Hagen. Björn Nonnweiler veröffentlicht sein erstes Album 'Vergissmeinnicht'. Es geht um den Krieg, den Frieden, die Liebe und das Leben. Ein Porträt.

„Liedermacher sein ist schon ‚eine Nische‘“, sagt Björn Nonnweiler. Er werde oft gefragt, ob man auch als kleinerer Künstler von der Musik leben könne. „Ja, das kann man - aber es ist viel harte Arbeit“, sagt der 42-Jährige.

Er ist in Hagen geboren und aufgewachsen, hat seiner Heimatstadt bewusst nie den Rücken gekehrt, „ich bin hier verwurzelt. Auch Familie und Freunde halten einen“, sagt der Sänger und Liedermacher, der durch diverse Auftritte in der Stadt mittlerweile ein bekanntes Gesicht ist.

Und was er eigentlich bereits zu seinem 40. Geburtstag fertig haben wollte, wird es jetzt: ein erstes eigenes Album. 14 Lieder von und über alles, was das Leben so hergibt - Kindheitserfahrungen, Heimat und Fernweh, das Elternsein - „wenn man eigene Musik macht, dann hat das oft eine sehr persönliche Note. Damit lässt man auch ein Stück weit die Hose runter“, sagt Nonnweiler und lacht.

„Wenn man eigene Musik macht, dann hat das oft eine sehr persönliche Note. Damit lässt man auch ein Stück weit die Hose runter.“

Björn Nonnweiler
Musiker und Liedermacher aus Hagen

„Vergissmeinnicht“ ist sein Album überschrieben. Der Name geht zurück auf ein Friedenslied aus dem letzten Jahr. „Darin thematisiere ich meine Gedanken zum Weltgeschehen, die Angst vor dem Krieg, den Wunsch nach einer friedvollen Welt“, erklärt er den Hintergrund. Und weil eben auch ihn selbst dieses Thema so bewege, habe er auch sein Album so genannt.

Spenden für den guten Zweck

Er selbst hat seine Songs dafür zu Hause, in einem kleinen, selbst eingerichteten Studio, aufgenommen. Veröffentlicht wird das Album nun über ein sogenanntes „Independent-Label“, also eines, das auch kleinere Künstler unterstützt, die „ab vom Mainstream“ sind. „Ich wollte gerne - so richtig oldschool - noch eine CD in der Hand halten - mit Booklet und eigener Gestaltung. Auch wenn der Trend ja eigentlich weg von CDs geht“, sagt der Hagener, der früher zunächst einen Job im handwerklichen Bereich und später als Mediengestalter hatte - jetzt könnte seine Arbeit kaum konträrer sein. „Dabei muss man auch als Musiker viel organisieren - ich koordiniere beispielsweise auch Buchungen komplett selbst.“

Björn Nonnweiler war über zwei Jahre lang Chef im Emster Kulturhof. Der Vertrag lief zuletzt aus. Dennoch bleibt er dem Team und dem Kulturhof verbunden und wird dort sein Release-Konzert spielen.
Björn Nonnweiler war über zwei Jahre lang Chef im Emster Kulturhof. Der Vertrag lief zuletzt aus. Dennoch bleibt er dem Team und dem Kulturhof verbunden und wird dort sein Release-Konzert spielen. © WP | Michael Kleinrensing

Ein fester Termin ist unter anderem sein „Release-Konzert“ - also ein Konzert, bei dem er sein neues Album offiziell vorstellen wird - im Kulturhof Emst, wo Nonnweilwer vor vielen Jahren schon sein allererstes Konzert gespielt hat und über einige Zeit auch als Kulturmanager tätig war. Das Konzert startet am 26. September um 19.30 Uhr. Pro verkauftem Ticket möchte der Hagener fünf Euro spenden, für jede verkaufte CD zusätzlich einen Euro. „Das Geld geht an ein Kinderhospiz - auch da gibt es eine persönliche Verbindung seit der Coronazeit. Dort habe ich ein ehrenamtliches Konzert für die Familien gespielt und möchte die wichtige Arbeit dort auch weiterhin unterstützen“.

Nach vielen Auftritten in der eigenen Stadt zieht es ihn nun für Auftritte auch weiter fort. Dieses Jahr möchte Nonnweiler beispielsweise in Bremen, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Darmstadt, oder St. Peter Ording singen. „Eine für mich ganz neue Art von Konzert findet im November in der Justizvollzugsanstalt Dortmund statt, wo ich für die Inhaftierten spielen und das neue Album ebenfalls vorstellen werde“, freut er sich auf die bevorstehenden Auftritte.

Reservierungen für das Konzert am 26. September im Kulturhof Emst nimmt Nonnweiler unter musik@bjoern-nonnweiler.de und 01577/1750433 entgegen. Die Tickets kosten 15 Euro.