Herdecke. Traumkleider in Weiß und Pasta in Schwarz-Rot-Gold: Viele Gäste bei Herdecke genießen. Spezialitäten zum Ländermotto Deutschland.
Wenn die Herdecker Innenstadt am letzten Freitag im Monat rund um den Frederuna-Brunnen voller Menschen ist und Stände lokaler Gastronomen Getränke sowie Speisen zu einem Ländermotto anbieten, dann können die Bürger und Gäste der Stadt wieder „Herdecke genießen“. Am vergangenen Freitag stand der beliebte Feierabendmarkt – passend zur Fußball-EM – unter dem Motto „Deutschland“ und hatte noch einen besonderen Programmpunkt zu bieten: Zum zweiten Mal präsentierte das Herdecker Fachgeschäft „Brautschmiede“ eine Modenschau in der Fußgängerzone.
Laufsteg in der Fußgängerzone
Schon von weitem war zu sehen, dieser Feierabendmarkt ist anders: Zwischen den Gastroständen, Stehtischen und Sitzgelegenheiten markierte ein dunkler Boden den Laufsteg – ein filigranes Holzportal an dem einen, zwei Herzskulpturen am anderen Ende, gesäumt vom Blumenschmuck. In dem festlichen Ambiente zeigten vier Models die neue Kollektion für die Hochzeitssaison 2025. „Das Besondere unserer Fashionshow ist, dass unsere Models auch Brautschmiede-Bräute sind“, verkündete Sabrina Kaag, Organisatorin der Modenschau und Inhaberin des Fachgeschäfts noch vor Beginn.
„Herdecke zieht immer.“
Bis die Models – unter denen auch eine Brautschmiede-Mitarbeiterin war – zum ersten Mal einen Teil der Fußgängerzone entlangschreiten konnten, verging allerdings etwas Zeit. Die Brautstylistin war noch nicht da, und ohne die konnte es nicht losgehen. Doch die Verzögerung tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Fläche um den Laufsteg füllte sich immer mehr und die Gäste überbrückten die Wartezeit mit Wein von Vino y mas, dem Shakespeare Sommerbier, einem Wildbrombeeren-Cider vom Pub The Shakespeare oder „typisch deutschen“ Spezialitäten. So gab es neben Bratwurst und Frikadellen auch hausgemachte Spirelli in Deutschlands Nationalfarben, die Pasta Passion passend zum Ländermotto anbot. Schnitzel Wiener Art mit Kartoffelsalat und Senf-Dip oder Maultaschen auf Gurken-Kartoffelsalat vom Restaurant Solaire konnten die Besucher einen Stand weiter probieren.
Vor allem gab es aber eins: Viel Zeit und Raum für Austausch und Begegnung. Diese Möglichkeit nutzen auch Martina Glufke und Roswitha Adolfs, die mit guten Bekannten aus Herdecke und Hagen zu Herdecke genießen gekommen waren. „Herdecke zieht immer“ sind sich die Frauen – angesprochen auf die Atmosphäre des Feierabendmarkts – einig. Dass die Stadt selbst auch einen hohen Wohlfühlfaktor für die fünf Frauen hat, wurde ebenfalls deutlich. „Ich bin nach 15 Jahren wieder nach Herdecke zurückgezogen“, erzählt zum Beispiel Martina Glufke. „Ich hatte immer Heimweih.“ Seit zwei Jahren wohnt sie jetzt wieder in der Stadt an den Ruhrseen und hat diesen Schritt „nie bereut“. Seit 1972 lebt Roswitha Adolphs in Herdecke und auch für sie ist klar: „Ich würde nie wegziehen“, sagt sie. Zum ersten Mal sind ihre Bekannten beim Feierabendmarkt dabei. Für die beiden Frauen aus Hagen war die Brautmodenschau ein besonders passender Programmpunkt. „Wir sind beide Goldbräute und in diesem Jahr seit 50 Jahren verheiratet“, erzählen sie mit einem Lachen von ihrem jeweiligen Jubiläum..
Wer seine Hochzeit noch vor sich hat, konnte sich dann bei der Brautmodenschau inspirieren lassen. Zur Musik von DJ Tom Nolte und begleitet von Atmosphäre schaffenden Nebel sowie dem Applaus der Zuschauenden präsentierten die Models in fünf Durchgängen insgesamt 19 Kleider – von der neuen Kollektion über Standesamt-Outfits und Abendkleider bis hin zu Bestsellern vor dem Traualtar. Die Verbindung zwischen Kundinnen und ihrem Team sei schon eine besondere, erklärte Sabrina Kaag nach der Modenschau. Das war auch spürbar, als drei Frauen in den Kleidern den Laufsteg entlangschritten, in denen sie in diesem Jahr das Ja-Wort gegeben haben. Da konnten die Brautschmiede-Mitarbeiterinnen ihre Rührung nicht verbergen. Sabrina Kaag: Die Bräute in ihren eigenen Traumkleidern bei der Modenschau zu sehen, sei „ein echtes Highlight“.