Wetter. Ein Vierteljahr herrschte Unklarheit, wessen Schädel am Harkortberg gefunden wurden. Nun hat die Polizei die DNA zuordnen können.

Der Schädelfund am 17. November 2020 am Harkortberg gab einige Rätsel auf. Nun ist es der Polizei gemeinsam mit dem Anthropologischen Institut in Göttingen gelungen, die Leiche zu identifizieren.

In Göttingen wurde bei der Untersuchung unter anderem ein DNA-Identifizierungsmuster erstellt. Bei einem Abgleich des DNA-Musters mit der Vermisstendatenbank des LKA NRW, konnte das Muster einer Vermisstenmeldung aus dem Jahr 1995 zugeordnet werden. Demnach handelt es sich um einen 1959 geborenen Mann aus Hamm, der sich damals in Herdecke aufhielt. Ermittlungen bei Angehörigen ergaben, dass der damals 36-Jährige ohne jegliche Hinweise auf seinen Aufenthalt verschwand. Die Polizei hat im Rahmen der umfassenden Aufklärung keine Hinweise auf ein Fremdverschulden feststellen können und geht daher von einem tragischen Unglück aus.

Fund in 15 Metern Höhe

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Rückblick: Bei den Hangsicherungsarbeiten am Harkortberg und den Klippen fanden Arbeiter am 17. November des vergangenen Jahres den Schädel. Die Fundstelle war kaum zugänglich und so halfen Spezialisten des heimischen THW bei der Bergung. Der Schädel lag in einem Hangsicherungsnetz in etwa 15 Metern Höhe. An den beiden darauffolgenden Tagen suchten THW und Mitarbeiter von Straßen NRW nach weiteren menschlichen Überresten und fanden weitere Knochen. „Die Knochenteile lagen nicht unmittelbar am Fundort des Schädels, jedoch auch nicht so weit davon entfernt. Sie lagen auf jeden Fall so nah am Schädel-Fundort, dass man vermuten kann, dass die Teile zusammengehören“, so Polizeisprecherin Sonja Wever damals.

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Die Funde warfen viele Frage auf: Gehören Schädel und Knochen zu ein und derselben Person? Wie alt war die Person, und wie lange lagen die knöchernen Überreste schon dort, bevor sie schließlich im November entdeckt wurden. Der Zustand des Schädels legte für die Polizei vor Ort nahe, dass er schon mindestens zwei Jahre unterhalb des Harkortturms gelegen hat. Nun also gibt es Klarheit – sowohl über den Schädel als auch über die Knochen, die – wie sich herausstellte – tierischen Ursprungs waren, also nicht mit dem Schädel in Zusammenhang gebracht werden können.

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Noch befindet sich der Schädel in Göttingen, wird aber in den kommenden Tagen zurück an die Kreispolizei überstellt. „Da es Gebeine sind, können sie, wenn die Angehörigen das wünschen, nach Hamm überführt und dort bestattet werden“, erklärt Polizeisprecherin Sonja Wever. Dann könnte der 36-jährige Mann aus Hamm doch noch eine würdige letzte Ruhestätte bekommen.