Wetter. Die Aufregung war groß im Februar. Die bewegliche Plastik vor dem Stadtsaal war verschwunden. Aufgetaucht ist sie bis heute nicht.

Sie ist immer noch verschwunden, die Skulptur von K.T. Neumann, die bis zum 15. Februar am Stadtsaal stand. Aber, entgegen der bisherigen Annahme, handle es sich nach Erkenntnissen der Polizei nicht um einen Diebstahl. „Die Skulptur ist wohl bei den dortigen Bauarbeiten beschädigt und dann von der Baufirma abtransportiert worden", sagt Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizeibehörde Schwelm.

Wir erinnern uns: Am 17. Februar berichtete diese Zeitung erstmals über das Verschwinden der Plastik des Künstlers Kurt Toni Neumann. Ein Wetteraner hatte das Fehlen der beweglichen Skulptur zwei Tage zuvor, an einem Samstagmorgen, bemerkt. Seine Bemühungen, Auskunft über den Verbleib des Kunstwerkes zu bekommen, blieben erfolglos. Weder die Arbeiter, die dort mit dem Fällen der Platanen beschäftigt waren, noch die Mitarbeiter des Stadtbetriebs konnten ihm Informationen geben. Er rief die Polizei, die den Sachverhalt ebenfalls nicht aufklären konnte.

Er selbst mutmaßte, dass vielleicht einer der gefällten Bäume in die falsche Richtung gefallen sei und dabei die Skulptur sowie das Dach der dortigen Bushaltestelle beschädigt habe. Denn die zeigte sich in jenen Tagen ordentlich ramponiert.

Die Stadt Wetter prüfte die Angelegenheit und erstattete schließlich am 21. Februar Strafanzeige. Nach den jetzt vorliegenden Erkenntnissen der Polizei ist nicht von einem Diebstahl auszugehen. Nun müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie ein strafrechtliches Handeln erkennt, oder ob es sich um eine zivilrechtliche Angelegenheit zwischen der Stadt und der Baufirma handelt, so Sonja Wever weiter. „Wenn die Staatsanwaltschaft noch Ermittlungsbedarf sieht, werden wir weiter ermitteln. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie hier zivilrechtliche Ansprüche der Stadt gegenüber der Baufirma erkennen. Das heißt, dass Schadensersatzansprüche der Stadt gegenüber der Baufirma bestehen", erklärt die Polizeisprecherin.

Aber was sagt das nun über den Verbleib des Kunstwerkes aus? Sonja Wever: „Nach unseren Erkenntnissen hat die Firma die Skulptur beseitigt. Aber wo sie ist, und wie stark sie beschädigt ist, darüber haben wir keine Erkenntnisse."

Aus dem Rathaus der Stadt gab es dazu lediglich die folgende kurze Stellungnahme: „Wir halten die Strafanzeige weiterhin aufrecht. Zu laufenden Verfahren äußern wir uns nicht."