Wetter. Es gab Unmut nach dem jüngsten Streetfood-Festival in Wetter. Sollte es ein nächstes Mal geben, sind andere Standorte im Gespräch.
Ein durchschlagender Erfolg geht anders. Die zweite Auflage des Streetfood-Festivals in Wetter war wenig überzeugend. Kritik an den Preisen und auch an der Qualität des Angebots wurde laut. „Es gab Unmut, ja“, bestätigt auch Bürgermeister Frank Hasenberg. Im Ausschuss für Öffentliche Ordnung musste sich die Verwaltung jetzt mit der Befürchtung auseinandersetzen, am Ende könne die Wochenendveranstaltung zum Sterben des Marktes am Samstag führen. Diese Angst hatten die Bürger für Wetter zuvor auch schon im Wirtschaftsförderungsausschuss vorgebracht.
Bürger für Wetter haben Fragen
Eine kulinarische Weltreise hatte der Veranstalter den Besuchern des Streetfood-Festivals versprochen. Aber wenige Wetteraner hatten sich auf den Weg zum Bahnhofsvorplatz gemacht. „Nach unseren Beobachtungen war die Resonanz der Bevölkerung auf diese Veranstaltung nicht überwältigend“, stellen die Bürger für Wetter fest und wollen Kosten und Nutzen abgewogen wissen. Haben die Wetteraner am Ende gar drauf gezahlt oder einen langfristigen Schaden von diesem Veranstaltungsformat davon getragen? Aus einem halben Dutzend Fragen lässt sich diese Befürchtung heraus lesen.
Kein finanzieller Ausfall
Zunächst einmal hat der Veranstalter den Bahnhofsvorplatz kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Fehlt der Stadt nun womöglich Geld durch den Wegfall des Wochenmarktes am Festivalsamstag? Die klare Antwort der Verwaltung: Nein. Die Markthändler zahlen für das ganze Jahr für die Märkte am Mittwoch und Samstag. Falle ein Markt aus wegen Krankheit oder auch der Witterung, gebe es keinen Abzug. Die Beeinträchtigung für den Markt halte sich ohnehin in Grenzen: Als Veranstaltungstermin sei extra ein Wochenende in den großen Ferien gewählt worden mit erwartbar wenig Marktgeschehen. „An dem Festivalsamstag wären nur zwei Marktstände da gewesen“, so Bürgermeister Frank Hasenberg.
Markt hat Vorrang
Schon im Wirtschaftsförderungsausschuss hatten die Grünen das Thema Veranstaltungen auf dem Bahnhofsvorplatz inklusive Auswirkungen angesprochen. Sprecherin Karen Haltaufderheide-Uebelgünn war es nicht recht, dass für das Streetfood-Festival der Wochenmarkt am Samstag weichen musste. „Der hat für uns Priorität“, hatte sie erklärt und Überlegungen angestoßen, externen Anbietern andere Örtlichkeiten anzubieten. Das hatte Bürgermeister Frank Hasenberg offen aufgenommen.
Andere Standorte im Gespräch
„Ja, es ist denk- und vorstellbar, so etwas auch andernorts zuzulassen“, bekräftigte Hasenberg nun auch im Ausschuss für öffentliche Ordnung. Künftig könnten auch die umgestaltete Freiheit oder der Platz vor dem Stadtsaal als Veranstaltungsflächen infrage kommen. Für weniger geeignet hielt er die untere Bismarckstraße, auf der beispielsweise einmal im Monat der Feierabendmarkt aufgebaut wird. Welcher andere Ort sich am besten eigne, müsse abgeklärt werden. Frank Hasenberg: „Der Wochenmarkt am Samstag ist für die Stadt Wetter von ganz großer Bedeutung. Wir haben ein hohes Interesse daran, dass dieser funktioniert und appellieren daher auch, dass die Leute da hingehen und einkaufen. Das ist ein belebendes Element, das es zu unterstützen gilt.“
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Nicht näher beantworten konnte die Verwaltung die Frage nach dem Nutzwert des Streetfood-Festivals für die Stadt und den Einzelhandel. Grundsätzlich gehe sie aber davon aus, dass solche Veranstaltungen einen positiven Einfluss hätten. Wie viel Geld deswegen womöglich mehr in den Kassen benachbarter Einzelhändler oder Gastronomen geklingelt habe, sei in Zahlen nicht zu fassen. Für den Bürgermeister aber war klar: Einen Schaden, wie vielleicht befürchtet, konnte er durch das Festival nicht sehen.