Herdecke. Der Vize-Vorsitzende des TuS Ende und Vorsitzende der Tennisabteilung ist gestorben. Am Tag zuvor hatte er noch auf dem Platz gestanden.
Trauer und Bestürzung beim TuS Ende: Heinz Werner Göersmeier ist „plötzlich und unerwartet“ gestorben, wie der Verein seinen Mitgliedern in einem Nachruf mitgeteilt hat. Göersmeier war Vize-Vorsitzender des TuS Ende und zugleich Vorsitzender der Tennisabteilung. Am Tag vor seinem überraschenden Tod hatte er noch bei den Herren 70 des TuS Ende (1:5 beim TC Berghofen) in der Verbandsliga im Einzel und Doppel gespielt. Er wurde 76 Jahre alt.
Heinz Göersmeier habe „durch sein unermüdliches Engagement und seine leidenschaftliche Hingabe“ den Verein über Jahrzehnte geprägt, schreibt der Vorstand. Der Verlust hinterlasse eine große und kaum zu schließende Lücke, nicht nur im TuS Ende. Wörtlich heißt es: „Du warst immer da, wenn man dich brauchte – als Vorstandsmitglied und als Freund. Wir werden dich sehr vermissen.“
Ein Anwalt der Jugend
Erst Ende letzten Jahres hatte der Westfälische Tennisverband (WTV) dem Vorsitzenden der Tennisabteilung des TuS die bronzene Ehrennadel des Bezirks Südwestfalen verliehen – die höchste Auszeichnung auf Bezirksebene. Frank Kramer vom WTV bei der Ehrung im Dezember: „Heinz war im Jahre 1985 Mitbegründer der Tennisabteilung und führt diese seit nunmehr 25 Jahren als Vorsitzender an. Gleichzeitig ist er auch 2. Vorsitzender des Hauptvereins mit über 1300 Mitgliedern.“ Harald Müller und Lukas Gürster als Jugendwarte ergänzten: Heinz Göersmeier versuche, die unterschiedlichen Altersstrukturen und deren Wünsche zusammenzuführen, „dabei liegt ihm vor allen Dingen die Jugend am Herzen.“
Nicht nur im TuS Ende hat Heinz Göersmeier besonders gewirkt. Auch sein Engagement für die beruflichen Kollegen hat ihn ausgezeichnet. Die Arbeit hatte ihn nach Herdecke gebracht. In seinem Heimatort Oelde hatte er zunächst eine Ausbildung gemacht. Dann wechselte er an den Standort Herdecke von Westfalia Landtechnik. Vakuum-Pumpen für Melkmaschinen hat er gefertigt. Als er in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends mit allen Kollegen an den neuen Standort Bönen ging, war Göersmeier Leiter der mechanischen Fertigung, der Lackiererei und der Montage – und Betriebsrat.
Bundesverdienstkreuz auf Vorschlag des Arbeitgebers
Mit 13 hat er bei Westfalia angefangen, mit 63 ist er in den Ruhestand gegangen. Jahre als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der GEA, zu der Westfalia gehört, lagen hinter ihm. Bis zuletzt war er Vorsitzender des Betriebsrates bei Westfalia in Bönen und stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrates. Länger schon hätten sich Veränderungen angekündigt, blickte er 2012 zurück. Auch wenn es erst so ausgesehen habe, als wolle Westfalia die Landmaschinentechnik in Herdecke bündeln. Dann sei es Bönen geworden. Ein Standort bewusst auf halber Strecke zwischen Herdecke und Oelde. Heute steht das Quartier Ruhraue auf dem ehemaligen Firmengelände, ebenso die moderne Wohnbebauung Richtung Viadukt.
Sein ehemaliger Arbeitgeber schlug Göersmeier für den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland vor. „Als 2004/2005 der Standortwechsel von Herdecke nach Bönen anstand, beteiligte er sich entscheidend an der Ausgestaltung des Sozialplans und der Betriebsvereinbarungen“, so die Würdigung des damaligen Landrates Arnim Brux bei der Vergabe. In der Todesanzeige der Familie fehlt der Hinweis auf das Verdienstkreuz nicht. Sie nimmt Abschied von einem „lieben Ehemann, unserem herzensguten Vater, Schwiegervater und liebevollen Opa.“ Die Beerdigung ist am Montag, 1. Juli.