaue Flecken, litt nun auch noch unter starkem Fieber und bekam Bläschen im Mund. Die Untersuchungen zeigten, dass im Knochenmark kaum noch Blutzellen vorhanden sind. Die Diagnose lautet refraktäre Zytopenie des Kindesalters. „Das ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems“, erläutert Selina Weiermann von der DKMS. Normalerweise werden im Knochenmark Blutzellen gebildet. Bei dieser Erkrankung geschieht das aber nicht und es kommt zur Blutarmut, was beispielsweise zur Folge hat, dass der Körper keine Immunabwehr mehr hat.

Alva
Alva vor der Diagnose: Die Dreijährige ist ein richtiger Wirbelwind. © WP | DKMS

Für die Familie steht das Leben von einem Tag auf den anderen auf dem Kopf: Alvas neues Kinderzimmer ist fertig, aber leer. Statt sich im neuen Zuhause einzuleben und neue Freunde im Kindergarten zu finden, wird das Immunsystem der Dreijährigen behandelt und sie ist in Isolation in der Klinik. „Wir hoffen, dass die Therapie anschlägt“, erläutert Weiermann. „Doch leider sieht es momentan nicht danach aus.“ Um wieder gesund zu werden, braucht Alva eine Stammzellspende. Deswegen ruft Alvas Familie zur Registrierung auf: „In unserer schnelllebigen Zeit vergessen wir oft, dass das größte und wichtigste Gut die Gesundheit ist. Du kannst Alva oder einem anderen Menschen mit deiner Registrierung helfen. Denn jede Registrierung gibt Hoffnung auf Leben!“ 

Sollte bei der Registrierung ein genetischer Zwilling für Alva gefunden werden, stehen die Chancen, dass die Dreijährige wieder vollkommen gesund wird, sehr gut. Die Stammzellen würden ihr über das Blut zugeführt. „Das würde ähnlich wie bei einer Bluttransfusion funktionieren. Zunächst müssten durch eine Chemotherapie die alten Zellen vernichtet werden und dann die neuen Zellen übertragen werden. Die größte Gefahr bei der Behandlung ist, dass der Körper die neuen Zellen abstößt“, weiß Weiermann. Werden die übertragenen Zellen jedoch angenommen, wird Alva im Nachhinein von Ärzten beobachtet und kann dann ein ganz normales Kinder- und Erwachsenenleben führen.