Herdecke. Carl-August Thomashoff wirkte als Politiker und Firmenchef. 2021 ist er gestorben. Die CDU möchte dauerhaft an ihn erinnern.
Jahrzehntelang hat er das Leben in Herdecke mit geprägt: Als Chef bei Idealspaten, als Lenker innerhalb der CDU, als soziales Gewissen und als fortwährend großzügiger Spender. Im Dezember 2021 ist Carl-August Thomashoff im Alter von 83 Jahren gestorben. Nun wird laut über eine „Erinnerungsstätte“ für den verdienten Unternehmer nachgedacht. Dahinter steckt zunächst die Mittelstands- und Wirtschaftsunion, kurz MIT, in Herdecke. Vom Begriff „Denkmal“ ist bewusst nicht die Rede.
Der Name Carl-August Thomashoff „steht für Glaubwürdigkeit, Gewissenhaftigkeit und Gradlinigkeit“, sagt Marc Schulte, Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung in Herdecke. Ein großer Mäzen sei Thomashoff gewesen, der viel für Herdecke getan habe: still hinter den Kulissen, geachtet in der Debatte und gerne auch als Sponsor bei Projekten in finanziellen Nöten. Auch Harald Müller, Fraktionschef der CDU, sieht in Thomashoff den geachteten Unternehmern und „großen Förderer der Stadt“.
Thomashoff verdient Auszeichnung
Vor zwei Wochen hat die MIT ihre Idee in der CDU-Fraktion vorgestellt. Ohne Gegenstimmen wurde beschlossen, zunächst im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Tourismus für eine „Erinnerungsstätte“ zu werben. Begründung: „Die besonderen Verdienste des Herdecker Unternehmers und Kommunalpolitikers, der über Jahrzehnte für unsere Stadt ein Beispiel für Integrität, Beständigkeit und Engagement war, rechtfertigen unserer Ansicht nach diesen Schritt.“
Im Ausschuss wird öffentlich beraten. Die MIT hat vorgefühlt, dass der Versuch einer Ehrung nicht ungewollt zu einer Beschädigung der besagten Person führt, berichtet Marc Schulte. Aber auch bei politischen Mitbewerbern sei er auf viel Verständnis für die posthume Auszeichnung gestoßen. Das Bemühen um eine möglichst breite, die Parteien übergreifende Allianz bei einer Erinnerungsstätte für Carl-August Thomashoff erklärt aber auch, warum Schulte selbst auf Nachfrage so ungenau bleibt bei den Vorstellungen von einer solchen Stätte.
Um breite Zustimmung bemüht
Die CDU-Fraktion wolle nicht mit einem fertigen Vorschlag in die Ausschusssitzung kommen, sagt auch Harald Müller. Es gehe um die Sache, und das ist für den Fraktionschef weniger die konkrete Ausgestaltung der Ehrung als der Konsens, dass Carl-August Thomashoff eine besondere Würdigung verdient. Träger des Herdecker Ehrenringes war er ohnehin schon, und Marc Schulte weiß, dass Thomashoff sich den Ring immer gerne und oft übergestreift hat.
„Der Name Carl-August Thomashoff steht für Glaubwürdigkeit, Gewissenhaftigkeit und Gradlinigkeit“
Ganz ohne Vorbilder wäre die besondere Auszeichnung für den herausragenden Politiker und Bürger nicht. Nach dem langjährigen SPD-Bürgermeister Hugo Knauer heißt eine Grundschule im Stadtteil Ende, und auch auf Straßenschildern in Herdecke stehen Namen von Menschen, die sich für ihre Mitbürger nachhaltig eingesetzt haben. Ob das die Richtung ist, in die bei der Mittelstandsvereinigung gedacht worden ist, könnte sich im Ausschuss zeigen. Wenn der Zuspruch zur Grundidee einer Erinnerungsstätte groß genug ist, will die CDU auch gerne genauer werden.
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Zunächst einmal soll die Stadtverwaltung prüfen, welche Möglichkeiten der Erinnerung es gibt. Auch zur Finanzierung einer möglichen Erinnerungsstätte für Carl-August Thomashoff hat sich die MIT Gedanken gemacht. Sie baut dabei auf Eigenschaften, die Thomashoff so unvergessen machen: Herdecker Akteure sollten angesprochen werden, um ein Sponsoring oder eine finanzielle Unterstützung zu ermöglichen.