Wetter/Olpe/Drolshagen. . Stammsitz des Zaunspezialisten AOS Stahl soll Wetter bleiben. Hier gab es für 10-Mio.-Investition und 40 Arbeitsplätze keine ausreichende Fläche.
Zehn Millionen Euro investiert der Zaunhersteller AOS Stahl. Allerdings nicht in Wetter, sondern im Gewerbepark Hüppcherhammer im Kreis Olpe. Schon vor einem Jahr war klar, dass der Zaunprofi in Wetter nicht fündig geworden ist. Jetzt war Spatenstich für den Neubau.
Wetter bleibt Stammsitz, hatte Firmenchef Oliver Schake nach dem Grundstücksdeal erklärt. Dabei ist es geblieben, wie es im Unternehmen heißt (dazu auch das Interview mit Benjamin Wiemann aus der Kaufmännischen Leitung). In Wetter soll vorrangig die Produktion ausgebaut werden sowie der Bereich für die Selbstabholer. Auch die Verwaltung von AOS Stahl bleibt am Schmandbruch. In Olpe werde die Kommissionierung und Logistik sein, ebenso sei hier ein Abhollager geplant.
Ein 15 000 Quadratmeter großes Grundstück war ursprünglich anvisiert worden. Ein 40 000 Quadratmeter großes ist jetzt daraus geworden. „Das hier ist zweifellos ein Meilenstein für uns“, erklärte Schake jetzt bei der Grundsteinlegung. Aktuell hat das vor 15 Jahren gegründete Unternehmen 150 Mitarbeiter. In Olpe sind zum Start 30 bis 40 Mitarbeiter im kaufmännischen und im gewerblichen Bereich geplant. Etwa zehn Mitarbeiter gehen von Wetter nach Olpe mit. „Es wurden aber auch schon Mitarbeiter aus dem Umfeld Olpe eingestellt, die aktuell in Wetter eingearbeitet werden“, heißt es.
Stadt will besser präpariert sein
Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg ist zunächst erfreut, „wenn ein in Wetter ansässiges Unternehmen aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung expandiert. Natürlich wäre es erfreulicher, wenn diese Expansion in Wetter möglich gewesen wäre.“ Er bedauert, dass Wetter aktuell keine Gewerbeflächen anbieten konnte, die AOS genügt hätten. Nicht nur in Wetter habe das nicht gepasst, sondern auch in der näheren Umgebung. Aktuell werde am Stork, jetzt unter dem Namen Gewerbepark Schwelmer Straße, ein neues Gewerbegebiet entwickelt, das auch für expandierende heimische Unternehmen gedacht sei. „Leider hat dieser Entwicklungsprozess zu lange gedauert, so dass wir auf den Wunsch des Unternehmens AOS Stahl aktuell nicht reagieren können“, so der Bürgermeister weiter.
Die Anfrage von AOS Stahl bestätige die Stadt bei ihrem Bemühen, angebotsorientierte Gewerbeflächen vorzuhalten, heißt es in der Antwort auf eine Nachfrage zur Rolle des Storks. „Entwicklungsprozesse erst dann anzuschieben, wenn Unternehmen nach neuen Flächen fragen, ist in der Praxis nicht machbar.“
>>DREI FRAGEN AN Benjamin Wiemann Von AOS Stahl
Mit dem Stork hätte es den Ausbau in Wetter gegeben
1 Bleibt es bei der Erklärung aus dem Vorjahr, dass Wetter Stammsitz von AOS Stahl bleibt?
Ja, Wetter bleibt der Stammsitz.
2 Wie bewerten Sie die Entwicklungsmöglichkeiten in Wetter? Die Platzprobleme Ihrer Firma waren ja bereits Thema beim Besuch des damaligen Wirtschaftsministers Duin 2016.
Gerade weil die Entwicklungsmöglichkeiten in Wetter in dieser Größenordnung nicht möglich sind, mussten wir uns nach einer Alternative umsehen. Schade ist, dass Gewerbegebiete wie „Am Stork“ nicht realisiert wurden.
3 Wie bewerten Sie die Unterstützung durch die Stadt?
Ich denke, dass eine Unterstützung durch die Stadt Wetter und unserem Bürgermeister Frank Hasenberg sicherlich gegeben ist, aber man wünscht sich als Unternehmer dann doch schnelle und wirtschaftliche Entscheidungen. Wenn der Stork frühzeitiger beschlossen und umgesetzt gewesen wäre, hätten wir unseren Ausbau sicher hier in Wetter durchgeführt.