Hagen. Bei der überfälligen Sanierung der Harkort-Schule, hat die Stadt den Bogen überspannt, meint Kommentator Martin Weiske
Dass in der Elternschaft der Friedrich-Harkort-Schule inzwischen Enttäuschung und Frust in pointierte Ansagen und Wut umschlagen, erscheint nachvollziehbar. Wer über Jahre mit leeren Versprechungen und tröstenden Worten abgespeist wird, darf und muss in einer Demokratie auch mal unverblümt signalisieren und aussprechen dürfen, wenn Grenzen des Erträglichen und Tolerablen überschritten werden.
Umso dringlicher erscheint es, dass die Hagener Bauverwaltung jetzt endlich einmal für Transparenz sorgt und sowohl gegenüber den Eltern, als auch der ähnlich verzweifelnden Politik einen Zeitplan präsentiert, der nicht bloß aus unverbindlichen Absichtserklärungen, sondern belastbaren, realistischen Zusagen besteht.
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Und sollten im Hagener Rathaus tatsächlich die personellen Kapazitäten fehlen, überfällige Sanierungsarbeiten an maroden kommunalen Gebäuden zeitnah umzusetzen, müssen derartige Projekte selbst in der Planungs- und Ausschreibungsphase künftig konsequent auf dem freien Markt vergeben werden.
Die von Steuergeldern finanzierte Infrastruktur schleichend verrotten zu lassen, wird der Bürger sich mitnichten stoisch und mit unendlicher Geduld anschauen. Politik und Verwaltung sollten bei solchen Prozessen immer wieder bedenken, dass sie die Menschen durch Aussitzen und Untätigkeit den politischen Rattenfängern in die Arme treiben.