Wetter/ Volmarstein. Leistungsnachweis hautnah: Bürger erleben Feuerwehrleute aus dem EN-Kreis bei anspruchsvollen Übungen. Aufgaben schweißen Einsatzkräfte zusammen.

Der Zusammenhalt der Feuerwehren im EN-Kreis, gemeinsame Übungen und Aufgaben standen bei der Blaulichtmeile am Samstag auf dem Sportplatz des BBW der Evangelischen Stiftung Volmarstein im Mittelpunkt. Feuerwehrleute aus Wetter und Ennepetal, aus Schwelm und Hattingen, Sprockhövel und Breckerfeld traten zum Leistungsnachweis an und stellten ihre praktischen Fähigkeiten und theoretischen Kenntnisse in verschiedenen Prüfungen unter Beweis.

Veranstaltung für „Feuerwehrromantiker“

Zu Beginn begrüßte Bürgermeister Frank Hasenberg die Einsatzkräfte. Er betonte eingangs: „Es scheint doch den meisten selbstverständlich, dass bei Bränden auch die Feuerwehr kommt. Aber dahinter stecken ganz viel Einsatz, Engagement und Ehrenamt.“ Anschließend ergriff Kreisbrandmeister Dennis Wichert das Wort und schwärmte: „Die heutige Veranstaltung ist besonders für Feuerwehrromantiker genau das Richtige! Es gibt Feuerwehrautos, gutes Wetter, Essen und vor allem viele Feuerwehrleute.“

Bereit zur ersten Übung: die Gruppe der Feuerwehr Wetter
Bereit zur ersten Übung: die Gruppe der Feuerwehr Wetter © WP | Julian Bernecker

Zum Leistungsnachweis traten dann die Feuerwehren in 17 Gruppen zu je neun Personen an. Insgesamt durften sie sich maximal zwölf Fehlerpunkte in allen Disziplinen erlauben. Patric Poblotzki, Pressesprecher und stellvertretender Leiter der Feuerwehr Wetter, erklärte: „Als Fehlerpunkt können etwa der falsche Umgang mit Schläuchen, das Umstoßen des Zielfeuers oder auch Mängel an der persönlichen Schutzausrüstung zählen.“

Prüfung mit vier Teilen

Die zu absolvierende Prüfung bestand schließlich aus vier Teilen. Bei allen Übungen kam es vor allem auf eines an: Zeit. Im ersten Teil musste die Gruppen Wasser aus einem Behälter entnehmen, Schläuche verbinden und das Wasser einmal über den Sportplatz führen. Am Ende musste präzise ein sogenanntes Zielfeuer anvisiert und mit dem Wasserstrahl umgestürzt werden. Die zweite Aufgabe umfasste eine schriftliche Prüfung von 30 Fragen. Der dritte Teil behandelte die Knotentechnik. Die vierte Prüfung drehte sich schließlich vor allem um die körperliche Fitness: Dafür gab es eine Art Staffellauf, bei der jeder Gruppenteilnehmer eine Bahn in Einsatzkleidung ablaufen musste. Einige der Bahnen waren jedoch besonders tückisch: So musste eine mannshohe Wand überwunden, auf einem Balken balanciert oder durch einen Tunnel gekrochen werden.

Beim Staffellauf musste in voller Montur eine Wand überwunden werden.
Beim Staffellauf musste in voller Montur eine Wand überwunden werden. © WP | Julian Bernecker

Nachdem die einzelnen Feuerwehrgruppen schließlich ihren Leistungsnachweis erbracht hatten, konnten sie sich an der zur Verfügung gestellten Verpflegung erfreuen. Es gab unter anderem Bratwurst, ein selbst gemachtes Chili und Pommes. Daneben gab es noch einen Getränkestand, an dem auch die ein oder andere Runde Bier, etwa zur Feier eines besonders gut gelungenen Durchgangs, die sommerlichen Außentemperaturen in schwerer Feurerwehrmontur erträglich werden ließ.

Höhepunkt für kleine Gäste

Aber auch für die Kinder, die zur Blaulichtmeile gekommen waren, hatte sich die Feuerwehr einiges einfallen lassen. Die Zielübung von der ersten Station gab es in etwas kleinerem Format. Zudem konnten sich die kleinen Gäste auch noch auf einer Hüpfburg austoben. Doch ganz besonders gefreut haben dürften sich die jungen Feuerwehrfreunde als gegen Mittag das erwartete Fahrzeug mit Drehleiter anrückte - der Höhepunkt der Fahrzeugausstellung. Zudem konnte ein Einsatzleitfahrzeug besichtigt werden, wobei die Besucher insbesondere die mit modernster Technik ausgestattete Kommandozentrale nachhaltig beeindruckte. Hierzu betonte Volker Engelking von der Feuerwehr Ennepetal: „Heute wird den Leuten hier vor Ort eben auch mal eine Feuerwehr zum Anfassen geboten.“ Dem konnte Florian Muchow, Feuerwehr Gevelsberg, nur zustimmen: „Es ist doch auch einfach für die Bevölkerung schön, uns mal so nah kennenzulernen!“

Feuerwehrleute aus dem gesamten EN-Kreis traten zum Leistungsnachweis an.
Feuerwehrleute aus dem gesamten EN-Kreis traten zum Leistungsnachweis an. © WP | Julian Bernecker

Mehr Respekt für die Einsatzkräfte

Gibt es denn nun auch etwas, was sich die Feuerwehren von den Bürgern wünschen würden, für die sie tagtäglich im Einsatz sind? „Teilweise würden wir uns mehr Respekt von den Bürgern wünschen!“, so Markus Neuhaus, Präsident des Kreisfeuerwehrverbands. So komme es etwa bei Straßensperrungen immer wieder zu Pöbeleien und Unverständnis. Auch Patric Poblotzki betonte: „Wir haben dann immer viele Diskussionen mit den Bürgern vor Ort. Dabei haben wir doch in den Momenten wesentlich Besseres zu tun, insbesondere weil es bei allen unseren Einsätzen um Zeit geht.“ Markus Neuhaus betont: „Wir wollen für Sicherheit sorgen und in Ruhe unsere Einsätze abwickeln.“

Zum Abschluss der Veranstaltung zogen die Beteiligten ein positives Fazit: „Wir sind insgesamt super zufrieden“, brachte es der Präsident des Kreisfeuerwehrverbands auf den Punkt. Vor allem „die Kameradschaft unter den einzelnen Feuerwehren“ sei von besonderer Bedeutung gewesen, so Neuhaus. „Gemeinsam Aufgaben lösen – das schweißt auch untereinander nochmal deutlich zusammen.“ Die Zusammenarbeit der Feuerwehren im EN-Kreis sei insgesamt positiv, machte auch Volker Engelking deutlich: „Wir arbeiten sehr gut zusammen, gerade auch bei überörtlicher Hilfe können wir uns auf die anderen Feuerwehren verlassen.“