Ende. Viel Resonanz: Am Dorfplatz Ende bietet Familie Smith nun Corona-Tests sieben Tage die Woche an, mit und ohne Termin. Einige positive Ergebnisse.
Am Montagmittag bildet sich eine kleine Schlange vor einem weißen Zelt, das neuerdings auf dem Dorfplatz in Ende steht. Ein halbes Dutzend Bürger wartet neben der Sparkassen-Filiale auf Einlass. Ihr Ansinnen ist klar, in großen Buchstaben haben die Betreiber das Corona-Testzentrum Smith ausgeflaggt. Derweil kommen vereinzelt Frauen und Männer aus der erwärmten Behausung. Manche warten direkt auf das Ergebnis, andere gehen die Treppe hinunter zum Einkauf bei Rewe Symalla oder ziehen Geld.
Im Gespräch mit den Testwilligen zeigt sich, dass viele Ender offenbar auf solch eine Einrichtung im größten Stadtteil Herdeckes gewartet haben. Der Start ist geglückt.
Cornelia Firzlaff wohnt in Ende. „Ich habe in der Zeitung gelesen, dass hier eine neues Corona-Testzentrum öffnet. Ich möchte in Kürze zu meinen Enkelkindern fahren, deshalb bin ich jetzt hier und freue mich, dass ich nur noch eine kurze Strecke zurücklegen muss.“ Sie sei schon mehrfach für einen Nachweis zur Herdecker Bleichsteinhalle gefahren. „Da ist es aber schon mal voll“, sagt Cornelia Firzlaff und erinnert daran, dass auch das Gemeinschaftskrankenhaus vor einigen Monaten öffentliche Testmöglichkeiten in Westende angeboten hatte. „Das war gut, weil ortsnah.“
Unterdessen steht Hartmut Hörnig-Lichte im Zelt am Ender Dorfplatz. Maske auf, Personalien angeben, dann zum Abstrich in eine der zwei Kabinen. „Ich versorge einen älteren Menschen. Und der wünscht, dass ich ihm einen negativen Corona-Test vorlege.“
Ortsnähe als wichtiges Kriterium
Auch eine Mutter und ihre Tochter stehen in der Schlange. „Wir sind geboostert, wollen sicherheitshalber aber einen Test machen“, sagt das Duo aus Ende, das ebenso wie eine Fahrradfahrerin (alle Drei wollen ihren Namen nicht in der Zeitung lesen) kurz warten muss. „Ich arbeite in einer Schule außerhalb des Ennepe-Ruhr-Kreises. Bisher habe ich immer einen Schnelltest zuhause gemacht, weil die vorhandenen Testzentren nicht ganz so gut erreichbar sind wie dieses jetzt hier“, meint die Frau aus Westende.
Diese Einschätzung hört die Betreiber-Familie sehr häufig. „Die Leute sind dankbar, dass sie hier in Ende nun ein solches Angebot haben. Manche meinen, dass dieser Stadtteil vernachlässigt wird“, berichtet Michael Smith, den viele Herdecker durch seinen Imbisswagen kennen. Während er viele persönlich kennt und vor dem Zelt begrüßt, sitzen seine Frau Jennifer und Sohn Connor im Inneren vor Computern. Die Zwei kümmern sich um Organisatorisches, registrieren Personalien und übermitteln später das Testergebnis. Dazwischen führt Kathleen Ammar im Ganzkörper-Schutzanzug die Besucher in die Kabinen und nimmt Abstriche. Mal in der Nase, mal im Rachen oder auch beides. „Für Kinder haben wir Lolli-Tests. Außerdem bieten wir Gästen Gummibärchen an.“
Sieben Tage lang zwölf Stunden geöffnet, mit und ohne Termin
Das Testzentrum Smith neben dem italienischen Restaurant Sassella auf dem Platz am Westender Weg 3b ist ab sofort montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Alle Besucher sollten einen Personalausweis vorlegen können.Wer im Vorfeld einen Termin buchen möchte, kann sich via Internet die App des Anbieters Testor herunterladen oder vor Ort am Zelt einen QR-Code einscannen, über diesen gelangen Interessierte ebenfalls zum Ziel.Auch Spontanbesuche sind möglich. Das Ergebnis eines Corona-Tests liegt eine Viertelstunde später vor. Nach einer einmaligen Registrierung können sich Nutzer beim nächsten Mal nur mit ihrem Geburtsdatum anmelden.
Familie Smith habe mit der Herdecker Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft als Eigentümerin der Fläche vereinbart, bis auf Weiteres Corona-Abstriche anbieten zu können. Nach einem Probelauf am Sonntag folgt am Montagmittag eine erste Bilanz. Bis 12.30 Uhr kamen in den ersten Öffnungsstunden 74 Besucher. Drei Tests fielen bis dato positiv aus.