Herdecke. „Herdecke Karibisch“ zieht mit Rumtasting, Cocktails und Live-Musik viele Besucher an. Festival sorgt zum fünften Mal für Urlaubsatmosphäre.
Einen Cocktail in der Hand, die Sonne scheint einem ins Gesicht und die Füße sind im Sand: Das gibt es im Urlaub in der Karibik. Oder eben auch der Innenstadt von Herdecke. Da fand am Wochenende das Festival „Herdecke Karibisch“ statt. Damit geht das Festival dieses Jahr in die fünfte Runde. In der Fußgängerzone wurden für das karibische Feeling Essenstände aufgebaut, mehrere Tonnen Sand aufgeschüttet und Liegestühle mit Sonnenschirmen aufgestellt. Eine Besonderheit des Festivals war das Rumtasting. Das fand am Freitagnachmittag statt und kam gut an.
Schulnoten für Rum
„So ein Rumtasting ist einfach cool und mal was anderes”, erklärte Robin Zirkel. Er war einer der Besucher, die bei dem Rumtasting dabei waren. Vor ihm waren kleine Schnapsgläser mit den verschiedenen Rum-Sorten aufgebaut, ein Glas Wasser stand dazwischen, vor ihm lag ein Zettel. Auf dem konnte die Amateur-Jury ihre Meinung zu den verschiedenen Rum-Sorten notieren. Bewertet wurde nach Geschmack, Abgang und Nachgeschmack. Später gab es dann eine Schulnote für die einzelnen Rum-Sorten.
Für die Besucher, die mit Rum nichts anfangen können, gab es andere Erfrischungen. Unter anderem an einem Cocktail-Stand. Unter den angebotenen Cocktails waren Klassiker wie Tequila Sunrise, aber auch alkoholfreie Varianten. Veronika Loginov mixte für die Menschen auf dem Festival die Cocktails und schaute am Freitag - trotz kurzer Schauer - zuversichtlich auf die kommenden Tage. „Zurzeit ist es zwar noch relativ leer, aber sobald die Sonne rauskommt, wird es voller”, war sie sicher. Gekostet haben die Cocktails rund acht Euro. Ein fairer Preis, fand Besucherin Heike Mittel: „Die Cocktails werden live gemischt und es wird erklärt, wie so ein Cocktail gemacht wird”.
Festival mit Stammpublikum
Der Cocktail-Stand ist jedes Mal auf dem „Herdecke Karibisch“-Festival zu sehen: „In Herdecke herrscht einfach eine andere Stimmung, auch weil der Sandstrand etwas weiter von der Bühne gelegen ist”, erklärt Veronika Loginuv. Der Strand war neben der Vinothek aufgeschüttet, die Bühne befand sich am Viehmarktbrunnen. Damit blieb genug Abstand zwischen denen, die im Liegestuhl die Beine hochlegen wollten und denen, die zur Musik der Bands tanzten. Am Freitagabend spielte die Band „Furumba” lateinamerikanische Tanzmusik. Seit 2017 treten die Musiker auf dem Festival auf. An „Herdecke karibisch“ gefällt Schlagzeuger Lukas Telgheder, dass das Event zwar klein, aber trotzdem gut besucht sei. Mittlerweile kenne die Band sogar schon das Stammpublikum, dass jedes Jahr wieder auf das Festival kommt.
Neben der Auswahl an Getränken standen auch verschiedene Essensstände in der Innenstadt. So wie der Stand von Lucenzo Urso. Er bot sizilianisches Essen an, unter anderem Arancini di riso. Das sind sizilianische Reisbällchen, die paniert und frittiert werden. „Hier gibt es für jeden etwas: Wir haben vegetarisches Essen oder auch scharfes Essen“, erklärte Lucenzo Urso. Sein Essen verkauft er gerne in Herdecke, vor allem „Herdecke Karibisch“ gefällt ihm: „Das ist mal etwas anderes”.
Kritik von Besuchern
Trotz guter Stimmung und vieler Besucher, die vor allem am Samstag ihren Weg zu Herdeckes Innenstadt-Strand fanden, gab es vereinzelt auch kritische Stimmen. Corinna Plate wünschte sich mehr „Außergewöhnliches“. Heike Mittel sagte: „Ich fände es schön, wenn schon am Eingang karibische Musik laufen würde. Bob Marley oder so”. Viele der Besucher auf dem Festival kommen jedes Jahr zu „Herdecke Karibisch“, so auch Lynn Bedel und Luisa Preuß. „Wir waren letztes Jahr schon hier und das hat einfach total Spaß gemacht”, erklärt Lynn Bedel. Luisa Preuß fügt hinzu: „Wenn in Herdecke schon mal was los ist, dann kommen wir gerne vorbei”.
Das Festival fing erstmal mit weniger karibischem Wetter an. Mit Cocktails in der Hand wollten die Besucher am Freitagabend auf den Liegestühlen Platz nehmen, als mehrere Schauer herunterkamen. Trotz des Wetters war Veranstalterin Louisa Noack, Beach Projekt Event GmbH, zuversichtlich. Es sei in den letzten Jahren schon gut angenommen, meint sie. Schon am Freitag versprach Noack: „Das Festival hat zwar gerade erst angefangen, aber wir kommen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder”.
Schatzsuche für die Kleinen
Nicht nur die Erwachsenen konnten sich am Wochenende über eine karibische Atmosphäre freuen. Für die kleinen Besucher gab es den Familiensonntag. Die Kinder konnten als Piraten geschminkt an einer Schatzsuche teilnehmen. Und natürlich stand auch der aufgeschüttete Sand als überdimensionaler Sandkasten für die Kleinen zur Verfügung.