Hagen. Als süßer Trend geistert die Dubai-Schokolade seit Wochen durch Soziale Netze - und inspiriert Hagener Tortenbäcker zu eigenen Kreationen:
Man muss nicht jedem Trend folgen, meint die Hagenerin Janina Jost-Gaida. Aber warum nicht vom Hype rund um die Dubai-Schokolade inspirieren lassen? „Die Schokolade hatte jeder, aber wir wollten etwas anderes machen“, sagt die Inhaberin des Cafés „Goldbergs Törtchen“ in der Innenstadt und holt ein Tablett hervor. Darauf liegen mehrere Törtchen, die jedem Diabetiker wohl die Schweißperlen auf die Stirn treiben würden: Zutaten wie Mandelbiskuit und Vanille Mousse liegen auf einem weichen Fundament aus französischem Blätterteig. So weit, so süß.
Drei Grundzutaten
Gekrönt wird das Törtchen von jenen drei Zutaten, die für den charakteristischen Knusper-Crunch sorgen, der den Hype um die Dubai-Schokolade ausmacht: Tahina (Sesampaste), Pistaziencreme und geröstetes Engelshaar (Kadayif), das man bislang eher aus türkischem Gebäck wie Baklava kannte. Wobei sich die heimischen Törtchenbäcker statt Pistaziencreme zu nutzen eher dafür entschieden, die Pistazien zu mixen und eine Art Pistazien-Pralinémasse zu schaffen.
„Es sind unsere teuersten Törtchen im Angebot, aber auch unsere meistverkauften. Wir könnten täglich auch mehr dieser Törtchen machen, es deckt sich aber aktuell ganz gut.“
Fehlt nur noch eine Außenhaut aus Zartbitter-Glasur und das „Dubai-Schokoladen-Törtchen“ ist fertig. Eine Kreation Marke Eigenbau, die das Team täglich nur in begrenzter Zahl anfertigt. „Wir könnten täglich auch mehr dieser Törtchen machen, es deckt sich aber aktuell ganz gut“, sagt Jost-Gaida. Der Preis pro Dubai-Schoko-Törtchen: 7,90 Euro. „Es sind unsere teuersten Törtchen im Angebot, aber auch unsere meistverkauften“, sagt die Inhaberin. Es gebe viele Vorbestellungen.
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Auch „Dubai-Pralinen“ entwickelt
Keine Frage: Der Social-Media-Hype um die Dubai-Schokolade hat Hagen längst erfasst - und noch scheint kein Ende in Sicht. „Ich könnte mir vorstellen, dass es auch ein exklusives Geschenk für Weihnachten wird“, prognostiziert die Hagenerin, die in der Weihnachtszeit auch selbstgemachte Dubai-Pralinen (2,90 pro Stück) verkaufen wird. Sie ist in ihrem Café nicht die Einzige, die dem Hype noch eine längere Halbwertszeit gibt: Kundin Ingrid Kerekes steht vor der Theke und nickt. Sie habe die bekannte Süßigkeit auch schon probiert, sagt sie. „Ich dachte erst, was ist das für ein Quatsch? Aber es schmeckt gut.“
Hype um Schokolade
Die Tür des kleinen Cafés geht wieder auf. Ugur Begir kommt herein, tritt an die Theke, bestellt mehrere Törtchen. Bei der Arbeit seien ihm die Eigenkreationen empfohlen worden. Er mag den Geschmack von Dubai-Schokolade, erzählt er, und habe die Schokolade auch schon im gleichnamigen arabischen Wüstenstaat probiert. „Da hat eine Tafel 20 Euro gekostet.“
Eigene Herstellung in Konditorei am Bahnhof
Tatsächlich soll ein Süßwarenhersteller aus Dubai hinter der Schokolade stecken. Diese Original-Schokolade nachzuahmen, das war auch das erste Ansinnen von Anas Namous, der die syrische Konditorei Pistachio am Bahnhof betreibt, unterstützt von Ghaith Alnammous. „Der Vorschlag kam von Kunden“, sagt Alnammous. „Wir haben es versucht und es kam gut an“, zeigt er auf die Tafel selbstgemachte Dubai-Schokolade, die aus hochwertigen Zutaten wie belgischer Schokolade besteht. Preis: 15 Euro für 425 Gramm. Es blieb nicht beim Nachahmen.
Trend hält an
Auch das Team vom Pistachio ließ sich inspirieren und schuf eigene Kreationen. Inzwischen gibt es eine zweite Geschmacksrichtung mit Lotuscreme, die der Dubai-Schokolade eine zimtige Note gibt. Außerdem kamen Obstbecher, Torten und Eclairs im „Dubai-Style“ dazu. „Wir arbeiten auch noch an drei bis vier anderen Varianten. Die Kunden wollen immer etwas Neues“, sagt Ghaith Alnammous ein bisschen überrascht, wie lange das Interesse bereits anhält. „Ich dachte schon vor eineinhalb Monaten, der Hype wäre vorbei.“