Hagen. Es ist der siebte Trip: Schüler und Lehrer des Theodor-Heuss-Gymnasiums aus Hagen begeben sich auf einen exklusiven Austausch nach Namibia.
Am kommenden Dienstagabend startet der zehneinhalbstündige Direktflug von Frankfurt/M. nach Windhuk: 17 Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) aus Hagen fliegen mit vier Betreuern nach Namibia. Es ist der mittlerweile siebte Besuch einer Delegation der Hagener Schule in dem afrikanischen Land.
Die Jugendlichen aus Hagen - Schüler der Jahrgänge 10 und 11 - werden bei Gastfamilien untergebracht und während ihres Aufenthalts in der Hauptstadt das Private Windhuk Gymnasium besuchen, mit dem das THG eine langjährige Partnerschaft verbindet. „Ich bin sehr aufgeregt und freue mich auf die Fahrt“, sagt Naomi Chibo: „Vor allem freue ich mich auf das Kennenlernen meiner Gastfamilie. Dadurch, dass ich mit meiner Austauschpartnerin schon in Kontakt bin, weiß ich, dass wir uns sehr gut verstehen werden.“
Schüler unterstützen soziale Projekte
Der in Nordrhein-Westfalen einzigartige Schüleraustausch, der sicherlich zu den exklusivsten auf der Welt gehört, entwickelte sich aus einem Projekt des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, 2012 waren erstmals THG-Schüler in Windhuk zu Gast. Von Anfang an unterstützten sie soziale Projekte in Katutura (wörtlich: „Der Ort, an dem wir nicht leben wollen“), einer Blechhüttensiedlung in Windhuk.
Beim letzten Heimspiel des Basketball-Zweitligisten Phoenix Hagen sammelten die Schüler in der Halbzeit mit der Aktion „Körbe für Namibia“ Spenden für Gewächshäuser, deren Erträge für Kindergärten in Katutura gedacht sind. Auch die People Primary School im selben Township werden die Hagener Schüler besuchen, um bei der dringend notwendigen Sanierung der Toiletten zu helfen. „Ich bin schon sehr gespannt auf das, was mich auf unserer Reise erwartet“, sagt THG-Schüler Fynn Plümpe: „Besonders freue ich mich darauf, die Verwirklichung unserer Projekte zu erleben und das Land zu erkunden.“
„Besonders freue ich mich darauf, die Verwirklichung unserer Projekte zu erleben und das Land zu erkunden.“
Riesiges Land mit exotischer Natur
Einen Jetlag brauchen die Hagener trotz der weiten Reise (8300 Kilometer Luftlinie) nicht zu fürchten, denn das südwestafrikanische Land liegt in der gleichen Zeitzone wie Deutschland. Begleitet werden die Schüler von den Lehrern Nicola Regener, Sandra Walter und Tobit Schneider sowie Pensionär Bodo Sonnenschein, der vor 13 Jahren gemeinsam mit dem Physiotherapeuten René Tönnes zu den Initiatoren des Projekts gehörte. 1500 Euro kostet die Reise pro Person, öffentliche Gelder oder gar finanzielle Unterstützung seitens der Schule gibt es nicht, einige Teilnehmer haben sich das Geld durch Ferienjobs selbst verdient.
Gemeinsam wollen Schüler und Lehrer natürlich auch einen Eindruck von der fantastischen Exotik des in weiten Teilen menschenleeren, riesigen Landes mit seinen wilden Tieren gewinnen, deshalb steht u.a. ein Abstecher in die Wüste Namib auf dem Programm. Tobit Schneider, der bereits zum sechsten Mal an dem Namibia-Abenteuer teilnimmt, sieht diesen ganz speziellen Schüleraustausch - das Private Windhuk Gymnasium kommt regelmäßig zum Gegenbesuch nach Hagen - als wertvollen pädagogischen Gewinn: „Man kann förmlich miterleben, wie die Schüler reifen werden, wie sie ihren Horizont erweitern und wie eine Zwischenmenschlichkeit entsteht, die man im normalen Schulalltag nicht erlebt.“
Naomi Chibo gesteht, „dass ich anfangs etwas Angst um meine Ernährung hatte. Da es in Namibia nicht viele Vegetarier gibt und ich somit nicht einschätzen konnte, wie viel Verständnis sie für mich haben werden. Dies ist jedoch schon mit meiner Austauschpartnerin abgeklärt und ich kann mich jetzt nur noch auf unser Kennenlernen freuen.“
Am 13. Februar landen Schüler und Lehrer wieder in Frankfurt.