Wetter/Herdecke. Die Corona-Testzentren in Wetter und Herdecke werden weiter gebraucht. Hier steht, wofür alles.
Und noch einmal gibt es Lockerungen in Wetter und Herdecke nach anhaltend gesunkenen Inzidenzwerten im Kreis. Trotzdem sind weiterhin in vielen Bereichen Schnelltests verlangt, wenn auch die Nachfrage in den Testzentren stark zurück gehen dürfte. Die Anbieter reagieren derzeit teils auf die neue Lage und fahren beispielsweise Öffnungszeiten zurück.
Wer einen Besuch in der Seniorenresidenz in Wetter machen will, muss einen Schnelltest vorlegen. Der kann frisch in der Residenz gemacht sein, der darf aber auch mitgebracht werden. Bis auf Weiteres gilt auch im Ender Gemeinschaftschaftskrankenhaus: Besuche sind nur mit Schnelltest erlaubt. Nicht älter als 12 Stunden dürfen die Ergebnisse sein. Allerdings könnte es hier zu einer Neuregelung in den nächsten Tagen kommen.
Die Evangelische Stiftung Volmarstein bietet Schnelltests an der Lother-Gau-Straße an und dazu donnerstags mobil von 9 bis 11 Uhr an der Wasserstraße. Im laufenden Monat bleibt es bei den bisherigen Öffnungszeiten, so die Pressestelle der ESV auf Nachfrage.
Zahlen sinken
Das Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke ist ebenfalls Anbieter von Schnelltests. „Seit Eröffnung unseres Bürgertestzentrums haben wir täglich zwischen 60 und 120 Perso-nen abgestrichen. Seit wenigen Tagen sinken die Zahlen auf 50 bis 70 Menschen, jedoch müssen wir abwarten, ob dieser Trend sich so fortsetzt“, sagt Alexandra Schürmann von der Pressestelle der Klinik.
Es bleiben durchaus Bereiche, in denen Schnelltests weiter verlangt sind. Das gilt nicht nur für Wetteraner und Herdecker, die in der Nachbargroßstadt Hagen einkaufen gehen wollen. „Neben Pflegeheimbesuchen und Reisen spielt das Testerfordernis auch noch dort eine Rolle, wo typischerweise viele Menschen aus verschiedenen Haushalten aufeinander treffen“, heißt es bei der Stadt Herdecke. Aufgezählt werden dann „Treffen im öffentlichen Raum mit über 100 Personen aus beliebig vielen Haushalten, Zuschauer bei Sportveranstaltungen, Chorproben oder Minigolf, Kletterpark, Ausflugsschiffe oder Sauna.“
Ein Bereich in der Auflistung fehlt: das Betreten des Rathaus. „Für den Besuch im Rathaus gibt es (nach wie vor) keine Testpflicht“, kann Stadt-Sprecherin Lena Siegel für Herdecke feststellen, und auch in der Verwaltung in Wetter sind Tests nicht erforderlich, so Pressesprecher Jens Holsteg. Allerdings müssten natürlich weiterhin die Abstandsregeln eingehalten oder ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. In Hagen gilt vor dem Besuch in der Amtsstube die Verpflichtung zu einem Test oder der Nachweis eines vollständigen Impfschutzes.
Mike Henning, der in Wetter zwei und in Herdecke eine Schnelltest-Station betreibt, plant gerade eine Reduzierung des Angebotes. Ihm sei es aber wichtig, „dass den Bürgern weiterhin an jedem Tag Gelegenheit zu einer Testung geboten wird.“ Bei den Standorten soll es bleiben, nur werden die Öffnungszeiten in Wetter aufeinander abgestimmt. Vermutlich wird ab nächste Woche in Wengern in der Elbschehalle morgens zum Schnelltest gebeten und nachmittags dann auf dem Bahnhofsvorplatz in Alt-Wetter. Am Bleichstein in Herdecke bleibt ein Angebot von 12 bis 16 Uhr bestehen, so die derzeitigen Überlegungen.
Gesundheitsamt und Zoll
Kontrollen der Testzentren habe es auch schon vor dem Bekanntwerden von schwarzen Schafen in der Branche gegeben, berichtet Henning. Er „begrüßt Kontrollen sehr“, sagt er, wegen der Nachjustierungsmöglichkeit bei der Hygiene und einer sauberen Abrechnung. Gerade erst hat er den Besuch von Gesundheitsamt und Zoll an seinem Standort Hagen hinter sich. „Alles perfekt geführt“, fasst er das Ergebnis zusammen. In Wetter hat es im Mai 11.500 Testungen gegeben, für Herdecke gibt Mike Henning ebenfalls für Mai 13.000 Testungen an.
Neben der Diskussion über mehr abgerechnete Fälle als vorgenommene Testungen geht es derzeit um die Beträge, die das Gesundheitsministerium pro Test überwiesen hat. Die angestrebte Senkung der Vergütung kann Mike Henning „verstehen und begrüßt sie als Bürger regelrecht.“ Bei der Festlegung von Sätzen habe wohl niemand mit der Effektivität beispielsweise von Drive-In-Zentren gerechnet.
Vorsichtiger Rückzug ins Rathaus
Aus anderen Städten des Kreises ist zu hören, dass Mitarbeiter im Home-Office langsam wieder ins Rathaus kommen sollen.In Wetter wird eine Rückkehr aus dem Homeoffice überall dort angestrebt, wo der Kundenservice Corona-bedingt eingeschränkt war. So die Auskunft der städtischen Pressestelle.Verzögerungen auch wegen Mitarbeitern im Homeoffice hatte es etwa im Bereich des Bürgerbüros gegeben.Die Stadt Herdecke verweist auf die Regelungen des Bundesgesetzgebers zur Heimarbeit. Diese Regelungen laufen voraussichtlich bis Ende Juni.„Vorher wird auch bei der Stadt Herdecke keine Rücknahme von Heimarbeit erfolgen“, erklärt die städtische Pressestelle zu diesem Thema.