Hohenlimburg. Während ein Ortsteil debattiert, sind die beiden konfliktreichsten Stadtumbau-Themen gar nicht vertieft worden, wie sich herausstellt.
Die Vertragsverhandlung zwischen der Stadt Hagen und dem Landschaftsarchitekturbüro BBZL in Berlin wird - so die Stadt - „in den nächsten Wochen“ durchgeführt. Die Berliner Landschaftsarchitekten hatten jenen Entwurf ins Rennen geschickt, nach dem „Hohenlimburg an die Lenne“ umgebaut werden soll und um den sich zahlreiche Debatten und Diskussionen in Hohenlimburg entwickelt haben. Stichworte: Parken und Hochwasserschutz.
Es hätte klar sein müssen
Etwas verwunderlich ist bis heute das öffentliche Vorgehen. Denn bei der medienwirksamen Präsentation der Siegerpläne im vergangenen November hätte klar sein müssen, dass die zwar nicht verschwindenden, aber deutlich reduzierten Parkflächen und eine Öffnung der Lennemauer für Kontroversen sorgen werden. Gerade in einem Ortsteil, den die Jahrhundertflut 2021 mit voller Wucht traf.
Auch interessant
Hochwasserschutz bislang „nicht vertieft“
„Mögliche Bauabschnitte, Zeitpläne, etc. werden erst nach dem erfolgreichen Abschluss der Vertragsverhandlung aufgestellt“, erklärte die Pressestelle der Stadt Hagen zuletzt auf unsere Anfrage. Und weiter: „Dies betrifft auch das Thema Hochwasserschutz, das ebenfalls erst nach dem Abschluss des Vertrages vertieft werden kann.“ Wird heißen: Da ist eine Maueröffnung eingezeichnet - wie und mit welcher Hochwassersicherheit diese Wirklichkeit werden kann, das ist völlig unklar.
Auch interessant
Ähnlich sieht das bei den Parkplätzen aus. Hier erklärt die Stadt auf Anfrage: „Da der Gewinnerentwurf einen sukzessiven Rückbau der Parkplätze, auch in Abhängigkeit der zukünftigen Nutzung des Rathauses, vorsieht, wurde das Thema Parkplätze bislang nicht weiter in den Fokus genommen.“ Bekanntlich hat die Kfz-Zulassungsstelle keine langfristige Bleibeperspektive im Hohenlimburger Rathaus und soll anderweitig untergebracht werden.
Ohne gleich in Grund und Boden reden zu wollen, was noch ein zartes Pflänzchen ist: aber so wirkt das in der Öffentlichkeit auch. Die Folgen der Parkplatz-Reduzierung sind bislang völlig unbedacht und ausgeklammert.