Volmarstein. AOS Stahl hat das größte Grundstück im Gewerbepark Schwelmer Straße gekauft. In Volmarstein plant die Zaun- und Tor-Firma eine neue Fertigung.
Von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem expandierenden Unternehmen: Die Firmengeschichte von AOS Stahl als Spezialist für Zaun- und Toranlagen ist schon jetzt bemerkenswert. Nun kommt ein weiteres Kapitel hinzu.
Nach der Gründung 2003 zog Oliver Schake ein Jahr später mit der Firma von Gevelsberg nach Wetter. Die berufliche Heimat fand der Geschäftsführer, der mittlerweile 200 Angestellte beschäftigt, an der Knorr-Bremse. Von hier aus blickt er in die Volmarsteiner Nachbarschaft und bestätigt, dass AOS Stahl im entstehenden Gewerbepark an der Schwelmer Straße das größte Grundstück gekauft hat. Auf rund 25.000 Quadratmetern sollen im neuen Gebiet am Stork nach dem Start in den folgenden drei Jahren bis zu 70 Arbeitsplätze sowie eine moderne Produktionsstätte entstehen.
„Wir wollen noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen und den Auftrag dafür in wenigen Wochen vergeben“, sagt Oliver Schake. Im Gewerbepark Schwelmer Straße will AOS Stahl in einem großen Komplex mit zehn Hallenschiffen, so berichtet es Produktionsleiter Daniel Lopata, künftig Zaunpfosten und Toranlagen herstellen. „Mit modernster elektronischer Ansteuerung.“ Was bisher im eher kleinen Stil auf dem heimischen Gelände am Schmandbruch geschah, verlagert sich mit entsprechender Ausdehnung und Erweiterung. Die dazugehörigen Mitarbeiter ziehen sukzessive mit um, mittelfristig stehen zudem viele Neueinstellungen an. Die Produktion dort soll Ende 2022 oder Anfang 2023 beginnen.
Einige Millionen Euro investiert das Unternehmen in den neuen Standort. Es ist der mittlerweile achte von AOS Stahl in Deutschland, zu den drei wichtigsten zählt künftig die Fertigung an der Schwelmer Straße. Wobei das heimische Unternehmen nicht das erste Mal in Richtung Stork blickt. Schon frühzeitig interessierte sich der Zaun- und Tore-Betrieb für das dort entstehende und lange umstrittene Gewerbegebiet, ehe die Firma 2019 ein Zentrallogistiklager auf 42.000 Quadratmetern in Olpe eröffnete. Den Platz dort braucht die Firma für große Pakete vor allem mit Zaungittern. Kleiner fällt nun die gekaufte Fläche an der Stadtgrenze Wetter-Gevelsberg aus. „Das Gelände am Stork ist für uns wegen der Nähe zum Stammwerk an der Knorr-Bremse und zur A1 attraktiv, zudem sind wir hier in Wetter verwurzelt“, so der Geschäftsführer.
Enormes Wachstum bei Schiebetoren
Wer sich die Entwicklung von AOS Stahl anschaut, kann diese kurz und knackig beschreiben: anhaltendes Wachstum. Derzeit läuft etwa auch noch eine Erweiterung am Standort Limburg an der Lahn. „Wir sind einer der wenigen Komplettanbieter rund um das Thema Zaun und haben für den europäischen Markt ein breites Sortiment mit zahlreichen Varianten“, erklärt Schake. Die Herausforderung: neue Flächen finden. Am Hauptstandort Knorr-Bremse, der seit dem Neubau in Olpe mittlerweile überwiegend als Produktions- und Verwaltungsstandort dient, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr das letzte freie Areal der 24 Hektar genutzt und eine fünfte Halle (für Spontanabholungen) errichtet.
Fertigung und Büro
Automatisierte Abläufe und händische Fertigung: Die künftige Herstellung von Drehflügel- und freitragenden Schiebetoranlagen im neuen Gewerbepark soll im Zwei-Schicht-Betrieb in einer zwölf Meter hohen Halle erfolgen.AOS Stahl setzt am neuen Standort, wo viele Schweißarbeiten erfolgen, auf Serien- und Individualfertigung (mit digitaler und Robotik-Technik). Hinzu kommen 650 Quadratmeter Bürofläche auf zwei Etagen.
Eine weitere Erkenntnis: Die Schiebetor- und Pfostenproduktion am Schmandbruch kann mit der enorm steigenden Nachfrage nicht wirklich Schritt halten. Umso passender, dies ein paar Meter weiter auslagern zu können. Wobei das Unternehmen an der Schwelmer Straße aufgrund vieler Schweißarbeiten reichlich Strom benötigt. Auf der neuen Halle und dem Bürogebäude, energieeffizient mit KfW55-Standard-Bauweise geplant, soll eine leistungsstarke Photovoltaikanlage entstehen. Die soll die angeschlossenen Betriebsmittel und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge versorgen.
Vom Rat der Stadt gab es für das Unterfangen kürzlich grünes Licht, die Baugenehmigung für das Vorhaben neben dem Regenrückhaltebecken steht noch aus. „Wir hoffen auch, dass die Zufahrtstraße zum neuen Gewerbepark bald zur Verfügung steht“, sagt Schake und lobt Bürgermeister Frank Hasenberg, der sich für die Erweiterung des Unternehmens immer wieder eingesetzt habe. „Auch zur städtischen Wirtschaftsförderung haben wir einen guten Draht.“
Die dürfte sich freuen, einem heimischen Betrieb Expansionsmöglichkeiten anbieten zu können. „Wir wachsen beständig weiter und suchen regelmäßig Mitarbeiter“, berichtet Benjamin Wiemann (kaufmännischer Leiter). Zehn Auszubildende gehören aktuell dazu. „Der Fachkräftemangel beschäftigt auch uns, für Personalfragen müssen wir immer mehr Aufwand betreiben, was uns bisher aber ganz gut gelingt“, sagt der Geschäftsführer.
Das Erfolgsrezept
Startete Schake damals mit einem Direktvertrieb, gehören heutzutage auch Fachhändler oder Baumärkte sowie die Verarbeitung zu den wichtigsten Umsatzsäulen. „Das Händlergeschäft haben wir in den letzten fünf Jahren etabliert.“ Bleibt die Frage nach dem Erfolgsrezept. „Bodenständig bleiben“, sagt der Geschäftsführer. „Und auf gute Mitarbeiter setzen.“