Herdecke. Weniger Strom, weniger Wartung: In Herdecke wird viel von den neuen LED-Straßenlampen erwartet. Die Bürger haben einen weiteren Grund zur Freude.
Gute Nachricht für die Herdecker Bürger. Die Umstellung aller Straßenlampen im Stadtgebiet wird nicht dazu führen, dass Anliegern Zahlungsaufforderungen in Haus flattern. Für einen Teil der Maßnahmen kommt allerdings die Stadt und damit letztlich die gesamte Bürgerschaft auf.
„Der Bürger wird des facto nicht zur Kasse gebeten“ - TBH-Chef Andreas Schliepkorte hatte die gute Nachricht im letzten Hauptausschuss vor den Ferien für die Politikerinnen und Politiker im Gepäck und Kämmerer Dennis Osberg hat sie jetzt gegenüber der Redaktion noch einmal bestätigt: „Die Bürger kostet es nichts.“ Dabei kann die Stadt grundsätzlich ihre Bürger zumindest in Teilen über das Kommunalabgabengesetz beim Austausch von Straßenlampen heranziehen.
Land hilft bei den Kosten
Bei Straßenlaternen geht die Rechtsprechung von einer Nutzungsdauer von 30 Jahren aus. Ist die Beleuchtung älter, geht es aus beitragsrechtlicher Sicht um eine Erneuerung. Und eine solche Erneuerung ist beitragsfähig, hat die Stadt den Politikern in ihrer Beratungsvorlage geschrieben. Bei einer ganze Reihe von Straßen, in denen der Beleuchtungswechsel ansteht, ist das der Fall. Trotzdem müssen die Anlieger keine Beitragsforderung befürchten. Grund dafür ist das Land: Über die „Förderrichtlinie Straßenausbaubeiträge“ bekommt die Stadt das Geld für die Erneuerung in den Bereichen mit älterer Straßenbeleuchtung zurück.
Aus Sicht des Kämmerers und 1. Beigeordneten Dennis Osberg macht es auch Sinn, beim Austausch mit den ältesten Anlagen zu beginnen. Sie fressen besonders viel Strom im Vergleich zu den LED-Leuchten und sich außerordentlich wartungsintensiv. Sind sie ersetzt, müssten Mitarbeiter der Technischen Betriebe deutlich weniger zu Reparaturen oder Wartungsarbeiten ausrücken, so die Hoffnung.
Mehr Transparenz
Damit die Fördermittel des Landes fließen können, muss die Stadt ein Straßen- und Wegekonzept vorlegen können. In Herdecke ist es gerade für die nächsten vier Jahre fortgeschrieben worden. Das Straßen- und Wegekonzept soll keine Vorentscheidung über eine Straßenbaumaßnahme sein. Das Konzept soll nur für Transparenz bei der Straßenunterhaltung und beim Straßenbau sorgen.
200 Laternen sollen bereits in diesem Jahr auf LED-Technik umgerüstet werden. Das hat die Politik Anfang des Jahres beschlossen. Sind alle älteren Straßenlaternen durch die neuen LED-Strahler ersetzt, kommen auch jüngere Straßenlaternen dran. Aber auch hier geht es nicht unmittelbar an den Geldbeutel der Anlieger. Das erklärte Ziel bleibt die Auswechselung aller noch nicht LED-Lampen, unterstreicht Dennis Osberg, „aber nicht für alles wird es Geld vom Land geben. Wir als Stadt werden auf den Kosten sitzen bleiben.“
Knapp 400 Euro Kosten pro Laterne
Seit Jahren schon gibt es in Herdecke Beschlüsse, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik voranzutreiben. Insbesondere wegen fehlender personeller Ressourcen wurde mit der Umrüstung zwar begonnen, „jedoch nicht in der erhofften Geschwindigkeit und ohne detaillierte Berechnungen und Planungen“, räumt die Verwaltung zum Beginn des Jahres ein. So stellte sie fest, dass von den rund 3000 Laternen im Stadtgebiet etwa 800 bereits auf LED-Technik umgestellt waren. Im Wesentlichen waren Straßenbaumaßnahmen genutzt worden, um die Beleuchtung zu modernisieren. Knapp Dreiviertel der Straßenlampen in Herdecke werden demnach mit alter Technik betrieben. Das Spektrum reicht von Quecksilberdampf über Natriumdampf bis zu Halogen.
Die durchschnittlichen Kosten für die Umrüstung einer einzelnen Laterne auf LED-Technik belaufen sich auf knapp 400 Euro.