Hagen. Eine neue YouTube-Serie soll Einblicke in das Alltagsleben der 1920er- und 1950er-Jahre in Westfalen-Lippe gewähren. Gedreht wird in Hagen:

Im Hagener Freilichtmuseum herrscht derzeit reges Treiben. Regieanweisungen hallen durch den Raum und riesige Scheinwerfer beleuchten die Räumlichkeiten des „Gasthofs zur Post“. Eine Schauspielerin in einem auffälligen gelben Kleid steht in der Mitte des Raumes, bereit, um das historisch hergerichtete Zimmer zu präsentieren. In insgesamt drei Gebäuden des Freilichtmuseums wird dieser Tage gedreht. Neben dem Gasthof dienen auch die Schreinerei und der Friseursalon als Schauplätze. Inmitten dieser historischen Kulisse laufen gerade die Dreharbeiten für eine neue Miniserie. Die Zimmer sind bis ins kleinste Detail eingerichtet. Fast schon antike Möbel und Gebrauchsgegenstände machen das Leben der 1920er und 1950er Jahre nahezu greifbar.

Über 500.000 Menschen erreicht

Das Konzept der Serie ist ebenso einfach wie innovativ: In jeder Folge werden die Zuschauer mit auf eine Zeitreise durch das Alltagsleben der 1920er und 1950er Jahre in Westfalenlippe genommen. Wie in den durch YouTube bekannten „Roomtours“ soll das Publikum auf eine besonders unterhaltsame und moderne Art über den Alltag vergangener Jahrzehnte aufgeklärt werden. Produziert wird für den Kanal „Westfalen im Film“. Wie erfolgreich derartige Formate sein können, zeigen bereits veröffentlichte historische Aufnahmen auf dem Kanal. Mit einzelnen Videos konnten teilweise über 500.000 Menschen erreicht werden.

Die Dreharbeiten am „Gasthof zur Post“ laufen auf Hochtouren
Die Dreharbeiten am „Gasthof zur Post“ laufen auf Hochtouren © Alex Talash | Alex Talash

Die Webserie wird produziert von der Firma „Butchers and Duchess“ und ist das Volontariatsprojekt des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Dass vor Ort gute Stimmung herrscht, merkt man sofort. Auch wenn zwischen den Drehs nur wenig Zeit für Interviews ist, erklärt Lisa Gillmeister, Volontärin für Medienproduktion, lächelnd, wie gut die Räumlichkeiten des Museums für die Dreharbeiten geeignet sind. „Die historischen Gebäude und das typische Bild einer Kleinstadt im Freilichtmuseum passen hervorragend“. Weiter lobt Gillmeister: „Das Museum war von Anfang an sehr offen für das Projekt.“

Verknüpfung mit historischem Film- und Fotomaterial

Die „historischen Roomtours“ sollen am Ende mehr als nur die aktuell produzierten Aufnahmen bieten. Die Szenen werden nämlich ergänzt durch historische Film- und Fotomaterialien aus dem Bild-, Film und Tonarchiv des LWL-Medienzentrums. Historische Aufnahmen fügen sich nahtlos in die Szenen aus dem Freilichtmuseum ein, um optimal über die gesellschaftlichen Entwicklungen der jeweiligen Epochen aufzuklären. Ob es um das Wohnen während der Hyperinflation in den 1920er Jahren geht oder um die Haushaltsentwicklung während den 1950er Jahren. Die Serie soll einen tiefen Blick auf die Entwicklungen und Herausforderungen werfen, die die jeweiligen Epochen prägten.

Auf die Frage, wann die nun gedrehten Szenen aus dem Hagener Freilichtmuseum auf YouTube veröffentlicht werden sollen, erklärt Lisa Gillmeister, dass es voraussichtlich im Februar 2025 soweit sein sollte. Wer also an der neuen Serie interessiert ist, muss sich noch ein wenig gedulden.