Wetter. Seit Mai war die Stelle vakant. Jetzt gibt es wieder einen Küchenchef in der Burg über Wetter, und der hat ein besonderes Profil.
2014 hat Andreas Schreiner sein erstes eigenes Lokal eröffnet. Seit wenigen Wochen steht er als angestellter Koch in der Küche des Volmarsteiner Burghotels. Schreiner (58) hat ein eigenes kulinarisches Profil. Das ist im Burghotel bereits spürbar. „Die Karte ist schon erweitert“, sagt Peter Vorberg, seit Jahrzehnten „Herr“ am Burgberg.
Seit Mai war die Stelle des Küchenchefs im traditionsreichen Burghotel nicht besetzt. Am 1. August bereits hat Andreas Schreiner angefangen. „Er arbeitet sich ein“, berichtet Peter Vorberg über den personellen Neuzugang, der täglich von Bochum zum Burghotel pendelt. Vieles sei noch in einem Abstimmungsprozess. Aber so viel kann der Arbeitgeber schon sagen: „Andreas Schreiner bringt sein Know-How voll ein.“
Saisonal und kreativ in der Küche
Andreas Schreiner hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt, als Kochlehrling Anfang der 1980er-Jahre im Landgasthof seiner Eltern an der Ahr ebenso wie bei seinen weiteren beruflichen Stationen unter anderem im Fiege Sudhaus und im Brauhaus Rietkötter. Im ehemaligen „Colonial“ in Bochum eröffnete er „Schreiner‘s Essen und Trinken“ und beherzigte den Dreiklang einer guten Küche: keine Massenware, regionale und saisonale Produkte und eine gehörige Portion Kreativität bei den Gerichten.
Alles hat seine Zeit
„Die Zusammenarbeit mit heimischen Anbietern ist mir sehr wichtig“, betont der Gastronom. Als Vize-Präsident der Köche-Vereinigung „Euro-Toques Deutschland“ hat er sich zudem einem Ehrenkodex verpflichtet: nachhaltig zu kochen und zu wirtschaften. Erst vor kurzem hatte Schreiner den zehnten Geburtstag seines Restaurants an der Hattinger Straße mit einem vielsagenden Motto gefeiert: „Alles hat seine Zeit.“ Da war längst klar: Das Schreiner‘s ist bald Vergangenheit.
Die Wiedereinführung der Mehrwertsteuersätze von 19 Prozent auf Speisen und Getränke im Januar 2024 und die daraus resultierenden Preiserhöhungen hätten ihn zu Jahresbeginn dazu veranlasst, über eine Schließung nachzudenken, hat Andreas Schreiber im Gespräch mit der Bochumer Lokalredaktion berichtet. Über die Monate hin hätten sich diese Überlegungen intensiviert. Schließlich habe ihn das Angebot erreicht, als angestellter Küchenchef in das Hotel-Restaurant Burg Volmarstein in Wetter zu wechseln. Letztlich habe die Überzeugung gesiegt, dass dies der richtige Schritt sei.
„Andreas Schreiner bringt sein Know How voll ein“
Er freue sich auf die neue, gediegene Wirkungsstätte auf der Burg Volmarstein im benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis, ließ er vor dem Wechsel wissen. Mittlerweile ist er dort angekommen, mitten in einem größeren Umstrukturierungsprozess des Hauses. Auf dem Schlossberg hoch über dem Ruhrtal „werden seit zweihundert Jahren von der Familie Vorberg Reisende bewirtet und beherbergt. Diese Tradition wurde von Generation zu Generation weitergegeben“, heißt es in einer Selbstdarstellung des Hotels. Aus der Poststation von Einst mit Speis, Trank und Herberge sei im Laufe der Zeit ein Hotel hervorgegangen, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft präsent seien.
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Das Hotel verfügt über zahlreiche Zimmer, zum Teil mit Ausblick vom Burgberg über das Ruhrtal bis nach Hagen oder Herdecke. Terrassen und ein Saal stehen ebenfalls zur Verfügung. Das Burghotel wird gerne für private Anlässe und Veranstaltungen von Vereinen genutzt. Auch bringen Betriebe in Wetter Geschäftspartner hier unter.