Wetter. Die Plastik, die am Stadtsaal Wetter verschwand, wird weiter vermisst. Zudem soll dort jemand einen Laternenmasten im Häcksler zerstört haben.
Über kuriose Vorkommnisse auf der Baustelle am Stadtsaal in Wetter hat die Lokalredaktion bereits mehrfach berichtet. Zur Erinnerung: Im Februar verschwand dort die Plastik des Künstlers Kurt Toni Neumann. Nun kommen zwei neue Kapitel hinzu. Ein Hinweis hört sich sehr skurril an.
Mitte Februar war die beauftragte Firma mit Baumfällarbeiten im Umfeld der Kaiserstraße 120 beschäftigt. Als eine Platane – um die es zuvor ja bekanntlich kontroverse Diskussionen in der Politik gab – fiel, soll diese einigen Schaden verursacht haben. Und zwar an besagter Skulptur von K.T. Neumann, dazu am Buswartehäuschen vor dem Stadtsaal sowie obendrein an einer Laterne. Die Stadt Wetter, so stand es später in der Zeitung, erstattete am 21. Februar Strafanzeige. Nicht nur sie: Auch die AVU schloss sich dieser an, wie ein Sprecher jetzt bestätigte: „Es gab ein Aktenzeichen zu dieser Sachbeschädigung.“
Nun erreichten die Lokalredaktion Hinweise zu einem fast unglaublichen Geschehen. Jene Straßenlaterne der AVU soll sich nach dem Vorfall hinter dem Stadtsaal im Gebüsch befunden haben. Und zwar stark deformiert. Denn, so das Gerücht: Jemand habe versucht, den Masten durch den dort stehenden Holzhäcksler zu schieben und zu zerkleinern. Klingt nach einer erfundenen Geschichte. „Aber auch uns ist zugetragen worden, dass jemand die Laterne auf diese Art zerstören wollte“, sagte der AVU-Sprecher auf Anfrage. Weiteres Indiz, dass das womöglich doch nicht ins Reich der Fabel zu verweisen ist: Ein Verantwortlicher der Baumfäll-Firma bestätigte nun im Telefongespräch, dass der Schredder am Morgen danach beschädigt war und nicht mehr funktionierte. Wie aber kam das zustande?
„Glauben Sie im Ernst, dass einer unserer Mitarbeiter, die sich mit dem sensiblen Häcksler bestens auskennen, da einen Laternenmasten durchschieben?“, fragte der Firmen-Verantwortliche rhetorisch. Er gehe davon aus, dass sich damals Unbekannte nachts Zutritt auf das Gelände verschafft haben und dann auf dieser Baustelle Unheil stifteten. „Ein Kollege von uns hat am nächsten Morgen einen Schrotthändler mit Bochumer Kennzeichen davonfahren sehen und festgestellt, dass Material fehlte und manches nicht am eigentlich Platz war. Das haben wir auch der Staatsanwaltschaft mitgeteilt.“
Vandalismus in der Nacht
Zudem habe es auf der Baustelle über Nacht Vandalismus an einem Unimog des Betriebs gegeben: An dem Fahrzeug waren demnach am nächsten Morgen die Frontscheibe und der Außenspiegel kaputt.
Über Schäden an der Bushaltestelle oder zum Verbleib des Kunstwerks könne er nichts sagen. Er habe damals den Behörden die Vorkommnisse ordentlich geschildert. Somit seien alle Vorwürfe, die in Richtung der Firma gehen, haltlos. „Wir wollten uns da nichts zu Schulden kommen lassen, haben beispielsweise der Stadt auch einen Sturmschaden gemeldet und strebten stets eine konstruktive Zusammenarbeit an.“
Der Firmen-Vertreter geht also davon aus, dass eine Drittperson für die dubiosen Vorgänge im Februar auf der Stadtsaal-Baustelle verantwortlich sei. „Für uns ist die Angelegenheit geklärt und einvernehmlich geregelt.“ Dabei bezieht er sich darauf, dass die zuständige Staatsanwaltschaft das Verfahren nach der Anzeige eingestellt habe. „Das wurde uns kürzlich mitgeteilt“, sagte ein Sprecher der Stadt Wetter und bestätigte die Angaben des Betriebs.