Ende. Kunden können ihre Produkte beim Rewe Symalla nun selbst einscannen. Während der Testphase gibt es Rabatte.
Das Unangenehmste im Supermarkt? Beim Bezahlvorgang dauert es schon mal, bis die Ware auf dem Laufband liegt und dann eingepackt ist. Wenn zudem noch der Griff nach dem Portemonnaie oder der EC-Karte einige Zeit in Anspruch nimmt, macht sich in der Schlange bei den Wartenden Ungeduld breit. Der technische Fortschritt ermöglicht es immer mehr Geschäften, ein eigenständiges Einlesen der Lebensmittel anzubieten. Auch Rewe Symalla in Ende setzt an den Kassen auf das Prinzip: selbst scannen und fix bezahlen.
Seit zweieinhalb Wochen kann (niemand muss!) die Kundschaft am Westender Weg 3c das neue Verfahren nutzen. An einer Wand am Eingang des Supermarktes befinden sich 27 „Knarren“ – so nennt Inhaber Christian Symalla diese Handscann-Geräte – in Ladeboxen. Kurz auf dem Bildschirm die Freigabe aktivieren, dann leuchtet die griffbereite „Pistole“ zum Strichcode-Einlesen grün auf. Auf dem Display des Instruments lassen sich per Knopfdruck beim Gang durch die Regalreihen Mengenangaben eintippen, Löschvorgänge und final der Bezahlmodus aktivieren. „Niemand braucht für dieses Serviceangebot eine App oder ähnliches. Auch Ältere haben bereits zugegriffen und wollen das System mit dem Namen Mobile-Self-Checkout (MSCO) testen. Andere kaufen wie gewohnt ein und bezahlen klassisch“, sagt Symalla. Drei Scan-Stellen haben am Geschäfts-Ausgang eine herkömmliche Kasse ersetzt.
Personal hilft
Der Inhaber und seine Frau Dorit Symalla weisen Vorwürfe zurück, wonach sie mit dieser Technik Personal einsparen. „Von unseren Mitarbeitenden steht quasi immer jemand zur Beantwortung von Fragen an den drei Kassen, an denen die Kundschaft ihre Ware selbst einlesen kann oder nach dem vorigen Scannen mit der ,Knarre’ direkt bezahlen will. Wir müssen ja beispielsweise auch den Jugendschutz und Altersvorgaben bei bestimmten Produkten kontrollieren“, erklärt das Paar. Und betont, dass in dem Rewe-Markt weiterhin Bargeldzahlungen und gewohnte Vorgänge am Laufband möglich sind. „Mit der neuen Technik lässt sich aber Zeit einsparen, vor allem beim Ein- und Ausräumen des Einkaufswagens.“
Zudem wählt ein Computerprogramm im Zufallsmodus regelmäßig jemanden aus der Kundschaft aus, um möglichem Diebstahl vorzubeugen. Dann kontrollieren Angestellte, ob die zu bezahlende Ware auch mit den eingescannten Produkten übereinstimmt. Ein solches System, in das Christian Symalla investiert und das er mit Marktleiter Georg Schlomberg in Süddeutschland erkundet hat, nutzen im Raum Dortmund rund 20 Rewe-Läden.
In Ende gibt es bis zum 25. März noch (als Anreiz zum Testen) fünf Prozent Rabatt auf selbst eingelesene Einkäufe. Nach der nächsten Woche bis zum 1. April soll eine Summe an einen guten Zweck gehen. „Fünf Prozent vom Umsatz will ich dann für eine karitative Aktion einsetzen und habe daher Kontakt zur Bürgermeisterin aufgenommen“, so Symalla. Katja Strauss-Köster und er vereinbarten, dass heimische Schulen und Kindergärten von dem Geld zweckgebunden profitieren sollen. „Damit sollen sie Hochbeete als Garten-Projekte umsetzen können. Details klären wir noch“, sagt die Bürgermeisterin.