Hagen. Stefan Menne aus Hagen hat im Dschungelcamp fotografiert. Raus, so behauptet er, sei er, weil er Musk gut finde. Der Sender RTL widerspricht.

Er ist ein Mann der ersten Stunde. Einer, der immer dabei war. Einer, der nie rausflog. Bis der Januar 2025 kam. Da startete das Dschungelcamp im fernen Australien. Und Stefan Menne aus Hagen war zum ersten Mal nicht vor Ort.

Menne ist Fotograf. Einer, der einst bei der Westfälischen Rundschau in Hagen Anfang der 90er durch die Redaktionstür marschierte und erste Bilder lieferte, sich später auf Drohnen-Fotografie spezialisierte. Lange übrigens bevor es diese fliegenden Kameras in jedem Elektromarkt für kleines Geld zu kaufen gab.

Stars und Sternchen im Dschungel fotografiert

Über 20 Jahre hat Menne im Dschungel die mehr oder wenigen bekannten Stars und Sternchen im Auftrag von RTL abgelichtet. Jetzt ist er raus. Weil, wie Menne es formuliert, ein Streit zwischen ihm und dem Produktionsleiter eskaliert sei. Ein Grund, den der Fernsehsender gegenüber unserer Zeitung entschieden bestreitet.

WP Lokalbild Hagen
Stefan Menne aus Hagen hat 20 Jahre lang für RTL das Dschungelcamp „Ich bin ein Star, holt mich hier raus" fotografiert. Damit ist nun Schluss. © Menne | Menne

Bei dem Streit gehe es - so Menne - allerdings nicht um die Arbeit, die er exklusiv für die Reality-Show abgeliefert habe. Vielmehr sei er nicht mehr beauftragt worden, weil er den US-Milliardär Elons Musk für ein Vorbild halte.

Lob für Milliardär Elon Musk

Das wiederum, so sagt es Menne, habe nicht zu tun mit dem Engagement des Space-X- und Tesla-Gründers im US-Wahlkampf. Musk hatte sich für den jetzigen US-Präsidenten Donald Trump stark gemacht. Für Schlagzeilen hatte er zuletzt gesorgt, weil er auf einer Veranstaltung nach einer Rede eine Geste zeigte, die als Hitler-Gruß interpretiert wurde.

Amtseinführung Trump
Umstrittener Gruß: Elon Musk bei einer Indoor-Parade zur Amtseinführung von Präsident Donald Trump. © DPA Images | K.C. Alfred

„Dass Stefan Menne diesmal nicht dabei ist, hat somit rein wirtschaftliche und produktionstechnische Gründe.“

Claus Richter
Leiter Kommunikation Unterhaltung bei RTL

„Das ganze ging ja schon vor einem Jahr los“, sagt Menne - im australischen Dschungel. „Da habe ich erklärt, dass ich Elon Musk für ein Idol halte. Ich liebe seine Innovationskraft. Ich finde es faszinierend, mit welch unglaublicher Energie er seine Projekte angeht und verfolgt. Wenn man alleine sieht, was er in Brandenburg für ein Werk aus dem Boden gestampft hat - Wahnsinn.“

Streit mit Produktionsleiter

Diesen Standpunkt habe er auch gegenüber Kollegen vertreten, nie ein Blatt vor den Mund genommen. „Darüber bin ich mit dem Produktionsleiter aneinandergeraten“, sagt Menne. „Der Streit hat sich hochgeschaukelt, ist eskaliert. Zuletzt noch über WhatsApp. Und genau das ist der Grund dafür, dass ich für das Dschungelcamp 2025 nicht mehr gebucht worden bin.“

Wahlkampf AfD - Halle (Saale)
In Deutschland wird US-Milliardär Elon Musk kritisch gesehen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Halle an der Saale ließ er sich für ein Grußwort live zuschalten. © DPA Images | Sebastian Willnow

„Ich habe Gänsehaut bekommen, als ich das gesehen habe.“

Stefan Mennen
über den umstrittenen Gruß von Elon Musk

Ein Vorwurf, zu dem sich RTL gegenüber der Berliner Zeitung, die über die Causa Menne berichtete, noch nicht äußern wollte. Der Sender verwies auf Vertragsangelegenheiten, zu denen man sich grundsätzlich nicht äußern wollte. Nun allerdings hat RTL beschlossen, doch Stellung zu beziehen, um mit aufkommenden Gerüchten aufzuräumen: „Wir danken Stefan Menne für seinen langjährigen Einsatz bei ,Ich bin ein Star - holt mich hier raus‘“, so Claus Richter, Leiter Kommunikation Unterhaltung bei RTL. Er erklärt weiter: „In der diesjährigen Staffel haben sich allerdings Produktionsabläufe, die auch die Fotobeschaffung betreffen, geändert. Dass Stefan Menne diesmal nicht dabei ist, hat somit rein wirtschaftliche und produktionstechnische Gründe.“

„Botschaft von seinem Herzen“

Menne, der mittlerweile ein Fotobuch über das Dschungel-Camp veröffentlicht hat, bleibt hingegen bei seiner Aussage und bei seiner Sympathie für den umstrittenen Tech-Milliardär, der einst die Plattform „Twitter“ gekauft und in „X“ umbenannt hat. „Ich kann die Diskussionen über den angeblichen Hitlergruß nicht nachvollziehen“, sagt Menne, der mittlerweile mit seiner Frau und vier Kindern in Kenia lebt und betont, keinerlei rassistischem Gedankengut anzuhängen, „es war eine Geste, die eine Botschaft von seinem Herzen an die Menschen in der Halle zeigen sollte. Ich habe Gänsehaut bekommen, als ich das gesehen habe.“