Herdecke. Am 31. Juli führt eine weitere Sommertour (wenige Plätze frei) eine Gruppe zum Harkortsee. In Herdecke entsteht durch Gas und Dampfturbinen Energie.
Klar, in diesem Jahr gilt der Abriss des Cuno-Schornsteins bei Mark-E im wahrsten Wortsinn als überragendes Thema. Doch unterhalb dieser Landmarke betreibt der Energieversorger seit 2007 ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD), das in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls des Öfteren im öffentlichen Fokus stand. Eine Leser-Gruppe kann sich diese Anlage am 31. Juli bei einer Führung anschauen, für diese kostenlose Sommertour der Lokalredaktion stehen nur noch wenige Plätze zur Verfügung.
Sehr gute Bilanz im Vorjahr
Nach einer bemerkenswerten Bruchstein-Geschenkaktion vom „Cuno“ und vielen Besuchern auf dem Kraftwerks-Gelände im März ist bei Mark-E an der Wetterstraße wieder der Alltag eingekehrt. Wobei erfreuliche Bilanzzahlen aus 2023 nach wie vor für gute Laune sorgen dürften. Ein hoher Deckungsbeitrag der Gas- und Dampfturbinenanlage hatte demnach einen positiven Einfluss auf das vergangene Geschäftsjahr, teilte der Mutterkonzern Enervie kürzlich mit. Diese Erfolgsmeldung wirkt umso überraschender, da in Zeiten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine die Gasversorgung ein besonders heikles Thema darstellt.
Erdgas und Umwandlung
Auch dazu können Leserinnen und Leser Fragen stellen, wenn der Herdecker Standortverantwortliche von Mark-E sie am 31. Juli um 16 Uhr empfängt. Nach einer Einführung ermöglicht Heiko Zander, der auch für eine Anlage in Hagen-Emst zuständig ist, den Gästen Einblicke in die Technik des Kraftwerks an der Wetterstraße und will mit ihnen „den Weg der Energie“ abschreiten. Erläuterungen erfolgen beispielsweise an der Gasstation und wie es von dort mit Verbrennungsverfahren bis zu den Turbinen weitergeht.
„Die Besucherinnen und Besucher erfahren, wie die Energieerzeugung funktioniert und welche Strecke das Erdgas von der Anlieferung bis zum Ende im Schornstein zurücklegt“, erklärt Heiko Zander. Damit ist nicht der bekannte Kamin auf der anderen Straßenseite gemeint, den Fachleute derzeit abreißen. Doch auch zu dem einst 248 Meter hohen Turm kann der Standortverantwortliche Fragen beantworten, der Fokus liegt am kommenden Mittwoch aber auf den Generatoren und Abläufen zur Stromgewinnung in Herdecke.
Zwei weitere Ausflüge
Nach dem Kraftwerk-Ausflug stehen in den großen Ferien noch zwei weitere Sommertouren der Lokalredaktion auf dem Programm. Leser sind beim Zaunhersteller AOS Stahl im Volmarsteiner Gewerbepark Schwelmer Straße am 7. August ab 15 Uhr zu Gast, zudem führt der Ruhrverband eine Gruppe auf sein Herdecker Hengsteysee-Wehr am 14. August (14 Uhr).
Anmeldungen per Mail an wetter-wp@funkemedien.de, weitere Informationen zu Zeiten und Formalitäten gibt es im Internet (www.wp.de/wetter-ruhr).
In einem kombinierten Prozess wandeln eine 270-Megawatt-Gasturbine mit einem nachgeschalteten Abhitzekessel sowie eine 147-MW-Dampfturbine die Energie in Elektrizität um. Laut Mark-E lasse sich das Kraftwerk bei einem Wirkungsgrad von rund 59 Prozent immer noch als sehr effiziente Anlagen einstufen. Diese habe zudem den Vorteil, dass sie sich schnell hochfahren lasse und das Unternehmen flexibel mit umweltfreundlichem Erdgas hohe Wirkungsgrade erziele. Mark-E ist für die Abläufe verantwortlich und einer der beiden Eigentümer, die anderen 50 Prozent des GuD Herdecke gehören Statkraft, dem staatlichen Energiekonzern Norwegens.
In den vergangenen Jahren erlebte das Tochterunternehmen aus der Enervie-Gruppe wechselhafte Zeiten am Harkortsee. In der Krisenzeit von 2012 bis 2015 drohte mangels Marktnachfrage sogar die Stilllegung des GuD. Auf dem Gelände an der Wetterstraße befinden sich übrigens auch erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke und dazugehörige Heißwasserkessel zur Fernwärmeversorgung.
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All das geschieht am ältesten Standort des 1906 gegründeten Versorgungsbetriebs. 1908 nahm die Mark-E, die bis 2002 Elektromark heiß, ein Kohlekraftwerk in Herdecke in Betrieb und benannte es nach einem der Gründungsväter des Unternehmens, dem damaligen Hagener Oberbürgermeister Willi Cuno.
15 Teilnehmende können am 31. Juli Teile der Anlage direkt neben dem Ruhrtalradweg erkunden, die Besichtigung an der Wetterstraße 111 in Herdecke dauert ungefähr eineinhalb Stunden oder länger. Alle aus der Gruppe erhalten Helme von Mark-E, Minderjährige sind im Zillertal in Begleitung von Erwachsenen willkommen, besondere Herausforderungen gebe es nicht. Interessierte schreiben einfach mit dem Betreff „Sommertour Mark-E“ eine Mail an wetter-wp@funkemedien.de und nennen neben Namen sowie gewünschter Teilnehmerzahl auch eine Telefonnummer. Anmeldeschluss für die verbliebenen Plätze ist Freitag, 26. Juli, 11 Uhr. Wer dann am Mittwoch dabei sein kann, erfährt dies durch eine Mailantwort der Lokalredaktion.