Wetter/Ennepe-Ruhr. Freitag keine Schule: Am Geschwister-Scholl-Gymnasium Wetter gibt es hochgradige Omikron-Verdachtsfälle. Corona-Variante hat EN-Kreis erreicht.

Überraschen kann diese Corona-Meldung eigentlich nicht: Die Omikron-Variante hat jetzt auch den Ennepe-Ruhr-Kreis erreicht und dürfte in ohnehin schon schwierigen Pandemiezeiten zu neuen Verunsicherungen führen. Acht „hochgradige Verdachtsfälle“ an Ennepe und Ruhr kennt aktuell das EN-Gesundheitsamt.

Die Hälfte davon betreffen Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Wetter. Am GSG müssen momentan drei Fünftklässler und ein Kind aus der Jahrgangsstufe darüber annehmen, dass sie sich mit Omikron infiziert haben. Hinzu kommen eine Person aus Sprockhövel und drei Wittener. Das ergaben PCR-Tests. „Diese weisen mit einer Sicherheit von 90 bis 99 Prozent darauf hin, dass es sich um diese Variante handelt“, sagt Lisa Radtke. Die Pressesprecherin des Kreises ergänzt, dass ein weiteres Labor die entnommenen Proben nun untersucht, um endgültig Klarheit zu haben. „Die Ergebnisse dieser zweiten Analyse liegen meist nach einer Woche vor. Wegen der Vielzahl auch aus anderen Orten kann es länger dauern.“

Am Gymnasium in Wetter kommuniziert die Schulleitung, dass die Omikron-Variante nun zu tiefgreifenden Einschnitten im Alltag führt. „Wir haben schon eine Klasse komplett in Quarantäne. Wir wissen von weiteren einzelnen Infektionen bei vielen Schülerinnen und Schülern, auch aus der Q1“, sagt Ursula Zimmer am Donnerstagvormittag auf Anfrage. „Ich habe fast schon eine Standleitung zum Gesundheitsamt, um weitere Maßnahmen abzusprechen“, so die GSG-Leiterin. Laut EN-Kreis verteilen sich am Gymnasium in Oberwengern die besagten hochgradigen Verdachtsfälle auf zwei Klassen. In einer, so erfuhr es die Lokalredaktion, gebe es insgesamt neun positive Corona-Fälle, darunter ein Drittel wohl Omikron.

Da diese Virusvariante als besonders ansteckend gilt, müssen auch Kontaktpersonen 14 Tage in Quarantäne. Zudem besteht keine Möglichkeit, sich innerhalb dieser zwei Wochen vorzeitig freizutesten.

Schule am Freitag geschlossen

Am Donnerstagmorgen kämpft die GSG-Schulleitung mit vielen Themen. „Für alle Lehrkräfte stehen PCR-Tests an, dementsprechend fällt heute viel Unterricht aus. Wir schicken zudem zahlreiche Schüler nach Hause. Sicherheit geht vor“, so Ursula Zimmer. Am Freitag bleibt das Gymnasium geschlossen. Sie habe für dieses Vorgehen Rückendeckung von der Bezirksregierung Arnsberg erhalten und will über die Klassenlehrer oder eine Internet-Plattform Eltern informieren. Wie es nächste Woche weitergeht und ob vor Weihnachten noch Klausuren auf der Tagesordnung stehen, lasse sich noch nicht sagen.

Die aktuellen Entwicklungen jetzt Mitte Dezember stellen für das Gymnasium eine Zäsur dar. „Wir sind bis dato recht gut durch die Pandemie gekommen und hatten bisher nur Einzelfälle. Jetzt müssen wir uns erstmals mit Infektionsketten beschäftigen und wollen diese natürlich bestmöglich unterbrechen“, sagt die Rektorin und zeigt sich beeindruckt, „wie rasend schnell“ sich das Virus verbreite. Dabei habe das GSG sehr auf Hygienemaßnahmen geachtet. Zimmer: „Wir halten uns streng an die Vorgaben. Aus dem Kollegium sind alle gegen Corona geimpft, das trifft auch auf fast alle Mitarbeitenden im unmittelbaren Schulumfeld zu.“

Omikron spiele aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr nun zusätzlich eine besondere Rolle. Doch Panik bringe nichts, meinen auch die Fachleute aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis. Um die Ausbreitung dieser Variante zu verhindern oder einzudämmen, gebe es nur die üblichen Handlungsempfehlungen wie Maske tragen, Abstand halten und Hygienemaßnahmen beherzigen.