Wengern/Herdecke. Die Testzentren sind voll wie nie, seit sich Ungeimpfte für die Arbeit testen lassen müssen. Warteschlangen gibt’s auch in Wengern und Herdecke.

Morgens um 6.30 Uhr geht es los mit dem ersten Mitarbeiter, der nicht kommen kann. Abends um 21 Uhr endet der Arbeitstag mit dem Ärger bei der Übermittlung von Zahlen ans Portal NRW: 13 Testcenter unterhält Mike Henning. Der Andrang hat sich vervielfacht. Auch zur Elbschehalle nach Wengern oder zum Bleichstein in Herdecke kommen jetzt sonntags drei bis vier Mal so viele Menschen wie bisher.

Für Mike Henning hat sich viel geändert, seit in der letzten Woche neue Regeln insbesondere für den Zutritt zum Arbeitsplatz in Kraft getreten sind. „Wir haben jetzt ein anderes Klientel“, sagt Henning über Männer und Frauen, die nur zum Testen kommen, weil sie sonst den Job verlieren würden. Die lassen auch raus, dass sie nicht freiwillig da sind und zeigen oft wenig Verständnis für Wartezeiten, so Henning. Vier von fünf Testwilligen rechnet er aktuell dieser Gruppe zu. Nur ca. 20 Prozent machen jene aus, die bereits geimpft sind und aus welchem Grund auch immer einen aktuellen Test brauchen oder wünschen.

Öffnungszeiten bereits ausgeweitet

Besonders schlimm war’s am Wochenende bei den Drive-Ins. Es gab lange Warteschlangen, und Testwillige mit Termin und solche ohne Termin ließen sich in der Autoschlange nicht voneinander unterscheiden. Sehr zum Ärger der Angemeldeten. Die Nerven liegen blank, wobei Henning voller Lob ist für die Umsicht seiner Mitarbeiter.

Ganz so dramatisch war’s in Wengern und Herdecke nicht, aber auch hier gab es mitunter Warteschlangen bis nach draußen. In der Bleichsteinhalle hat sich der Zulauf am Sonntag gegenüber sonst mehr als vervierfacht. Statt 80 kamen über 400 Menschen. In Wengern waren es mindestens drei Mal so viele Testwillige wie bisher. Und werktags geht es weiter mit dem Andrang, weil der Testnachweis für ungeimpfte Arbeitnehmer frisch sein muss.

Am Bleichstein wie in der Elbschehalle sind die Öffnungszeiten bereits ausgeweitet worden. Ansonsten bleibe ihm nur weiter einstellen, ausbilden und die Abläufe optimieren, so Mike Henning.