Wetter. Noch ist die lange Sperrung zwischen Wetter und Herdecke nicht vorbei, da droht bereits die nächste - ebenfalls in den Klippen.
Bereits Ende November letzten Jahres hatte die Stadt Wetter angekündigt, dass möglicherweise auch eine Sanierung des Hangs zwischen Kaiserstraße (L675) und Ruhrtalradweg gesichert werden muss. Zuständig für eine solche Maßnahme wäre die Stadt Wetter. Für eine genauere Untersuchung muss der Hang vorab gerodet werden. Sobald der Landesbetrieb Straßen NRW seine Arbeiten im genau darüber liegenden Hang abgeschlossen hat, sollte mit der Rodung begonnen werden. Die Arbeiten sollten parallel erledigt werden, um am Ende weitere Sperrungen zu vermeiden. Das war der Plan. Inzwischen ist er überholt, wie die Stadt Wetter jetzt auf Nachfrage mitteilte.
Fakt ist und bleibt, dass auch am Abhang zwischen L675 und darunter verlaufendem Fuß-/Radweg Sicherungsarbeiten notwendig sein könnten. Darauf hatte der Landesbetrieb Straßen NRW einst hingewiesen, noch bevor er selbst mit seiner umfangreichen Baumaßnahme zwischen Wetter und Herdecke begonnen hatte. Gutachterlich untersuchen lassen will die Stadt das von den Ahlenberg-Ingenieuren. Dazu ist aber, wie bereits erwähnt, ein vorheriger Grünschnitt erforderlich.
Die Rede ist von dem Hang auf einer Länge von etwa 100 Metern hinter dem Kanuclub, also oberhalb der Brücke, die Fußgänger und Radfahrer am See entlang bis zum Zillertal nutzen. Fest stand bereits im letzten November, „dass wir erst dann in den Hang können, wenn Straßen NRW mit dem darüber liegenden Baufeld fertig ist“, hatte Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer damals gesagt. Und: „Wir stimmen uns da ganz eng ab, damit wir direkt anfangen können und am Ende dann auch alle Arbeiten zeitgleich fertig sind. Aber noch wissen wir nicht, was kommt und stochern im Nebel.“ Der hat sich inzwischen gelichtet. Was nun zu erkennen ist, scheint allerdings wenig erfreulich.
Wie Andy Ladwig vom Stadtbetrieb Wetter ebenfalls schon im November erklärt hatte, ist besagter Hang von unten lediglich von der schmalen Brücke aus zugänglich. Also muss für die Rodungsarbeiten auf der Straße ein Kran aufgestellt werden. Und genau das funktioniert nun doch nicht zeitgleich mit den Arbeiten von Straßen NRW: „Es hat sich herausgestellt, dass wir nicht in das Baufeld können, ohne dass Straßen.NRW seine Arbeiten für unsere Untersuchungen unterbrechen müsste. Eine gleichzeitige Baustellenbeschickung ist nicht möglich. Gleichfalls sind die Hangsicherungsarbeiten vom Landesbetrieb über unserem Baufeld noch nicht fertig gestellt, somit ist ein Arbeiten hier zu gefährlich“, heißt es dazu aktuell aus dem Rathaus. Ein von der Stadt Wetter angestrebtes paralleles Arbeiten sei also „trotz intensiver Gespräche untereinander leider so nicht möglich“. Und: „Die verursachten Kosten für einen Baustopp des Landesbetriebs müssten wir tragen. Zudem würde das bedeuten, dass sich die Freigabe der Straße auch weiter nach hinten verlagern würde“, so Stadtsprecherin Marietta Elsche.
Komplettsperrung notwendig
So greift nun folgender neuer Plan: Nach Abschluss der Maßnahme von Straßen.NRW – wie berichtet, soll das Mitte Juni sein – werde zunächst der Rad- und Fußweg wieder geöffnet, um ihn dann im Herbst für die Rodungsarbeiten der Stadt Wetter wieder zu sperren. Ab Oktober, wenn Grünschnitt wieder erlaubt ist. „Damit geht leider die erneute Sperrung der L675 einher, da die Untersuchungen von der Straße aus gemacht werden müssen. Dazu muss ein Kran aufgestellt werden, dessen Stützen nicht auf eine Fahrspur passen. Außerdem muss vorübergehend auch der Grünschnitt dort gelagert werden“, erklärt Marietta Elsche weiter. Aktuell gehe man davon aus, dass die Rodungsarbeiten etwa drei bis vier Wochen dauern. Während der Öffnungsphase des Radweges im Sommer werde die Stadt den Bereich ständig einem Monitoring unterziehen, um auszuschließen, dass von dem zur Stadt Wetter gehörenden Hang oberhalb des Radweges eine Gefährdung ausgehe. Diese Überwachung geschehe mit Hilfe einer Drohne.