Herdecke. Die wichtige Verbindung zwischen Herdecke und Dortmund ist in einem schlechten Zustand. Der wird spürbar länger anhalten als bislang erwartet.
Der „Flickenteppich“ auf der Dortmunder Landstraße wird so schnell nicht zusammen gerollt: Ein Beginn des Ausbaus werde für 2028 angestrebt, erfuhr die Redaktion jetzt auf Nachfrage beim zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW. Im Verkehrsausschuss hatte sich jetzt die Verzögerung abgezeichnet. Zuletzt war Herdecke davon ausgegangen, dass in diesem Jahr die Planung fertiggestellt ist und im nächsten Jahr der Ausbau in Angriff genommen wird. Die Stadt beruft sich dabei auch auf einen Besprechungstermin im Dezember 2023. Dabei sei es insbesondere um die erforderlichen Abstimmungen mit den Versorgern gegangen.
Bereits 2020 hatten Politikerinnen und Politiker in Herdecke erfahren, wie schön die zwei Kilometer zwischen der Kreuzung an der BFT-Tankstelle und der Dortmunder Stadtgrenze nach den Vorentwürfen werden sollen: Der Ausbau der Straße soll eine Verlängerung des kombinierten Fuß- und Radweges bringen. Grundstückszukäufe seien nicht nötig. Einmal ausgebaut, müsse das Tempo auch nicht mehr so stark gedrosselt werden. 100 Kilometer in der Stunde würden wohl nicht erlaubt werden, so der damalige TBH-Chef Andreas Schliepkorte. Mehr als die jetzigen 60 km/h würden es aber bestimmt.
Das muss nun alles warten. Dabei hatte die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Doris Voeste schon im August 2020 von einer „Marterstrecke“ gesprochen. Axel Störzner von den Grünen bemühte angesichts der seitdem zusätzlich vorgenommenen Ausbesserungsarbeiten das Bild von einem „Flickenteppich.“ Der Zustand der Dortmunder Landstraße sei „unzumutbar“. Er stelle besonders für Radfahrer eine Gefährdung dar. Mit Schrecken dachte Störzner an eine weitere Flickschusterei bis zur endgültigen Erneuerung der Fahrbahndecke und einer durchgängigen Spur für Radfahrer. Bis dahin „bleibt es den Straßenmeistereien allerdings nur möglich, den Abschnitt durch Sofortmaßnahmen und Flickarbeiten zumindest in einem verkehrssicheren Zustand zu erhalten“, so Straßen.NRW zur Redaktion.
Planung derzeit in der Entwurfphase
Aus Sicht des Landesbetriebs gibt es dabei keinerlei Verzögerung. Die Planung befinde sich in der Entwurfphase. Danach erfolge die Genehmigungsplanung, zu der eine umweltfachliche Genehmigung ebenso zählt wie Grunderwerb und die Einholung von Wasserrechten. Dann folge die Ausführungsplanung und die Vorbereitung der Vergabe. Straßen.NRW wörtlich: „Ein Baubeginn in 2025 ist also nicht möglich und auch grundsätzlich nicht geplant.“
Die Herdecker sollten sich glücklich schätzen, wenn tatsächlich in vier Jahren mit den Ausbauarbeiten begonnen wird. Die Maßnahme, so Straßen.NRW, werde über das Programm Um- und Ausbau von Landesstraßen finanziert und befinde sich aktuell auf Rang 6. Das heiße, erfahrungsgemäß könne die Maßnahme bis 2030 begonnen werden. „Aufgrund des guten Planungsfortschrittes strebt Straßen.NRW einen früheren Baubeginn an, zum Beispiel ab 2028.“
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Vom Zustand der Fahrbahn auf der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Herdecke und Dortmund macht sich der Landesbetrieb keine Illusionen. Es gebe eigene Aufnahmen aus den wöchentlich stattfindenen Befahrungen durch die Straßenmeistereien. Zu diesen Streckenkontrollen gebe es turnusmäßig eine digitale Aufnahme des gesamten Bundes- und Landesstraßennetzes.
Axel Störzner reicht der Blick mit dem bloßen Auge, um in den Schlaglöchern eine Gefahr für Autofahrer wie für Zweiradfahrer zu sehen. Egal, wann nun der Ausbau beginnt für barrierefreie Busbuchten, den kombinierten Fußgänger- und Fahrradradweg und eine glatte Fahrbahn: Die geschätzte Gesamtbauzeit liegt bei mindestens drei Jahren.